Rage like no other!


Interview mit Bloodjinn
Metalcore aus USA
Die aufstrebende US-Metalcore-Gemeinschaft BLOODJINN durfte sich in diesem Jahr darüber freuen, dass ihr bisher bestes Album "This Machine Runs Empty" nun auch in Europa käuflich zu erwerben ist. Frontmann Joel Collins hat im Bloodchamber-Interview auch einige Dinge dazu zu sagen.

Für diejenigen, die BLOODJINN nicht kennen: Erzähl doch mal was über eure Band!

Joel:
Wir sind ein Metalband aus Greensboro, North Carolina. Wir sind alle mit Metal aufgewachsen, sind zu Konzerten gegangen und haben mit anderen Bands Shows gespielt. Die Band wurde im August 1999 gegründet, mit der Aufnahme unserer ersten EP im Homestudio meines Vaters. Wir waren zu dieser Zeit nicht sicher, was wir taten, aber ich konnte Mike D, der jetzt bei KILLSWITCH ENGAGE ist, dazu bringen, unser erstes Layout zu designen. Als er den visuellen Grundstein für die Band gelegt hatten, gründeten wir die Band erst richtig, und der Rest ist Geschichte.

Warum habt ihr den Namen BLOODJINN gewählt?

Wir mochten die Bedeutung: "mit großer Kraft zuschlagen". Wir wollten es auch nicht normal buchstabieren, also änderten wir das und dachten, dass es cool aussieht. Niemand hatte diesen Namen, also passte es für uns.

Das Album vor eurem aktuellen „This Machine Runs Empty“ wurde bereits 2002 veröffentlicht. Warum hat es so lange gedauert, ein neues Album zu machen?

Wir hatten einige Line-Up-Veränderungen, Differenzen beim Songwriting und Gespräche mit Labeln und andere kleine Sachen, die uns zurück warfen. Wir haben dieses Album geschrieben, weil wir jedes Hindernis, das uns in den Weg gelegt wurde, überwinden konnten. Viel von unserem Stillstand ist der Musikindustrie im allgemeinen zu verdanken.

Kannst etwas über eure älteren Releases erzählen? Wie würdest du die Veränderungen zum aktuellen Album beschreiben?

Es sind eigentlich unterschiedliche Bandmitglieder und Songwriting-Stile. Damals haben wir mehr Songs in Jam Sessions geschrieben und haben keinen Wert auf Parts gelegt, die sich wiederholen. Nun schreiben wir strukturierter. Es funktioniert wirklich gut, weil zwischen Kyle, Brian und mir die Chemie einfach stimmt. We create it all.

Listenable Records hat euer aktuelles Album in Europa veröffentlicht. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Ich persönlich habe Laurent von Listenable Records online getroffen, weil unsere Label, Listenable und Forsaken Recordings, in Nordamerika denselben Vertrieb haben. Wir haben geredet, und er fand heraus, dass ich bei BLOODJINN bin. Er hörte sich unsere Musik an und mochte es. Dann wollte er mit uns arbeiten. Wir fanden die Idee auch gut.

Klingt so, als ob ihr eine Menge verschiedene Einflüsse habt. Welche Bands und Musiker sind wichtig für euch?

Jeder von uns hat einen sehr breit gefächerten Musikgeschmack. Ich kann dir einige Bands aufzählen, aber ich bin sicher, dass du sie aus unserer Musik heraushören kannst. Es gibt so viele gute Bands da draußen, alte und neue.

Kannst du die Themen deiner Lyrics beschreiben? Welche Botschaft können wir aus dem Albumtitel „This Machine Runs Empty“ entnehmen?

Die meisten Texte drehen sich um vergangene Themen meines Lebens. Von Beziehungen bis zu harten Zeiten. Wir haben alle unschöne Momente im Leben hinter uns, also schließe ich mich zum Schreiben ein und versuche, mich in diese Erinnerungen zurückzuversetzen. Manchmal sitze ich für Stunden vor mich hin starrend da, während es ein andermal wie Regen aus mir heraus strömt.

Hälst du es für wichtig, sich als Musiker zu politischen Themen zu äußern und eine Botschaft an die Menschen weiterzugeben, die eure Musik hören?

Als wir mit BLOODJINN anfingen, entschieden wir, dass wir uns nicht auf Politik oder Religion ausrichten, wie es viele Bands tun. Manche Bands machen es, und es funktioniert für sie.

Wann macht ihr denn mal eine Tour in Europa?

Wir sind uns im Moment nicht sicher. Vielleicht in der Zukunft.

Seid ihr gerne auf Tour? Kannst du dich an irgendwelche verrückte Stories erinnern, die euch auf Tour passiert sind?

Touren hat seine guten und schlechten Zeiten, wie eigentlich alles. Wir hatten erfolgreiche Touren, und wir hatten schreckliche. Aus ökonomischen Gründen ist das Touren für kleinere Bands schwerer geworden. Hoffentlich ändert sich das in Zukunft, denn Bands lieben es, auf Tour zu sein. Was die lustigen Geschichten angeht: Ich würde sagen, dass wir alle unseren persönlichen lustigen Geschichten haben, aber eine, die mir besonders in Erinnerung geblieben ist, war, als wir auf einer Tattoo Convention spielten. Es gab viele Probleme bei der Show, vom schrecklichen Sound bis zur fürchterlichen Bühne. Aus irgendeinem Grund hatte der Soundmann ein Kabel aufgewickelt vor die Bassdrum gelegt. Beim ersten Song ging uns der Strom aus. Sie behoben das Problem, und dann, während des Beginns des nächsten Songs, ging ich einen Schritt zurück und geriet mit meinem Fuß an das Kabel, was mir mein Gleichgewicht nahm. Ich fiel genau ins Drumset und brachte unseren Drummer dazu, sich die Hand an einem Becken zu schneiden. Überflüssig zu sagen, dass, nachdem wir uns durch diesen Set geprügelt hatten, draußen ein regelrechter Bandkrieg über den Vorfall tobte. Unser Drummer Brian war wirklich sauer und dachte, ich hätte das absichtlich gemacht, was nicht stimmte. Aber letztendlich ist es lustig, auf diesen Vorfall zurück zu blicken.

Seid ihr erfolgreich genug, um nur für die Band zu leben? Oder müsst ihr noch regulären Jobs nachgehen?

Wir alle haben unsere eigenen Einkommensquellen abseits von BLOODJINN. Ich habe ein Label namens Forsaken Recordings, in das ich eine Menge Arbeit investiere. Ich besitze außerdem eine Management Firma, die sich The Direct Agency nennt und spiele in anderen Projekten vom Metal über Grind bis zu Rock. Unser Gitarrist Kyle leitet sein eigenes Studio mit Namen Atomic Time und fängt gerade an, sich viel mit Aufnahmen und Produktionen zu beschäftigen. Brian (BLOODJINN-Drummer) arbeitet Vollzeit in einem bekannten Nachtclub in North Carolina. Wir haben alle unsere eigenen Sachen, aber wir haben immer noch alle genug Leidenschaft für BLOODJINN.

Versuche mal, BLOODJINN mit nur drei Worten zu beschreiben!

Rage, rock & repeat.

Hillary Clinton oder Barack Obama?

Das werden wir sehen…

Die berühmten letzten Worte gehören Dir!

Rage like no other! Danke für das Interview! Wir arbeiten an einem neuen Album, das im September 2008 veröffentlicht wird.
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