Germany: Fans, Festivals and Food


Interview mit A Day To Remember
Hardcore aus USA - Ocala, Florida
A DAY TO REMEMBER haben sich mit ihren neuen Album und ihrer eigenen Art, Popmusik mit Hardcore zu verbinden, eine große Fanbase in Deutschland geschaffen. Beim Konzert in Bochum sprach ich mit Bassist Josh und Drummer Alex über die jüngsten Erfahrungen der Band. Lest, was dabei rumgekommen ist.

Hi Ihr beiden. Wie geht es Euch? Wie ist Eure Tour bisher?

Alex: Hi, uns geht es gut. Dir doch hoffentlich auch!
Josh: Die Tour ist eigentlich gar keine richtige Tour. Wir haben 2-3 Shows mit AZRIEL gespielt und jetzt am Wochenende Rock am Ring und Rock im Park. Und dann als nächstes sind wir noch auf dem Download-Festival.

Das war auch meine nächste Frage: Wie war es für Euch, auf einem so großen Festival wie Rock am Ring zu spielen?

Josh: Es war großartig. Wir haben vor so vielen Leuten gespielt und vor so großen Bands, das war schon große Klasse.

Wie viele Fans waren denn wohl etwa da?

Josh: Man hat uns erzählt, am ersten Tag wären es 10.000 gewesen und am zweiten Tag sogar noch mehr.
Alex: Am zweiten Tag waren es 12.000 habe ich gehört.

War das etwas Besonderes für Euch? Gab es etwas, was Euch beeindruckt hat?

Alex: Das Catering war übernatürlich, die Bands wurden unglaublich behandelt und so weiter. Das Wetter hat allerdings nicht so mitgespielt, wie wir es uns gewünscht hätten.
Josh: Wir haben sogar SLIPKNOT gesehen und noch einige andere coole Bands.
Alex: Wir haben unseren Backstage-Bereich mit ein paar anderen Bands geteilt, sodass wir die dann sogar richtig kennen gelernt haben.

Und was mögt Ihr am meisten an deutschen Fans eurer Musik?

Alex: Sie stehen hinter uns! Sie stehen voll und ganz hinter uns!
Josh: Sie sind anders, denn in Amerika kann es passieren, dass Kids auf deine Show kommen, die grundsätzlich die Art von Musik mögen, die wir machen, aber zufälligerweise kein großer Fan von uns sind, und die zeigen dann Null Respekt vor uns. Das ist schon etwas nervig. Und hier scheint es so, als wären die Leute einfach Fans der Musik. Da kommt es gar nicht so darauf an, wer spielt. Sie kommen einfach zum Konzert, um Spaß zu haben.

Oh, das ist ja großes Lob. Gibt es außer den Fans irgendwas, was Deutschland zu bieten hat, Eurer Meinung nach?

Alex: Die Landschaft ist ganz schön, die Leute sind irgendwie nett. Oh, aber Essen ist eine ganz andere Geschichte. Ich kann nicht einmal sagen, ob ich es mehr oder weniger mag. Ich weiß, dass ich mich besser fühle, weil in Amerika weißt du immer, dass das Essen nicht besonders gut für dich ist. Aber dafür hast du von allem Millionen Variationen zur Auswahl, während es hier meistens nur die Basics sind, die du zu essen kriegst.
Josh: Ich bin wählerisch und für mich ist das Essen hier irgendwie nichts. Es hat etwas mit der Größe der Auswahl zu tun, ich bin da einfach sehr, sehr wählerisch. Ich mag das Essen nicht so sehr. Aber ich glaube, dem Rest meiner Band schmeckt es meistens ganz gut.
Alex: Ich komm auf jeden Fall damit klar.

Wie sieht es mit Bier aus?

Alex: Wir beide trinken nicht. Aber die anderen aus der Band trinken was und ich glaube, die mögen es.

Meine nächste Frage ist, warum Ihr europäische Bands ausgesucht habt für die Shows hier und keine amerikanischen mitgebracht habt, wie auf einer echten Tour.

Alex: Das hat einfach mehr Sinn gemacht. Es ist immer cool, mit Bands aus anderen Ländern zu touren und sie kennenzulernen.
Josh: Außerdem ist es eben keine richtige Tour, die wir hier spielen, sondern nur einzelne Gigs und da hat es mehr Sinn gemacht, bekanntere europäische Bands zu nehmen, um es einfach so groß, wie möglich zu machen. Eine mittelgroße deutsche Band macht dann halt mehr Stimmung als irgendeine amerikanische, von der hier noch nie jemand gehört hat.
Alex: Mit AZRIEL haben wir auch schon mal gespielt in England. Und mit YOU ME AT SIX, die auch heute dabei sind, haben wir schon bei Rock am Ring gespielt.

Lasst uns über WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER reden. Kann man die Band ernst nehmen? Oder was macht sie sonst aus?

Josh: Ach das ist lustig. Wenn sie sich damit identifizieren können, warum nicht? Es ist auf jeden Fall eine einmalige Idee. Die erinnern mich an eine Band, die SKY EATS AIRPLANE heißen. Die machen auch viel mit so eingespielten Sachen und elektronischem Zeugs.

Dürft Ihr Euch denn aussuchen, mit wem Ihr spielt oder machen das irgendwelche Managements für euch?

Josh: Ja klar, wir haben immer was zu sagen dazu. Es variiert natürlich ein bisschen. Dieses Mal zum Beispiel haben wir einfach gesagt, dass wir Bands dabei haben wollen, die gut dazupassen und die bekannt sind, wo wir hinkommen. Wir haben keine Namen genannt. Aber normalerweise suchen wir selber aus oder schlagen zumindest vor.

In welches Genre würdet Ihr A DAY TO REMEMBERs Musik denn packen?

Josh: Hardcore und Pop könnte man sagen.
Alex: Ja, würde ich auch meinen.
Josh: Klingt nach einer sehr langweiligen Antwort, ich weiß. Aber genaueres Auseinandernehmen bringt nicht so viel.

Wie steht Ihr der Metalszene gegenüber? Metaller behaupten gerne, Bands wie Ihr gehört nicht dazu.

Alex: Naja, wir haben nie behauptet, eine Metalband zu sein. Wir haben zwar einige harte Parts in den Liedern, die man als Hardcore bezeichnen würde, aber das macht uns nicht zu einer Metalband. Ich könnte mir aber wiederum vorstellen, dass es einige Leute aus der Metalszene gibt, die unsere Musik ganz gut finden.
Josh: Die Metaller sind einfach nur geil drauf, es ist immer krank, dabei zu sein. Wir hören alle unterschiedliche und viele Musikrichtungen, aber Metal ist auf jeden Fall auch immer dabei.

Okay, das war’s von mir aus. Euch gehören die letzten Worte!

Josh: Danke für das Interview!
Alex: Das hat wirklich Spaß gemacht.
Josh: Und genieß die Show nachher!
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