The Old Dead Tree & Epica

The Old Dead Tree & Epica

Epica
Straßburg, La Laiterie
07.10.2005
Die Laiterie in Straßburg ist ja gerade bei uns Süddeutschen dafür bekannt, immer wieder interessante Acts anzukarren und die für einen angemessenen Eintrittspreis spielen zu lassen. Das Billing dieses Abends verdutzte mich aber doch ein wenig - wer kam auf die bescheidene Idee eine Band wie THE OLD DEAD TREE mit EPICA touren zu lassen? Die Antwort darauf weiß ich bis heute nicht, jedoch steht fest, dass beide Bands zueinander passen wie Spaghetti zu Rollmöpsen.
Wie auch immer, die Franzosen von THE OLD DEAD TREE zu sehen, war es allemal wert, die Reise ins Nachbarland zu wagen, wenn auch unser Fahrer aufgrund der suspekten Fahrweise auf der anderen Seite des Rheins nicht nur einmal kurz vor dem Nervenzusammenbruch stand.

Nach schweißtreibender Anreise und beängstigender Parkplatzsuche waren wir also vor der alten Milchfabrik angekommen und staunten auch nicht schlecht über den Andrang - der Großteil jedoch kam ganz klar wegen EPICA, da wurde auch kaum jemand von dem stattlichen Abendkassenpreis von 23 Euro abgeschreckt. Diese Tendenz ließ sich auch nach dem Einlass nicht leugnen, rannte doch sicher jeder Dritte gleich zum EPICA-Merchstand, während der von THE OLD DEAD TREE halbverwaist zwei Meter weiter stand.
Kurz nach 19:15 sollte es dann also soweit sein und der alte tote Baum betrat die Bühne. Das Publikum zeigte so gut wie keine Regung, weiß der Geier warum. Auch der Sound war anfangs kaum zu ertragen, erst war der Gesang schier nicht zu hören, dann sägten die Gitarren zu sehr, nichts wollte so recht klappen. Mit den kommenden Songs wurde es jedoch besser und so konnte man sich ausschließlich der Band widmen, denn die zeigte spielerisch keine Schwächen. Mit einer bunt gemischten Setlist aus "The Nameless Disease" ("How Could You?", "Somewhere Else", "It Can't Be!" und "We Cry As One") und "The Perpetual Motion" (unter anderem "1,2,3,4,5,6,7,8") präsentierte man sich von seiner besten Seite und schließlich erntete man auch ordentlichen Beifall, wenn auch während der Songs die Euphorie seitens des Publikums eher kläglich ausfiel.
Nach einer ganzen Stunde und ein paar Klampfenausfällen waren THE OLD DEAD TREE leider schon am Ende angekommen und man konnte gut beobachten, wie sich die Halle für EPICA immer mehr füllte.

Da war für uns auch schon die Zeit gekommen, um zu gehen, denn in einer Sache waren wir uns einig: Unter keinen Umständen auch nur eine Minute von EPICA sehen. Feiner Abend, wenn auch ein wenig kurz und zumindest eintrittsmäßig total überteuert.
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