War is Here! Bassist Rob über das neue Album


Interview mit Born From Pain
Hardcore aus Holland - Heerlen & Essen
Mit “War” steht seit kurzem ein neues Album der Holländer von BORN FROM PAIN im CD-Regal. Im Interview mit Basser Rob Franssen wollen wir natürlich wissen, wie es zu dem Titel gekommen ist und was sich bei der Band geändert hat.


Hallo BORN FROM PAIN! Erstmal danke, dass ihr euch die Zeit für meine Fragen nehmt!

“The War is on!”: Euer neues Album ist draußen. Wie war die Arbeit an diesem Output?


Die Arbeit war cool! Wir brauchten mehr Zeit als zuletzt, denn wir wollten unser bis dato bestes Album machen. Wir fungierten gut zusammen und jeder leistete einen Beitrag dazu. Es war ein natürlicherer Weg beim Songwriting und es brauchte eine sehr intensive Zeit, um es ans Laufen zu bekommen, aber dann waren wir doch schneller als erwartet. Es war eine gute Zeit.

In eurer Biographie schreibt ihr, dass euer Stil eine Art von 80er Bay Area und Deutschem Thrash Metal, sowie NY Hardcore, 90iger Florida und Birmingham Death Metal, NYC Crossover und US/Europäischer Metalcore ist. Kannst du in einigen Worten erklären, in welchen Bereich „War“ denn nun passt und was der Unterschied zu euren älteren Alben ist?

Ich denke es durchläuft viele verschiedene Szenen. Wir haben immer noch einige typische Hardcore-Elemente in unserem Sound, aber ebenso haben wir etwas, das die Leute vielleicht als älteren Death Metal mit thrashigen Riffs bezeichnen würden. Wir mögen es, irgendwas zusammen zu mixen um einen möglichst kräftigen Sound zu bekommen. Uns auf irgendetwas zu limitieren ist einfach nur langweilig und stellt uns nicht zufrieden. Ich denke der Unterschied zu „In Love With the End“ besteht hauptsächlich in der Art, wie wir die Songs geschrieben haben. Ich denke sie klingen reifer. Außerdem haben wir mehr Speed in die Riffs gebracht und versucht, Melodien einfließen zu lassen, was meiner Meinung nach sehr gut geklappt hat.

Ihr habt mit einigen Special Guests gearbeitet, wie Barney von NAPALM DEATH oder Jan Chris von GOREFEST. Wie kam es dazu und wollt ihr genau dadurch zeigen, dass ihr euch nicht auf eine Kategorie limitieren lasst?

Ja! Wir wollten definitiv beiden Seiten, der Metal und der Hardcore Szene, zeigen, dass wir keine Band sind, die sich auf eine spezielle musikalische Szene spezifizieren lässt. Jan Chris und Barney haben sich angeboten auf der Platte zu singen, also haben wir sie natürlich gerne aufgenommen. Wir kannten sie schon von der Tour für unsere letztes Album. Wir haben Lou von SICK OF IT ALL gefragt, weil diese Band es durch die ganzen harten und auch guten Zeiten des Hardcores gegeben hat und sie immer noch da ist. Außerdem lieben wir die Musik und die Einstellung von all diesen Jungs! Pepe von HATESPHERE ist ein guter Freund und wir haben ihn gefragt, ob er ein Solo einspielen möchte, da er aus Aarhus ist, wo wir die CD aufgenommen haben.

Warum habt ihr das Wort “War” für euren Albumtitel verwendet und was wollt ihr mit den Lyrics aussagen?

Wir haben „War“ gewählt, weil es so direkt ist, wie es nur geht und es die generelle Idee der Lyrics und der Musik der Platte widerspiegelt. Die Lyrics arbeiten mit „War“ in verschiedenen Perspektiven dieser Tage und dieses Zeitalters. Die Menschen kämpfen oft persönliche Kriege gegen ihre Gefühle oder schlechten Emotionen. Außerdem arbeiten die Texte mit dem subtilen Krieg der Gesellschaft, in der die Leute jeden Tag kämpfen, um den Stress des Lebens zu bewältigen und versuchen ihren Traum in einem Leben, das mit jedem Tag immer härter wird, aufrecht zu erhalten. Die letzte Bedeutung ist der Krieg über die ewigen Kämpfe wegen Geld, Macht und Glauben...

Nehmen wir mal an du würdest morgen von George Bush gefragt, ob du für ihn in den Irakkrieg ziehen könntest. Wie würdest du reagieren?

