Fünfe ziehen durch die Welt


Interview mit Die Apokalyptischen Reiter
Metal aus Deutschland - Apolda / Weimar
So, oder so ähnlich könnte ein Eastern lauten, wenn die Apokalyptischen Reiter in den kommenden Monaten durch die deutschen Städte ziehen, um sie mit den vier Plagen Gottes zu strafen. Halt! Wo ist da die fünfte? Bei fünf Reitern müsste es auch fünf Plagen geben. Denn die Apokalypse des Propheten Johannes sieht nur vier Plagen vor. Müssen sich die Apokalyptischen Reiter wohl von einem Bandmitglied trennen, oder was macht die fünfte Plage aus? Ist sie nicht von Gott gesandt sondern von der Menschheit selbst?

Volk-Man: Es gibt eine durchaus ernstzunehmende Theorie (vor allem unter esoterisch veranlagten Menschen), die ernsthaft von einem 5. Reiter sprechen. Neben den "fab four" Tod, Krieg, Pest & Hungersnot gäbe es da noch einen weiteren: Chaos. Insofern unser neuster Mann (immerhin schon seit 2002) Pitrone als bulgarische Reinkarnation des Chaos halbwegs glaubhaft erscheint, will ich das hier jetzt weder dementieren, noch bestätigen. Fakt ist, die Welt ist im Wandel, der Sturm tobt und so manches flüstert man sich heimlich in stillen, mit Pflastersteinen besetzten Gässchen der Unterwelt zu.

Livetechnisch habt ihr euch wieder ein ergiebiges Tourprogramm aufgehalst. Ihr zieht in einem Vierteljahr durch nicht weniger als zwanzig deutsche Städte. Lohnt sich der Aufwand heutzutage noch? Andere deutsche Bands packen sich weniger Tourstress auf die Schultern. Oder ist eurer umfangreiches Touren nicht letztendlich ein Garant für euren wachsenden Erfolg?

Volk-Man: Touren ist ein wichtiger Garant für Erfolg, wenn nicht gar der Wichtigste. Die Menschen sind heutzutage zu oft falschen Versprechungen aufgesessen und im Endeffekt von einer überbordenen, wenig glaubhaften Werbestrategie völlig entnervt und verunsichert. Wen kümmert schon ein weiteres Superlativ auf einer fünfstellig teuren Printmedienanzeige? Der einzige Weg, um herauszubekommen, was eine Band wirklich taugt, ist, sie auf einer Bühne zu sehen. Dass unsere Show ziemlich einzigartig und unvergleichlich ist, hat sich im Laufe der Zeit herumgesprochen. Viele schauen aus Neugier das erste Mal vorbei und kommen dann immer wieder zu unseren Shows. So wächst man stets und ständig. Ich würde das Touren als positiven Stress bezeichnen. Natürlich spürt man die Verantwortung, jeden Abend, egal wie es einem gehen mag, den Leuten einen unvergesslichen Abend zu bereiten. Aber man bekommt sehr viel zurück, eine Tour ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die oft rauschhafte Züge trägt. Wir haben seit Jahren ansteigende Besucherzahlen, obwohl der Trend der gesamten Szene eher anders herum verläuft.

Live konnten sich hartgesottene Fans in Leipzig zusammen mit Disaster K.F.W. und My Demons Diversity von eurer nicht abflauenden Spielfreude überzeugen. Ihr hattet meines Erachtens wieder viele härtere Stücke von den Vorgängeralben ausgesucht. War das eine vom Jägermeister bedingte Sinnestäuschung, oder ist das die große Reiter-Offensive?

