Zurück zu den Wurzeln


Interview mit Martyrs Shrine
Death Thrash Metal aus Australien - Melbourne, Victoria
MARTYRS SHRINE setzen sich aus den beiden ehemaligen MORTIFICATION Mitgliedern Mike Forsberg und Michael Carlisle zusammen. Nun hat die Band ihr selbst betiteltes Debütalbum vorgelegt, welches mir zwar nicht sofort, mit mehrmaligem Hören dafür aber umso besser zu gefallen wusste! Freunde des altmodischen Death Metals, wie ihn MORTIFICATION zu „Scrolls Of The Megilloth“ und „Post Momentary Affliction“ Zeiten, MASSACRE, BENEDICTION oder BOLT THROWER fabrizier(t)en, dürften auch an den musikalischen Ergüssen von MARTYRS SHRINE Gefallen finden. Ich führte mit Schlagzeuger und Sänger Mike Forsberg ein kleines Interview. Hier das Ergebnis:

Hallo Mike! Schön, dass du die Zeit für ein kleines Interview gefunden hast! Wie waren denn die bisherigen Reaktionen auf euer Album?

Hallo! Kein Thema, es freut mich, wenn Du Interesse an uns und unserer Musik hast! Das Album hat bisher eine positive Resonanz hervorgerufen, besonders von den Leuten, die Old School Death Metal bevorzugen.

Das Album wurde in Australien bereits vor einem Jahr veröffentlicht. Wie kam es dazu, dass es in anderen Ländern, wie beispielsweise Deutschland, erst mit solch einer Verspätung auf den Markt kam?

Das Album wurde ursprünglich in einer limitierten Pressung von 500 Stück durch die Band selbst veröffentlicht. Das war im Oktober 2007. Anfang des Jahres 2008 unterschrieben wir dann einen Vertrag bei Soundmass. Wir änderten das Artwork und fügten die Texte hinzu. Außerdem wurden die Songs über i Tunes online zum Download bereitgestellt. All dies erklärt die Zeit, die wir brauchten für die Wiederveröffentlichung!

Ihr seid beide Mitglieder von MORTIFICATION gewesen. Was kannst du über deine Zeit in der Band berichten?

Ich lernte viel über die geschäftliche Seite der Musikbranche, darüber, wie eine Band und das Veröffentlichen von Platten funktioniert. Es war toll, zusammen mit Steve und Mick Musik zu machen. Wir entwickelten eine tiefe Freundschaft während meiner Zeit in der Band. Ich bin ein Fan der Band seit deren früher Tage und spielte oft Schlagzeug zum Debütalbum und „Scrolls…“, damals 1991/92. Ich traf Michael 1993 und hörte dann „Post Momentary…“. Zu dieser Zeit war diese Scheibe meine definitive Lieblingsplatte von MORTIFICATION. Michael hat viele Geschichten aus dieser Zeit auf Lager. Leider hatte er keine Zeit für das Interview.

Was sind eure Einflüsse!? Welche Bands mögt ihr!

Da gibt es so viele, aber ein paar fallen mir da gleich ein, und zwar: RESURRECTION, BELIEVER, DELIVERANCE, DEATH, ORIGIN, EXODUS, CELTIC FROST, CORONER, ASPHYX, PESTILENCE, MESHUGGAH, frühe METALLICA und frühe SEPULTURA.

Was wollt Ihr mit eurer Musik ausdrücken!? Hattet ihr schon vor der Bandgründung eine klare Vision, wie eure Musik klingen sollte?

Das Ziel des Debütalbums war es, den Geist des Old School Death/Thrash Sounds einzufangen. Dazu gehören zum Beispiel die Grunzvocals, wie sie in dieser Form Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger populär waren. Michael und ich wollten zurück zu unsern Wurzeln gehen. Einiges des Materials wurde geschrieben, als wir mit der Musik gerade erst angefangen haben. Damals war der extreme Metal sehr aufregend. Man wusste nie, welche neue Variation des Stils gerade das Licht der Welt erblickte!


Es stimmt. Euer Sound orientiert sich klar am guten alten Old School Death Metal. Wie verbindet ihr euren religiösen Glauben mit der Liebe zu dieser extremen Form von Musik?

Wir sind ebenso Fans der neuen Welle an extremen Death Metal Bands, die die Grenzen des musikalisch Machbaren immer weiter nach außen verschieben. Manches von diesen Einflüssen wollen wir für das nächste Album verwenden. Ein wenig mehr von diesen Doublekick und Blastbeat Sachen.

Lasst uns etwas über eure Texte sprechen! Sag unseren Lesern doch bitte mal, um welche Themen es in euren Texten geht! Kannst du etwas näher auf den Song „For A Burning Eternity“ eingehen? Mir viel das Sample einer Hitler Rede im Mittelteil auf.

Unsere lyrische Herangehensweise ist im Grunde genommen die Sicht, wie wir die Dinge, die in der Welt passieren, als Christen wahrnehmen und uns dabei fühlen. Es gibt die Kriegsthemen und sogar einen Song über die globale Situation („Butchered Planet“). Das Stück „For A Burning Eternity“ handelt von den Gräueltaten des zweiten Weltkrieges und den großen Kämpfen, die so viele Menschenleben forderten. Hitler hat diese Kriege entfacht und wir benutzten seine Rede, um die Leute daran zu erinnern, dass das Böse wirklich existiert. Unsere Text sind nicht evangelischer oder missionarischer Natur, auch wenn das Stück „Apparition“ davon handelt, dass eine Person an Depressionen leidet und schließlich den Weg zu Gott und zur Erlösung findet.

Ich habe gehört, dass ihr bereits an einer neuen Platte arbeitet. Stimmt das? Und wenn ja, wie werden die neuen Lieder klingen? Was können wir von dieser Veröffentlichung erwarten?

Ich habe mit dem Schaffensprozess für das nächste Album begonnen. Es wird ganz anders im Vergleich zum Debütalbum klingen. Moderner, mit, wie eben schon erwähnt, mehr Doublekick- und Blastbeatpassagen, sowie technischeren Parts. Wir wollen uns weiterentwickeln und fordern!

Wird es in Deutschland die Möglichkeit geben, MARTYRS SHRINE live zu erleben?

Nach dem Veröffentlichen unserer zweiten Platte 2009 hoffen wir, dass wir auf ein paar Festivals in Europa spielen können und Deutschland steht dabei ganz oben auf der Liste!

Alles klar! Dann danke ich dir für das Interview! Die letzten Worte gehören standesgemäß dir!

Wir wollen allen Fans danken, dass sie MARTYRS SHRINE unterstützen! Und natürlich danke ich dir für das Interview! Macht´s gut!












Kurze Erläuterung bezüglich des Bandnamens zum Schluss: Mit Martyrs Shrine ist ein Monument gemeint, welchess sich in den Midlands im kanadischen Ontario befindet. Dieses Monument wurde zu Ehren von acht Missionaren errichtet, die dort unter den amerikanischen Ureinwohnern lebten und ihnen das Christentum näher brachten. Gleichzeitig bewahrten sie die Ureinwohner vor deren Ausrottung durch die europäischen Einwanderer. Fünf dieser Missionare starben als Märtyrer.
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