Auf den Spuren von DISSECTION, DISMEMBER und Co.


Interview mit Smothered
Death Thrash Metal aus Schweden
Ein paar Wochen ist es her, da wurde ich regelrecht weggeballert. Übeltäter waren keine Geringeren als SMOTHERED mit ihrem Debüt „The Inevitable End". Schweden, Death Metal und Old School, das ist eine Mischung die einfach zusammenpasst. Grund genug, die Neulinge aus Schweden mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und ihnen ein paar Fragen zu stellen.

Hi Christoffer. Beschreib doch bitte mal deine Band und die Geschichte dahinter.


Also, mein Name ist Christoffer, oder auch Stoffe wie mich meine Freunde und Feinde nennen. Ich spiele bei SMOTHERED Gitarre und steh hinter dem Mikrofon. Die Band habe ich damals gegründet, um meine Leidenschaft für Death Metal und anderen extreme Musikrichtungen irgendwie auszudrücken. Als ich SMOTHERED begonnen habe, habe ich nie daran gedacht, eine richtige Band zu gründen. Aber nachdem ich von Freunden und anderen Leuten, die mein instrumentales Demo auf Myspace gehört haben, positives Feedback bekam, hab ich beschlossen eine richtige Band zu gründen. Und hier sind wir nun.

Was kann der Zuhörer auf „The Inevitable End” erwarten?

Erstmal ein sehr vielseitiges Album. Die Blaupausen bestehen aus schwedischem Old School Death Metal, aber nicht im traditionellen Sinne. Wir haben noch viele Elemente aus dem Black und Thrash Metal eingebaut. Ich denke, die Leute werden überrascht sein von unserem brutalen, aber klaren Sound auf diesem Album. Wir wollten einen Old School Sound mit einer modernen Note, und den haben wir auch bekommen.

Kannst du ein paar ähnliche Bands nennen?

Neben den üblichen Verdächtigen wurde ich während der Schaffungsphase vor allem von MARDUK, KREATOR, DISSECTION und WATAIN inspiriert. Beim Songwriting versuchen wir, den traditionellen Ansatz zu wählen und nicht nur standardisierten Death Metal abzulieferen. Aber wenn man sich das große Ganze anschaut, dann kommen uns Bands wie DEMONICAL, ENTRAILS und das erste TRIBULATION Album ziemlich nahe.

Seid ihr also stark beeinflusst von diesen Bands oder probiert ihr, eure eigenen Wege zu gehen?

Ich würde lügen, wenn ich sage, dass SMOTHERED ohne DISMEMBER oder ENTOMBED in dieser Form existieren würden. Das würden wir eben nicht, da diese Bands eine wichtige Stütze für uns sind. Wir huldigen unseren musikalischen Göttern, jedoch auf unsere eigene Art und Weise und indem wir andere Einflüsse einbauen. Also ja, man kann schon sagen, dass wir unseren ganz eigenen Stil spielen.

Kannst du uns schon sagen, in welche Richtung sich der Sound von SMOTHERED weiter entwickeln wird?

Ich höre momentan viel „Storm of the Light’s Bane” von DISSECTION und andere Bands wie HOODED MENACE, DEATHEVOCATION und ONIROPHAGUS (aus Barcelona, anschauen lohnt sich!). Ich denke also, das Ganze wird etwas melodischer werden und definitiv mit mehr Sludge oder Doom Metal Einflüssen sein als bisher. Album Nummer zwei ist bereits zur Hälfte fertig und ich kann dir versichern, dass du neben den Neuerungen das ganze alte Zeug findest, das du auf „The Inevitable End” magst.

Wie war denn überhaupt das Feedback für das Album?

Großartig. Viel besser als ich dachte. Ich denke, die Leute verstehen, was wir hier machen. Einfach nur das Erbe von Bands wie DISMEMBER anzutreten, ohne diese bloß zu kopieren. Schwedischer Old School Death Metal wird niemals aussterben. Man kann nichts töten, wenn es bereits ein lebender Toter ist.

Was ist dein persönlicher Favorit auf dem Album und warum?

Ich denke, das ist „The Crawling Chaos”. Das ist nicht nur der schnellste und aggressivste Song auf dem Album, es ist auch der melodischste. Ich denke, er beschreibt einfach am besten, was wir hier versuchen zu machen. Er ist eine gute Mischung aus thrashigen Riffs und einem traditionellen Death Metal Vers. Das ganze entwickelt sich dann zu einem total thrashigen Mid-Chorus und endet mit einem epischen Solo.

Eure Texte handeln von H.P. Lovecraft, Mord, Krieg oder dem Bösen. Sehr kontrastreich, wenn du mich fragst, zumindest für Lovecraft. Kannst du uns den Hintergrund dazu erklären?

Für mich ist das komplette Album eine Abhandlung über den menschlichen Geist und die menschliche Existenz. Seine Zerbrechlichkeit und seine Besessenheit. Lovecraft war ein sehr geplagter Mann, der viele seiner Novellen unter psychischen Störungen geschrieben hat und die meiste Zeit seines Lebens von der Außenwelt isoliert war. Seine Howard Phillip Bücher zu lesen ist so, als würde man in seinen Geist eintauchen. Ich dachte, dass dies die perfekte Mischung wäre, zusammen mit der Tatsache, dass das einzige, was uns in der nahen oder entfernten Gegenwart zerstören wird, wir selber sind.

Ich nehme mal an, Stockholm hat eine großartige Death Metal Szene. Steht ihr mit anderen Bands in Verbindung?

Naja, die Bands mit denen wir abhängen, sind nicht gerade im schwedischen Death Metal tätig. Eine aufsteigende Band nennt sich zum Beispiel PHIDION und ist gerade auf dem Weg, ihr erstes Album zu produzieren. Wird auch langsam mal Zeit. Die Band gibt es seit 2003, aber Christos Chatzikon ist quasi die einzige treibende Kraft in der Band, weswegen sich das alles hinzieht.

Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Momentan versuchen wir, Auftritte in Schweden und Europa zu organisieren. Wie ich bereits erwähnte, ist das zweite Album erst zur Hälfte fertig und wird wohl erst im Spätsommer fertiggestellt werden. Bis dahin konzentrieren wir uns darauf, unser Debütalbum zu promoten und so viele Shows wie möglich zu spielen. Eventuell gibt es noch ein Musikvideo, aber wer weiß.

Wo können wir euch denn mal Live sehen?

Bisher haben wir noch keine Auftritte außerhalb von Schweden, aber ich denke, das wird sich bald ändern.

Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören dir.

Danke an alle, die uns unterstützt haben. Macht das auch weiterhin so für Bands, die ihr mögt. Kauft deren Musik, Merchandise oder besucht ihre Shows. Ihr seid das, was die Underground Metal Szene am Leben hält. Und natürlich Tod allen falschen Metalern und Posern....und Hipstern. Vor allem Hipstern.
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