Volk-Man: Ach weißt du, so bewusst versucht man nicht, ein Set in eine bestimmte Richtung zu zwängen. Wir wollen Stimmungen erzeugen, die Leute mitnehmen auf eine Reise. Die kann mal heftiger, mal weniger heftig ausfallen. Wenn wir Headliner sind, also wie in Leipzig und wirklich volle 75-90 Minuten spielen, dann präsentieren wir eigentlich alle Phasen der Reiter-Geschichte mit einigen Songs. Auf kürzeren Openair Konzerten kann natürlich der ein oder andere Gassenhauer rausfallen, einfach, weil wir die alten Stücke schon sehr, sehr oft gespielt haben und man als Musiker immer heißer drauf ist, sein neues Material auch live zu spielen. Aber bekanntermaßen will man als Fan natürlich von seiner Band immer am liebsten nur das alte Material hören. Das geht mir ja persönlich auch so, wenn ich auf Konzerte gehe. Bloß hat ein jeder Fan halt genau "seine Platte", mit der er uns entdeckt hat. Während einer die "Soft & Stronger" vergöttert, will der nächste am besten die komplette "Samurai" vor den Latz geknallt haben. Ich denke, eine ausgewogene Mischung ist einfach die beste Lösung, weil die Reiter ja auch als Einheit und musikalisch Ganzes existieren. Nur weil man eine Platte vor einigen Jahren aufgenommen hat, ist die Verbindung zu ihr doch nicht abgebrochen. Im Gegenteil: im Laufe der Zeit schleichen sich immer wieder kleine Veränderung auch bei alten Songs ein. Mal ist das Tempo höher, mal variiert man etwas mit den Anschlägen oder den Breaks.

Wenn ihr Weihnachten wieder zu Hause vom touren seid, was macht ihr als erstes?

Volk-Man: Wir touren ja nicht die komplette Zeit, im Oktober gibt es eine kleine Auszeit. Wir spielen die erste Tour, danach machen wir etwas Urlaub, um sofort danach wieder eine Tour zu spielen, danach wieder Urlaub zu machen und dann wieder zu touren. Wir sind einfach gern unterwegs und keine Couchkartoffeln. Geschichten kann nur der erzählen, der auch etwas erlebt. Die Weihnachtszeit ist bei uns ganz traditionell Familienzeit, ich finde, der Mensch muss hin und wieder mal auf die Bremse treten und Zeit haben, in sich zu gehen. Dann macht das loslaufen danach auch wieder mehr Spaß.

Das neue Album „Riders On The Storm“ scheint eine härtemäßige Kehrtwende zu sein. Das neue Material knallt wesentlich mehr, als das auf dem letzten Album. Wie kommt’s? Enthusiastisch ward ihr schon immer, aber jetzt wollt ihr es richtig wissen?

Volk-Man: Das klingt schon fast wie eine Konsensmeinung, haha. Wir alle hatten nicht wirklich das Gefühl, härtetechnisch so weit angezogen zu haben, beim komponieren hatte ich stets das Gefühl, dass die Scheibe vielleicht etwas kompakter wirkt, aber nicht radikal härter. Aber vielleicht macht die Kombination aus Geschlossenheit (das heisst, das ineinanderfließen der einzelnen Elemente auf der Scheibe) und die wirklich druckvolle, dynamische Produktion dieses Gefühl aus, dass die Scheibe hart empfunden wird. Die Alternativ-Presse, die vorsichtig anfängt, die Reiter einzuordnen (fällt also nicht nur Metallern schwer, wie man sieht), hat sich gerade dazu durchgerungen, uns als härteste, deutschsprachige Rockband zu bezeichnen, irgendwo hab ich mal gelesen, wir wären New German Speed Rock. Na was auch immer, unsere Musik scheint jedenfalls so manchen nicht kalt zu lassen. Interessante Bands können meiner Meinung nach auch nie 100%ig eingeordnet und gedeutet werden. Insofern ist es ein großes Kompliment, das die Konstruktion der Reiter-Schublade so schwierig und aufwendig ist.

Mir persönlich gefiel bereits die Single „Friede sei mit dir“ ausgesprochen gut. Auffällig für mich waren neben der ausgezeichneten Musik (v.a. die Produktion), auch die wirklich „griffigen“ Texte von Fuchs. Komplexe Themen in einfache Sätze zu packen ist ein Geniestreich, der einem des übergroßen Goethe fast gleichkommt. Persönlich motivierte Lyrics, wie „Wenn ich träume“ und „Komm“ könnten auch für andere Leute und Gedanken anderer stehen.

