BURN MY SHADOWS im kurzen Gespräch


Interview mit Burn My Shadows
Epic Death Black Metal aus Deutschland - Cham
Eben noch in der L.A. Bar in Cham gehört, gerade noch darüber geredet und schon sieht man die Köpfe hinter BURN MY SHADOW auf dem Parkplatz rumstehen. Zumindest ein paar davon. Da konnte ich einfach nicht anders, als zusammen mit meinem Soundmann rüberzugehen und um eine kurze Audienz zu bitten (immerhin war die nächste Band bereits auf der Bühne). Obwohl fast schon überfallen mit dieser nächtlichen Fragestunde geben sich Sänger Eugen und Gitarrist Chris sehr freundlich und beantworten geduldig die Fragen. Eben zwei waschechte Oberpfälzer.

Du kommst mir spontan irgendwie bekannt vor. Kann es sein, dass ich dich schon mal mit einer anderen Band gesehen habe?

Momentan nur BURN MY SHADOWS. Wir haben uns aber vor rund zwei Jahren mit DARK FACES zusammengetan, weil unsere Sängerin schwanger wurde, wir aber dennoch beschlossen haben, einfach mal weiterzumachen und zu schauen, was sich daraus entwickelt.

Woher genau rekrutiert ihr euch?

Ich komm aus der Lamm, und der Kollege neben mir aus Grunding, direkt aus der Nähe. Alle von uns kommen aus dem Bereich des Chamer Land. Also aus dem Umland, wo wir gerade spielen....

Ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich richtig begeistert bin von eurer Musik, vor allem das Keyboard in Verbindung mit dem Death Metal...

Ach der Jim, unser Chefkoch.

Euer Chef, soso

Nein, nur Chefkoch, wir haben keinen Chef. Die Musik schreiben Geri und Chris, unsere zwei Gitarristen.

Und haben die schon mal überlegt noch weiter in den Progressive Bereich einzusteigen? Also mehr Solopassagen usw.

Wir sind mehr so eine Band, die ihre Musik aus dem Bauch heraus macht. Es ergibt sich halt viel, weil jeder auch andere Musikrichtungen hört. Bernd hört vor allem Doom Metal, Chris hört Black Metal, ich bin mit der Death Metal Schiene großgeworden, damals in den 90er Jahren mit CANNIBAL CORPSE, und das ergibt sich dann alles irgendwie. Da kommt z.B. jemand mit einem Riff daher, da hauts dir die Ohren weg, und dann müssen wir das trotzdem nochmal um die Hälfte kürzen, damit das alles auch vielschichtiger wird. Weil für uns macht es auch keinen Sinn, dauernd stupide drauf los zu ballern, das wollen wir wirklich nicht. Also die verschiedenen Einflüsse in unserer Musik sind schon durchaus beabsichtigt, entstehen aber eigentlich ohne Plan, ohne dass wir nun planen in die Progressive Schiene oder Thrash Schiene zu gehen. Es ergibt sich halt. Da machen wir uns keinen Kopf darüber.

Wie stehst du zu so einem Auftritt wie hier in Cham? Also mit schätzungsweise 200 Besuchern, ist das euer Standard? Seid ihr mehr gewohnt oder weniger?

Damals vor zwei Jahren, als wir gerade die Scheibe aufgenommen haben.... [wird unterbrochen über den ominösen Verbleib eines Gegenstandes, während sich Gitarrist Chris noch zu uns gesellt]... also, was heißt Standard....Wir sind damals gefragt worden, ob wir große Brötchen oder kleine backen wollen, da haben wir gesagt, versuchen wir es mal mit großen. Aber wir sind ja schon alte Herren, fast eine Rentnerband. Da hat jeder seine Arbeit. Mir persönlich wär es egal, in Japan zu touren oder was, aber das kann man ja nicht machen. Er [zeigt auf Chris] ist vor kurzem Vater geworden, da funktioniert das aus zeitlichen Gründen einfach nicht. Für heute war die Anfrage da, der Termin stimmte, also sagten wir einfach ja, egal wie groß oder klein das alles nun ausfällt. Am 17. sind wir dann bei der Metal Invasion mit dabei [er meint den 14.10.], zusammen mit AS I LAY DYING.

Sehr schön, dann sehen wir uns vielleicht da. Bin auf solchen Festivitäten immer besoffenerweise dabei.

Eugen: Hahaha, dann sehen wir uns ja sowieso.
Chris: Haha, wahrscheinlich spielt er bei AS I LAY DYING MIT....

Nene, so tief begebe ich mich nicht herab...
[Es folgt ein Themenwechsel, verursacht durch längeres Gelächter durch eine falsch rum angezündete Zigarette]

Wie lange dauerte denn der Aufnahmeverlauf für euer Album „Havoc“?

Wir haben uns da relativ lange Zeit gelassen. Über ein Jahr lang nur getüfftelt, weil die Songs fast nur im Proberaum entstanden sind. Und irgendwann beschlossen wir halt, es aufzunehmen, und gingen damit ins Studio.

Welches Studio war das?

Das war das Aexxys-Art Studio vom Stephan Fimmer, dem ehemaligen Bassisten von NECROPHAGIST, der hat ja nun auch wieder was am laufen.... Der hat uns heute einen super Sound gemacht.

Ach, der ist heute mit dabei?

Jaja, das war unser Mischer für heute Abend.

Und ansonsten zufrieden mit dem Auftritt?

Im Großen und Ganzen ja.

Die Leute waren ja zum Schluss hin recht gut dabei.

Eugen: Ja, das hat mich eigentlich verwundert. Weil in Bayern, wie sagt man, da ist die Mentalität ja eher etwas zurückhaltend.
Chris: Ja, Bayern halt...aber heut wars schon echt gut.
Eugen: Wahrscheinlich weil zur Abwechslung mal alles geklappt hat. Haha

Schon die anderen Band backstage getroffen? DISBELIEF oder DEBAUCHERY?

Also DISBELIEF kenn ich noch von früher, vor allem den Karsten Jäger. Mit dem hatte ich früher schon Kontakt bei "Metal gegen Krebs", das war in der Nähe von Neukirchen bei Hl. Blut. Heute wieder getroffen, ein cooler Mann. Und DEBAUCHERY kenn ich nur aus bestimmten Magazinen, mit dem Blut und dem ganzen Scheiß...aber naja, das ist halt ihr Outfit. In ganz früheren Zeiten, so vor 10-15 Jahren, hab ich das mal ausprobiert, aber überall Pusteln bekommen. Außerdem wollen wir ja musikalisch überzeugen.

Sonst noch irgendeine Frage, die ihr unbedingt mal beantworten wollt?

Eugen: „Soll ich euch Geld überweisen?“, das wär so ne Frage auf die wir alle schon lange warten.
Chris: Kontonummer kann ich dir sofort sagen, weiß ich auswendig.
Eugen: Ich wüsste die nicht mal.

Dann bedank ich mich für das Gespräch, was treibt ihr denn jetzt im Anschluss?

Wir haben erst mal nur ein Ziel, und zwar die Flüssigkeit, die wir auf der Bühne verloren haben, wieder zu uns zu nehmen.

Guter Plan!
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