Ich würde nein sagen, weil ich Holländer bin ;-) aber wenn ich müsste, würde ich es nicht tun! Das ist nicht mein Krieg. Das ist ein Krieg der Macht und des Geldes für Leute, die normale Männer und Frauen für ihren Profit und ihre Interessen sterben lassen...Fuck That!

Seid ihr auch von Bands wie BOLT THROWER beeinflusst, die ebenfalls einen sehr groovigen Sound haben und auch mit der Kriegsthematik arbeiten?

Ja, absolut! Aber nur musikalisch. Ich denke wir arbeiten auf eine andere Art mit der Kriegsthematik.

Ihr seid auf Tour mit NAPALM DEATH und einige “traditionellere” Besucher mögen vielleicht euren Sound nicht, weil ihr Elemente des modernen Hardcore oder ähnliches verwendet. Was würdet ihr diesen Leuten erzählen und warum sollten sie doch eure Show hören?

Klar, sei “open-minded”! Wir haben eine Menge zu bieten für Leute, die es schwer und brutal mögen. Hört euch mal unsere Musik an! Aber hey, auf dieser Tour mit ND waren natürlich Leute, die nicht wegen uns dort waren, aber meistens waren die Meinungen wirklich positiv, also denke ich die Leute haben den Vorschlag schon verinnerlicht...

Was hältst du von Metalcore Bands wie KILLSWITCH ENGAGE oder UNEARTH? Magst du sie oder bevorzugst du eher so was wie CANNIBAL CORPSE oder SIX FEET UNDER?

Ich mag Killswitch und Unearth sogar noch etwas mehr, aber ich bevorzuge Bands wie Six Feet Under. Ich bin eher ein Typ, der auf diesen groovenden Sound steht. Von Cannibal Corpse mag ich nur einige vereinzelte Sachen. Alle Bands sind sehr cool auf ihre eigene Art und Weise.

Welcher ist dein Lieblingssong auf “War”?

Stop at Nothing

Kannst du andere Hardcorebands aus Europa nennen, die so populär sind wie ihr? Wenn nicht, was macht euch vielleicht besser als andere Bands der Szene? Ich persönlich mag „War“ sogar ein bisschen lieber als das neue Album von SICK OF IT ALL „Death to Tyrants“...

Keine Ahnung…Ich meine, es kommt drauf an, was man als Hardcore ansieht? Ist Metalcore Hardcore? Wenn es so ist, würde ich all unsere deutschen Freunde nennen, wie CALIBAN oder HEAVEN SHALL BURN, die beide größer sind als BORN FROM PAIN. Wenn wir strikt beim Hardcore bleiben, weiß ich es wirklich nicht. Ich bin da die falsche Bezugsperson. Lassen wir das lieber andere entscheiden.

Bist du zufrieden mit der Arbeit an diesem Album oder würdest du etwas im Nachhinein anders machen wollen?

Hmmm…nein! Ich bin wirklich sehr zufrieden damit!

Spielt ihr den Song “Behind Enemy Lines” eigentlich gemeinsam mit NAPALM DEATH auf Tour?

Ja! Barney ist häufig mit auf die Bühne gesprungen. Das war cool!

Was hältst du von kleinen Webzines wie unserem? Interessiert dich unsere Arbeit und liest du die Reviews und respektierst diese?

Ich mag es! Das hält die Szene am Leben! Wenn es nicht solche Webzines geben würde, dann würde die Szene schnell am Ende sein. Ich respektiere was die Leute in ihren Reviews sagen, erst recht so weit im Untergrund, weil das die Leute sind, von denen wir unseren Support bekommen und die unsere Platten kaufen. Respekt!

Und hier sind die drei Fragen, die nichts mit Metal zu tun haben:

Mit wem würdest du gern mal in die Badewanne steigen?

Christina Applegate

Was ist der nervigste Song aller Zeiten?


Dieser erste Song von James Blunt...

Was nimmst du mit auf eine einsame Insel (drei Dinge)?

Meine Freundin, meinen Mp3 Player und ein großes Boot, falls mir langweilig wird.

Okay, damit sind wir am Ende unseres Interviews. Die letzten Worte gehören dir:

Danke, dass ihr das hier lest! Ich hoffe wir sehen uns bald bei einer unserer Shows! Kommt vorbei und sagt hallo! Glaubt weiter an euch und seid kritisch mit der Welt, in der ihr lebt!
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