Volk-Man: Das tun sie mit Sicherheit auch. Ich bin, selbst als Bandmitglied, auch immer wieder sehr angetan von Fuchs' Art, sich auszudrücken. Zumal jeder Text viel Raum für eigene Gedanken bietet. Es ist schön, als Band nicht nur wegen der Musik, sondern auch wegen der Texte wahrgenommen zu werden. Das hat mehr Tiefe, mehr Substanz, mehr Intensität. So mancher Fanbrief ist tief bewegend.

Leben viele Menschen mit einer Lebenslüge, wenn sie ihre Träume nicht ausleben (positiv gesehen, denn mit Marquis des Sade wissen wir, dass nicht jeder Wunschtraum ausgelebt werden sollte)?

Fuchs: So weit würde ich nicht gehen, aber ich glaube, dass sie immer ein Stück weiter vom Glück entfernt leben als Andere. Selbstverwirklichung steht in der Bedürfnispyramide an erster Stelle. Kompromisse können auch zum Gefängnis werden, genau wie das Streben nach Sicherheit. Für mich ist Unzufriedenheit ein großer Motor, Dinge ändern zu wollen. Und was den Marquis betrifft, so sind das wohl eher extreme Phantasien, die nur zu Papier gebracht wurden.
Im Allgemeinen ist der Mensch ein Herdentier und nach den gegebenen gesellschaftlichen Verhältnissen sozial verträglich. Das hat etwas mit kultureller Prägung und Erziehung zu tun. Es gibt und gab natürlich Gesellschaften, in denen die Sache pervertiert wurde, wo Rasse, Geschlecht oder Herkunft plötzlich entscheiden/ entschieden, ob man lebenswert ist.

In gleiche Kerbe schlägt auch „Friede sei mit dir“. Die Welt oder unsere Wahrnehmung von Welt wird nur so gestaltet, wie wir es wollen. Sei es im großen oder im kleinen. Oder steckt da mehr dahinter?

Fuchs: Genauso ist es, gerade im Kleinen. Ein funktionierendes soziales Umfeld, seien es Freunde oder Familie, kann fast jede Krise abfedern und sind die Grundlage für eine gesunde zufriedene Existenz.
„Friede sei mit dir“ ist in erster Linie ein Wunsch für jeden. Weiterhin geht es darum, sich zu solidarisieren und Mitgefühl füreinander zu entwickeln. In einer leistungsorientierten, individualisierten Gesellschaft wie der unseren werden solche Eigenschaften nicht gerade gefördert.

Auffällig ist auch das kunstvoll gestaltete Cover von Fuchs. Ich finde das fantastisch! Wovon ist es stilistisch beeinflusst und wie, bzw. mit welcher Technik wurde es fertig gestellt? Macht Fuchs so etwas ständig? Das muss doch auch mal ausgestellt werden, oder nicht?

Fuchs: Ich sage immer wieder, dass das Leben die Lieder schreibt und genauso ist es bei den Bildern. Es gibt keine stilistische Richtung, der ich mich verschrieben habe, sondern das Erlebte wird auf die mir eigene Art zu Papier oder hier zu Holz gebracht. Ich habe schon die wildesten Interpretationsversuche gehört, das geht von Jugendstil bis asiatisch. Im Original ist eine 2,25 m mal 0,85 m große Graphit beschichtete Sperrholzplatte, in die ich durch verschiedenste Werkzeuge ein Relief einarbeite oder anders ausgedrückt: das Ding ist geschnitzt.
Ich stelle ab und zu aus und habe das Glück mich in einem Künstlerkreis zu bewegen, der mich sehr unterstützt. Leider komme ich in letzter Zeit zu gar nichts in der Richtung, da die Band natürlich Priorität hat.

Für welche Kunst interessiert ihr euch generell? Wisst ihr, was derzeit „angesagt“ oder relevant ist?

Fuchs: Ich interessiere mich für alle möglichen Arten von Kunst. Ohne eine bestimmte Richtung zu bevorzugen. Ich mag aufwändig verspielte Sachen, die von großer Fantasie zeugen ebenso wie Dinge, die nicht nur einen ästhetischen Ansatz haben. Ich habe eine Zeit lang für eine Galerie gearbeitet. Es ist wirklich unglaublich, was alles möglich ist und auf was für Ideen Menschen kommen.
Momentan angesagt dürfte wohl die Leipziger Malschule sein, die den Markt schon eine Weile prägt.
Aber so etwas ist mir völlig egal. Ich folge mir selbst mit allen Höhen und Tiefen, die dazu gehören.
Ich möchte mich entwickeln und es auch dürfen.
Der größte Künstler ist die Natur und wir Anderen sind nur Stümper, die versuchen sie nachzuahmen.

