Black Metal aus der Türkei


Interview mit Moribund Oblivion
Black Metal aus Türkei - Istanbul
Interview mit Emre Kutucularoglu (dr.), Onur Burgaz (b.), Can Agriboz (key.) und Bahadir Uludaglar (v. + g.) von MORIBUND OBLIVION am 14.05.2008 im Subway To Peter in Chemnitz für die Radiosendung Mosh-Club auf Radio T in Chemnitz: www.mosh-club.de.vu und www.radiot.de
Auf der Seite der Sendung könnt ihr euch das Interview als mp3 runterladen.

Da nicht viele Leute die Band kennen, könntet ihr euch und die Band bitte zuerst vorstellen.

Emre:
Die Band wurde 1999 in gegründet und wir haben vor ein paar Monaten unser viertes Album über unser neues Label Black Action Music aus Deutschland veröffentlicht. Diese Tour umfasst acht Konzerte und wir sind in Berlin gestartet. Die Band besteht aus Bahadir Uludaglar (Gitarre und Gesang), Onur Burgaz (Bass), Can Agriboz (Keyboard), Savas Sungur (Leadgitarre) und mich am Schlagzeug. Wir haben in der Türkei schon einiges an Konzerten gespielt und in den letzten vier Jahren haben wir ein paar Konzerte und Festivals im Rest Europas und vor allem in Deutschland gespielt. Das ist hier jetzt aber unsere längste Tour und Chemnitz ist das fünfte Konzert der acht.

Ich habt euch über die Jahre musikalisch etwas entwickelt und verändert, wir würdet ihr es beschreiben?

Onur:
Man kann es ja sofort heraushören, „Machine Brain“ ist experimenteller ausgefallen und unterscheidet sich sehr von „Killer is nowhere“, das jetzt wieder zum Black Metal zurückgeht.

Emre: Normalerweise spielen wir reinen Black Metal, aber auf „Machine Brain“ gaben wir mit Industrial rumexperimentiert und sind dann 2007 mit „Time to face“ zum Black Metal zurückgekommen. So ist es auch beim letzten Album „Killer is nowhere“, das wieder pure Black Metal mit Melodien ist und auch mal wieder einen Song mit türkischen Texten beeinhaltet.

Du hast euer Label Block Action Music erwähnt, wir funktioniert das mit euch auf einem deutschen Punklabel?

Emre:
Indem der Inhaber des Labels Türke ist. Deshalb kannten wir ihn und hast recht, dass viele Bands Punk spielen, aber der Vertrag ist okay und er begleitet uns auch auf dieser Tour. Wir haben jetzt ein Album über ihn herausgebracht und ich hoffe auch das nächste.

Wir seid ihr denn mit ihm in Kontakt gekommen?

Onur:
Er hat uns gefunden.

Du hast es schon erwähnt, dass ihr häufig in Deutschland spielt. Gibt es dafür besondere Gründe?

Onur:
Lass uns sagen, wir starten von Deutschland aus, denn wir spielen auch noch in Polen, Rumänien, Weißrussland und vielleicht auch wieder Georgien. Auch Australien ist in der Planung.

Can: Deutschland hat einfach die beste Metalszene.

Könnt ihr denn was über die Szene in der Türkei erzählen?

Onur:
Es gibt viele Fans und Bands in der Türkei, vielleicht aber nicht unbedingt im Black Metal. 80er Jahre Heavy Metal ist z.B. in Istanbul und auch den anderen größeren Städten sehr groß.

Vielleicht eine schwierige Frage, was bedeutet Black Metal für euch? Es gibt ja viele verschiedene Facetten von antichristlichen Themen, Provokation bis zu einer Art von Ideologie.

Onur:
Ich denke, das ist eine sehr persönliche Frage und da kann ich nicht für die Band sprechen. Jeder hat da wohl andere Ansichten

Bahadir unterbricht auf türkisch.

Onur:
Bahadir sagt, dass es für ihn zuerst die passende Art von Musik ist um sich auszudrücken. Er mag sie auch gerne hören und das ist am wichtigsten.

Bahadir auf türkisch.

Onur:
Er sagt, Fans und Musiker von Black Metal sind meist gegen etwas. Wir sind da anders, wir kümmern uns nicht um Religion und unsere Texte sind auch gegen keine Religion gerichtet.

Bahadir und Can auf türkisch.

Onur:
Wir kennen uns schon in der Black Metal Szene aus und wissen auch was in Norwegen passiert ist, aber wir kümmern uns nicht darum. Religion hat mit uns gar nichts zu tun, wir haben da vielleicht unseren eigenen Stil.

Warum schreibt ihr denn euere Texte auf Englisch? Der Autor des Reviews von „Killer is nowhere“ hatte sich über die Texte in schlechtem Englisch beschwert.

Onur:
Wir haben die Texte für die europäische Szene auf Englisch um hier überall auftreten zu können.

Can: Englisch und Spanisch sind nun mal die am häufigsten gesprochenen Sprachen.

Zum Abschluss des Interviews könnt ihr euch ein Lied einer anderen Band für die Radiosendung wünschen.

Onur:
Wie wäre es mit etwas von der letzten Scheibe von DARK FUNERAL?

Okay, danke fürs Interview.
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