Von Unterweltgöttinnen und Schwarzmetall


Interview mit Hecate Enthroned
Black Metal aus Großbritannien


Mit "Redimus" haben die Engländer ihr mittlerweile sechstes Album veröffentlicht, welches auf phantastische Art und Weise Black und Dark Metal mit leichten Death Metal Einflüssen verbindet und dadurch eine eindrucksvolle Stimmung erzeugt. Grund genug, einmal bei der Band nachzuhaken und sich über deren Dasein zu informieren. Meinen Fragen stellte sich Bassist Dylan.

Hi, zuerst eine Frage, die Euren Namen betrifft. Soweit ich weiß ist Hecate die griechische Göttin der Unterwelt und des Hexenwesens. Welche Bedeutung steht hinter dem Namen?


Hecate tritt in verschiedenen Gestalten in unterschiedlichen Mythologien auf, aber grundsätzlich ist sie dunkel und böse, bewacht und führt mit einem gelegentlichen Anfall äußerster Gewalt, was ganz zu uns passt.

Auf „Redimus“ kombiniert Ihr Elemente des Black und Dark Metals auf eine sehr wirksame und überzeugende Art und Weise. Wo kommen die großen Dark Metal Anleihen in Eurer Musik her? Hat jeder in der Band bevorzugte Musikstile, die er mag und bringt jeder seine eigenen Ideen in die Lieder mit ein oder wie läuft Euer Songwriting ab?

Wir lieben alle Death und Black Metal, also kombinieren wir beide, wir wollen das beste aus beiden Richtungen, extreme Geschwindigkeit und esoterische Passagen, auch schwere Riffs und Brutalität. Das dunkle Element ist in uns allen, wenn wir beginnen neues Material zu schreiben kommt es einfach raus. Wir schreiben sehr natürlich und wir versuchen nicht auf eine bestimmte Art und Weise zu klingen oder unsere Songs in eine bestimme Richtung zu steuern, wir lassen es einfach passieren. Es hängt auch davon ab wie wir uns zu der Zeit fühlen, manchmal aggressiv, manchmal brutal, manchmal melancholisch, aber immer schnell! Wir haben alle ein Gespür für’s Schreiben und tragen irgendwo zu den Songs bei, es ist ein gemeinsamer Vorgang. Wir bringen entweder Riffs/Ideen und jeder arbeitet daran oder wir schreiben mit dem Schlagzeug zusammen.

Was bedeutet der Name „Redimus“? Wie hängen Titel, Coverartwork, Texte und Musik zusammen?

Redimus ist lateinisch und bedeutet „Wir kehren zurück“, was die Pause zwischen Alben betreffend ganz gut passt.Das Artwork schildert den Kampf
des Himmels in dem die Engel die Dämonen niederschlagen… Aber jetzt- sind wir zurückgekehrt! Folglich „Redimus“. Die Texte sind düster und antichristlich, sehr blasphemisch und stellen den Aufstieg des Bösen und der Willensfreiheit dar.

Ist es möglich die verschiedenen Sounds wie zum Beispiel Keyboards und unterschiedliche Gesangsarten live umzusetzen oder ist Euer Sound dort rauer als auf dem Album?

Selbstverständlich erreicht man live niemals Albumqualität, der Sound ist immer rauer, aber wir bekommen beim Keyboard eine gute Qualität hin und es hängt sehr viel vom Auftrittsort und der P.A. ab. Jedoch haben wir eine gute Ausrüstung und tun unser Bestes um diesen Sound wiederzugeben. Wir sind live sehr aggressiv und voller Hass und dies vervollständigt, dass wir live nicht den Sound in Studioqualität hinbekommen. Aber das ist es was es ausmacht live zu spielen…. Die Energie und die Aggression!

Welche Bands haben Euch beeinflusst? Gibt es immer noch Band, die Euch beeinflussen?

Früher wurde ich von Led Zeppelin und Hendrix beeinflusst, dann von Bands wie Iron Maiden, Motörhead; daraufhin Bathory, Slayer, Morbid Angel, Nuclear Assault; dann die große Death Metal Szene, Obituary, Entombed, Kreator, Macabre- so viele Black Metal Bands erreichten mich, Darkthrone, Emperor, Immortal. Ich bin durch alle Phasen des Metals gekommen und habe von allen Einflüsse genommen und tue es immer noch.

Hat der Black Metal eine besondere Bedeutung für Euch? Was verbindet Ihr mit Eurer Musik und was wollt Ihr ausdrücken?

Natürlich hat er eine besondere Bedeutung, es ist mehr als Musik, es ist eine Lebensart und eine Denkweise. Er ist mit meiner Energie, wie ich fühle und meiner Lebensanschauung verbunden. Ich bringe das in die Band und die Musik ein, wir alle tun das, ich benutze dies um meine Gefühle und noch wichtiger meine Freiheit auszudrücken, denn das Allerwichtigste ist Freiheit… Im Willen und im Körper.

Werdet Ihr in der nahen Zukunft irgendwelche Konzerte geben, insbesondere außerhalb Englands?

Ja, wir haben Auftritte in England und wir sollten bald in Europa unterwegs sein, wir wollten dieses Jahr losziehen um „Redimus“ zu promoten, aber es nun wird es wohl nächstes Jahr werden. Aber keine Sorge, wir werden da sein… Haltet Ausschau.

Welche Pläne habt Ihr für die Zukunft, was können wir von Hecate Enthroned erwarten?

Erwartet mehr Alben, mehr Konzerte und mehr Hass (hoffentlich keine Besetzungswechsel mehr).

Ich danke vielmals für das Interview, ich hoffe Euch live zu sehen! Abschließende Worte?

Vielen Dank für das Interview und wir wünschen Dir mit Deinen Bemühungen alle das Beste . Und an jeden da draußen… Vergesst nicht, dass Ihr niemals allein seid… Hecate sieht alles.
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