Mal was anderes. Die Fußball-WM ist vorbei und die Medien zeichnen das Bild vom Nationalstolz geschwollenen Deutschen. Die Wirtschaft „blüht“ auf (fragt sich nur in welchen Branchen) und alles ist „Friede, Freude, Eierkuchen“. Scheint Deutschland „die Sonne aus dem Arsch“ oder ist das alles nur Fassade? Ich fühle mich komplett veralbert, wenn ihr mich fragen würdet. Höhere Steuern, mehr Energieabgaben, staatliche Überwachung und behördliche Gängelung. So sieht es doch tatsächlich aus. Wie begegnet ihr der Merkelschen Gehirnwäsche? Humor reicht da schon nicht mehr aus, oder? Schlägt sich das in euren Texten wider oder sind eure Gedichte (denn nichts anderes wären sie, wenn man sie nicht vertonen würde) eher von allgemeiner Natur, so dass sie jeder für sich interpretieren kann?

Volk-Man: Mit schwarz/weiß Denken in absoluten Zahlen kommt man hier nicht weit. Es ist nicht alles F.F.Eierkuchen, aber mit Sicherheit auch nicht alles schlecht. Die größte Kunst des Lebens besteht darin, seinen persönlichen Filter so zu justieren, dass sich Ernstes und Heiteres zu einem erträglichen Ganzen verbinden. Es geht schon lange nicht mehr um Deutschland, es geht um viel mehr. Unser Nationalgefühldingens ist ein Teilproblem, eines irrelevanten Teilproblemarreals. Vielleicht gut für BILD! und den Stammtisch, am Ende aber irrelevant. Ich denke, wir befinden uns inmitten eines allumfassenden Epochenwandels. Das, was wir als "die gute alte Zeit" schon jetzt unwiderruflich verloren haben, hat vermutlich tatsächlich ausgedient. Immer mehr Menschen stellen einfach fundamental in Frage, wie sie leben bzw. wie sie in Zukunft miteinander gestalten wollen. Natur wird zerstört, Menschen verhungern, Ressourcen versiegen. Methoden und Vorstellungskraft der alten Zeit waren meist unzureichend, Probleme der neuen Zeit zu lösen. Da reicht ein Blick ins Geschichtsbuch.

Wenn ihr weiter so erfolgreich seid, dann könntet ihr bald europaweit oder auch in den USA musikalisch Fuß fassen, wie Rammstein seit 1996. Würdet ihr solche Gedanken in Erwägung ziehen oder überlasst ihr es dem künstlerischen Zufall, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein?

Volk-Man: So ein Ausflug hat mit Zufall nichts zu tun, sondern bedarf eine extrem harten Planung. Die USA sind weit und ich denke, im Moment für uns kein Thema. Wir geben Vollgas in der Heimat und werden schon mit der zweiten Tour England, Frankreich, Spanien, Italien im Fokus haben. Wenn wir es schaffen, Europaweit noch stärker zu punkten, dann wäre das allemal großartig. Ich denke, der richtigste Ort, wo die Reiter momentan sein können, ist Deutschland

Wo seht ihr euch im Alter? Als hochbetagte Entertainer, wie die Rolling Stones oder Jopi Heesters auf der Bühne? Oder doch als Opis von musikbegeisterten Enkeln umgeben?

Volk-Man: Oder Schlagersänger. Wenn Doktor Pest dem Klavier einige nette Melodien entlockt und Fuchs als Chansonier begleitet, zwischendurch trage ich ein kleinen Schwank oder sonstige Schmonzette vor, begleitet vom rührig-rührenden Jazzbesentakten Sir G., von Pitrone mit herrlich improvisiertem Solo verziehrt, all das sind Szenarien, auf die man als Reiterfan vorbereitet sein muss. Denn was hier in so manchem Backstagegelage spontan entstanden ist, das hat in jedem Fall noch Potential, in einigen Jahren aufgegriffen zu werden. Solange die Knochen aber noch was taugen, werden wir diese ganze Weichspülerkonsens-Deutschrock-was-auch-immer-Szene, mal ordentlich aufwirbeln.

