With Full Force VI

With Full Force VI

Children Of BodomCrematoryDestructionEnslavedHypocrisyImmortalMayhemMonster MagnetMoshquitoRyker'sSatyriconSepulturaSix Feet UnderTotenmond
Flugplatz Roitzschjora
25.07.1999
Der nun folgende Bericht bezieht sich nur auf den Freitag (bzw Sonnabend früh), da ich nur ne Tageskarte hatte, und an den anderen Tagen keine für mich interessanten Bands spielten...
Der erste Schock kam schon beim Kartenkauf. Aus den ursprünglich angekündigten 25 DM waren plötzlich 60 DM (!!) geworden. Schweinerei!! Aber trotzdem zückte ich grummelnd meinen Geldbeutel und zahlte den Betrag. Leider blieb dann nicht mehr sehr viel fürs Essen und (vor allem) fürs Trinken übrig. Und so reichte es auch nur für ein paar Bierchen und ich kam mir schon fast fehl am Platze vor, unter all den Besoffenen. Aber vielleicht war das auch ganz gut so, denn so hab ich fast alle Bands mitgekriegt, und kann euch davon berichten. (Ich schätze mal, keiner will sowas hier hören: "Naja, Rykers warn geil, und danach war alles nur noch dunkel...")
Angefangen hatten MOSHQUITO (15:00) und CUBANATE (15:50), da war ich aber noch auf dem Weg zum Festival und hab gerade mal den Schluss der Letztgenannten mitbekommen. Laut Programm war das ne Mischung von Techno und Metal, und es klang auch wie ne schlechte Kopie von Prodigy.
Danach kamen ENSLAVED (16:40), die ja viele kennen müssten. Knallharter Hyperspeed-Blackmetal war angesagt und hörte sich von weitem ganz brauchbar an.
Nun kam das erste Highlight. HYPOCRISY (17:40) spielten.(Unverständlich warum man sie um diese Uhrzeit einteilte) Auf jeden Fall wurde das Festivalgelände plötzlich recht gut gefüllt und auch ich konnte es kaum erwarten, meine Helden mal live zu sehen. Sie begannen mit "Fractured Millennium", dem Opener ihrer neuen CD und dann folgten auch die ganzen Hits der Vorgängeralben. Einige Songs wurden auch leicht variiert (mit oder ohne Absicht...) aber der Sound war irgendwie ziemlich scheisse. Die Stimme war zu leise und auch die Gitarren klangen irgendwie "dreckig", aber trotzdem gefiel mir der Auftritt.
Danach folgten die Dauergäste des FullForce: RYKER'S (18:35) Ihre Hardcore-Mucke ist zwar sonst nicht so mein Geschmack, aber sie verstehen es immer wieder, Stimmung in die Bude zu bringen, die Typen kletterten sogar von der Bühne und stellten sich mitten ins Publikum...
Auf CREMATORY (19:30) war ich sehr gespannt. Sie sind ja seit "Illusions" für mich gestorben, da sie ja bekanntlicherweise ihre Stilrichtung recht drastisch geändert haben. Insgeheim wartete ich ja eigentlich auf ein paar alte Songs, aber das einzige war (der wohl schon als Klassiker anzusehende) Song "Shadows Of Mine". Naja, der Rest war dann wohl Geschmackssache, die Vocals vom kleinen Dicken (der wohl nie höher als 10cm hopsen konnte...) haben mir recht gut gefallen, doch sobald der Gitarrist angefangen hatte...ÜRGS...Im grossen und ganzen war es ein unfreiwillig komischer Auftritt, besonders die Keyboardspielerin bot eine Show... (Achtung: Ironie )
Jetzt kamen DESTRUCTION (20:25), eine dieser uralten 80er Jahre-Trashbands. Die interessierten mich nicht die Bohne, schienen aber beim Publikum ziemlich gut anzukommen.
Bei SEPULTURA (21:30) war dann die Hölle los. Tausende von Leuten stürmten das Festivalgelände. Ich fragte mich nur, wo die wohl die übrige Zeit gewesen waren...Auf jeden Fall gings mit "Against" los und weitere Songs des aktuellen Albums folgten. Da ich die "neuen" SEPULTURA nicht mag, konnte ich mit den Songs auch nix anfangen. Erst als ne Runde alte Songs gespielt wurden, wurde es wieder spassig. Leider kommt der neue Sänger auf keinen Fall an Max Calaveras gewaltige Stimme ran, machte seine Sache aber trotzdem ganz gut.
MONSTER MAGNET (22:45) hab ich gar nicht mehr mitgekriegt, da ich da schon auf dem Weg zur KNÜPPELNACHT war...
Also hiess es: ab ins kleine Zelt, dass mir eigentlich viel lieber war, da man nämlich der Band näher ist.
Den Anfang machten CHILDREN OF BODOM (0:15), die wohl positivste Überraschung des Festivals. Sie konnten mit ihren ultraschnellen und technisch ausgereiften Songs voll überzeugen und hielten die Menge in Schach. Das wirklich jedes Lied genial ist, das schaffen echt nicht viele Bands. Schade, dass die jungen Finnen nur ne halbe Stunde spielten..
Um 1:00 kamen dann TOTENMOND, die mir aber am Arsch vorbei gingen. