Bekenntnisse eines reinen Biertrinkers


Interview mit September Murder
Death Metal aus Deutschland - Thale
Mit ihrem neuesten Werk ‘‘Agony In Flesh‘‘ bietet das Quartett SEPTEMBER MURDER aus dem wunderschönen Harz ein hervorragendes Stück deutschen Death Metals, der gewaltig die Gehörgänge bearbeitet. Was in und auch hinter der Musik steht, erklärt mir Sprech- und Grunzorgan Olli. Lest selbst, was mir der tittengeile, halbblinde und immer durstige Frontmann zu berichten hat.

So guten Tag erstmal. Herzlich willkommen zum wunderschönen Bloodchamber-Interview. Für all die Leser, die Euch vielleicht nicht kennen, stell doch mal bitte eure Band vor!

Auch dir einen wunderschönen guten Tag,
herkommen tun wir aus dem wunderschönen Harz, und zwar aus Thale. Wir spielen reinrassigen Death Metal mit kleineren Thrash Anleihen und komplett sind wir seit 2006. Allerdings sind die ersten Anläufe Musik zu machen schon etwas eher passiert. Emu, der Gitarrist, und Günni, der Bassist, haben nämlich schon 2004 angefangen erste Ideen auszuarbeiten, ein paar Songs zu covern, der übliche Kram halt. Ab 2005 war dann auch unser alter Drummer Stefan dabei und ich kam 2006 hinzu. Seit Ende 2008 hat nun Clemens den Platz für Stefan eingenommen und nochmal einiges aus uns und unserer Mucke rausgeholt!

Ihr hab ja ein superbes neues Album am Start, das auf den Namen ‘‘Agony in Flesh‘‘ hört. Wie waren die Kritiken bisher?

Danke für das Lob! Die Kritiken bisher waren überragend! Wir haben sehr viel Arbeit in die Scheibe gesteckt und ich bin froh, dass dies auch in der Presse anerkannt wird.

Wo habt ihr das Teil aufgenommen und seid ihr zufrieden mit der Scheibe?

Das Album wurde in den „Schmiedeberg 7 Studios“ unter den Fittichen von Jens Martinek in Rübeland aufgenommen, ein kleines, aber feines Studio.
Und wir sind sehr zufrieden mit der Scheibe, sonst hätten wir sie ja auch nicht veröffentlicht. Es ist auch immer wieder der gleiche Prozess, du nimmst die CD auf, freust dich auf das Endergebnis und wenn es dann endlich da ist, hörst du sie dir laufend auf der Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten an und am Ende kannst du die CD schon nicht mehr hören, bevor sie veröffentlicht ist, aber wenn das der Fall ist, weißt du, dass die Scheibe jetzt gut sein muss. Ich persönlich liebe den Gitarrensound der Scheibe, er erinnert mich immer wieder an die ‘‘Goremageddon“ von Aborted. Ich liebe dieses Gesäge.

Wer ist verantwortlich für das Artwork?

Verantwortlich für das Artwork der Scheibe ist Christian Herzer von „Guularts“, ein guter Freund der Band und ein super Grafiker!

Wer schreibt bei euch die Texte und kannst du uns etwas über die Inhalte erzählen?

Logischerweise bin ich bei den Songs für die Texte zuständig, ich hasse es fremde Texte auswendig zu lernen. Die Texte des Albums sind im Gegenzug zu unserer damaligen ‘‘After Every Setting Sun“-EP variabler geworden und befassen sich mit mehreren Themen. Damals habe ich sehr viel mehr über persönliche Probleme geschrieben, heute sind es eher Geschichten mit fiktiven Hauptfiguren. Auf ‘Agony in Flesh“ sind Songs über Krieg, Eifersucht, Liebe und natürlich den Tod zu finden, allerdings immer auf etwas höherem Niveau. Ich bin kein Fan von dumpfen Death- Metal-Splatter-Texten und ihr könnt euch sicher sein, sowas auch nie bei September Murder zu finden.

Ihr habt ja mit Clemens einen neuen Drummer, der sehr vielseitig ist. Was erwartet uns in Zukunft von euch? Schon neue Songs geschrieben? Wie fühlt es sich mit dem ‘‘Neuen‘‘ hinterm Kit an?

Clemens war ein absoluter Glücksgriff für uns, sowohl menschlich als auch musikalisch! Er bringt sich sehr in die Musik und auch in die Organisation der Band ein, was Stefan nie in dieser Form getan hat, wir sind alle zu 1000% zufrieden mit ihm und hoffen dass wir noch lange in dieser Konstellation bestehen bleiben. Er bringt sehr viel frischen Wind in das Livegeschehen und sorgt für eine super Bandatmosphäre. Es macht sauviel Spaß mit ihm zu zocken! Und ja, wir sind derzeit dabei an neuen Ideen zu arbeiten und einiges auszuprobieren, aber mehr sage ich dazu noch nicht ...ihr werdet es noch früh genug hören.

Hört man sich eigentlich als Musiker seine eigenen Platten im stillen Kämmerlein an oder hat man nach ewigem Studiogeplänkel gar keinen Bock mehr darauf?