Da ihr bald auf wieder auf ausgedehnte Tour seid, nehmt ihr doch sicher ein paar CDs, DVDs oder Bücher mit. Was macht ihr nach den Shows? Sauerstoffzelt oder exzessive Bier- und Weinorgien? Gibt es für den einzelnen überhaupt freie Minuten, wenn er sich zurückziehen kann? Wann schleicht sich der Touralltag ein? Nach der ersten Minute oder doch erst nach dem zweiten Tag?

Volk-Man: Nee, Alltag wird es so nach knapp einer Woche. Vorher ist alles wie jeden Tag frisch verliebt im Park zu knutschen. Zwischendrin wird es mal mitunter etwas eintönig, aber spätestens gegen Ende werden nochmal alle Reserven mobilisiert. Bücher, CDs, DVDs sind natürlich Pflicht, Ablenkung tut gut, macht vor allem die ewige Warterei vor einer Show erträglich. Wir schauen uns zwar sehr oft Gegend und Städte an, trotzdem hat man einfach unendlich viel Zeit für alle möglichen Dinge. Die Konsum von Alkohol ist leider immer ein Thema. Aber da wir nicht mehr 18 sind, pegelt sich das alles im gemütlichen Bereich ein.

Ihr scheint immer gut drauf zu sein. Treibt ihr während der Tour untereinander so manchen Schabernack und Späße? Gibt es Anekdoten, die ihr für besonders witzig haltet?

Volk-Man: Ja, wir sind schon eine eingeschworene Truppe, Band, Crew, Frauen/Freundinnen. Wir sind einfach eine kommunikative Band mit Sinn für schrägen Humor ebenso wie ernste Angelegenheiten des Lebens. Insofern gute Vorausssetzungen, dass man sich immer was zu erzählen hat. Anekdoten gibt es zahlreiche, schwer, da jetzt was aus dem Hut zu zaubern.

Skelleton von Disaster K.F.W. meinte kürzlich, auf den DDR-Metal-Konzerten wäre mehr los gewesen. Die Fans drehten damals komplett durch und machten völlig begeistert mit. Heutzutage ist es anders. Diese Aussage deckt sich auch mit denen von älteren, in der Szene heute noch aktiven, Metallurgen. Wünscht sich so manch älterer in eurer Band, auch solche euphorischen Reaktionen, wie seinerzeit bei Argus und anderen herausragenden DDR-Metalbands?

Volk-Man: Die Fans waren einfach ausgehungert und fanatisch. Allerdings gibt es bei vielen Reitershow auch sehr heftige, krasse Begeisterungsbekundungen, oftmals auch schmerzhafter Natur. Da bin ich dann ehrlich gesagt froh, dass dann nicht noch extremer wird, denn ein Konzert sollte schon ein Konzert bleiben und nicht so eine Art Kampfsport für Fortgeschrittene. Ich weiß nicht, aber bei den Reitern ist immer viel Action im Publikum, dass ich mir schwer vorstellen kann, dass es früher noch krasser gewesen sein soll. Wie gesagt, alles eine Frage der Perspektive.

Ich denke, dass ihr im Herbst die deutschen Clubs ordentlich rocken werdet. Legt sie aber nicht in Schutt und Asche, denn zur nächsten Tour müsst ihr vielleicht wieder hin. Gibt es noch von euch abschließende Worte an eure Fans und an die, die euch noch nicht kennen? Wir haben ein ziemlich junges Publikum?

Volk-Man: Oh ja, wir freuen uns auch sehr auf diese Tour. Alle spüren, dass es was ganz großes werden wird. Wir laden einfach alle ein, mit dabei zu sein. Wer nicht kommt, wird sich später dafür in den Hintern treten. Neue Hallen braucht das Land.

Vielen Dank für dieses Interview! Ich wünsche euch viel Erfolg und gut besuchte Konzerte!

Volk-Man: Danke für die Unterstützung.
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