Haha, naja ich höre mir die Scheibe, nachdem sie fertig ist, schon allein für mich an, sonst hab ich keinerlei Chance mich auf alles zu konzentrieren, wie es wirkt, wo einiges noch nicht so passt usw. Aber wie ich vorher schon sagte, bevor die CD wirklich veröffentlicht ist, hat man sie schon so oft durchgehört, dass man sie selbst nicht mehr hören kann. Irgendwann schafft man es dann auch nicht mehr objektiv zu bleiben, dann müssen Andere entscheiden ob es gut ist oder nicht, dafür sind ja dann auch glücklicherweise unsere Fans und Freunde da.

Ich hab euch ja schon mehrmals live gesehen und fand die Show auch immer sehr Energie geladen! Ist es schwer sich immer wieder aufs Neue zu motivieren, gerade, wenn man vor wenigen Leuten spielt?

Auch hier nochmals danke für die lobenden Worte! Du sprichst es eigentlich schon an, für mich als Sänger ist das Publikum mein Motivationsgeber. Die Show sieht ganz anders aus, wenn ich weiß, ich spiele vor vielen Death Metal-Fans und Freunden, als wenn ich vor 10 Emos spielen würde, jetzt mal extrem gesagt. Ich habe also kein Geheimrezept, um mich immer wieder aufs Neue zu motivieren, ich denke das haben wir alle nicht. Wir spielen einfach drauf los und versuchen uns so gut es geht in die Songs hineinzuversetzen, dann läuft das alles von allein. Noch vor 2 Jahren haben wir uns da mehr Gedanken drüber gemacht, wir wollten immer ne perfekte Show liefern, aber mit der Zeit haben wir gelernt, dass dies nur möglich ist ,wenn wir einfach vollkommen losgelöst zocken und auf der Bühne das machen, worauf wir Bock haben.

Apropos Live-Show: In Göttingen warst du ja ziemlich breit vor dem Auftritt. Wie zieht man dann dennoch einen Gig souverän durch? Selbstbeherrschung in Extremsituation oder bist du einfach Alkoholiker?

Ich glaube, das Letzte kann ich eher ausschließen, in Göttingen war es wohl eher die Freude darüber, dass ich mal nicht selbst fahren musste und so sah ich dann auch aus, das stimmt, hahaha. Die Songs, die ich geschrieben habe sind einfach so sehr eingebrannt, die sind selbst noch abrufbar wenn ich 2,4 Promille drauf hab. Wenn du damals in der Schule ein Gedicht lernen musstest, hast du ja während des Aufsagens auch nicht überlegt welche Zeile als nächstes kam, genauso verhält es sich auch mit den Songs, es wird automatisiert und da kann auch der böse Geist Alkohol dann nichts mehr dran machen, ich kann dann vielleicht keinen Satz mehr sprechen, aber rumgröhlen wie ein Bekloppter, das kann ich dann noch.

Kommen wir nochmals zur Musik. Wie würdest du Eure Musik beschreiben? Vorbilder vielleicht?

Unsere Musik würde ich als einen recht guten Mix aus dem Old School und dem New School Death Metal bezeichnen, mit einigen melodischen Einflüssen. Wir haben alle unsere verschiedenen Einflüsse durch Bands wie Cannibal Corpse, Suffocation, At The Gates usw. Die Vorbilderfrage ist aber eher schwierig, wir haben zwar Musiker und Bands, die wir respektieren und als saugeil empfinden, aber Vorbilder haben immer irgendetwas von dem Willen zu kopieren und das versuchen wir so gut es geht zu verhindern.

Warum verzichtet ihr auf eine zweite Gitarre oder lange Soloausflüge?

Weil die Band so, wie sie ist, am besten funktioniert und wir mehr als nur ein eingeschworenes Team sind. Wir fühlen uns so wohl und das ist es, worauf es ankommt, ich denke nicht, dass die fehlende 2. Gitarre bisher unserer Musik geschadet hat.

So das war es dann auch schon fast mit dem Interview. Abschließend die kategorischen Entweder- Oder- Fragen. Ich bitte dich die Antworten zu begründen, sonst macht das ja keinen Spaß!

Napalm Death oder Mortician?

Mortician, die Stimme ist einfach brutaler und die Mucke deathiger.

Bier oder Whiskey?

Bier, ich bin fast reiner Biertrinker.

Brille oder Kontaktlinsen?

Habe beides, ohne bin ich fast blind.

Große oder kleine Brüste? Ich meine nicht deine, is klar!

Häh? Es gibt Kerle, die auf kleine Brüste stehen???

Judas Priest oder Iron Maiden?

Ich höre weder das noch das.

Schwedischer oder norwegischer Black Metal?

Ich höre auch kein Black Metal, ist mir zu monoton.

Pornos oder Horrorfilme?

PORNOS!!!!!!

Lesen oder Filme gucken?

Filme gucken, lesen tue ich nur die Fernsehzeitung und den Videotext.

So das war’s schon. Deine abschließenden, hoffentlich weisen Worte, bitte:

Ich bedanke mich für das Interview, hat mir sehr viel Spaß gemacht und natürlich hoffe ich, dass dadurch noch einige mehr auf unsere neue Scheibe „Agony in Flesh“ und auf uns aufmerksam werden! Und falls nicht, dann hatte ich wenigstens ein recht kurzweiliges Interview.
Wir sehen uns!
-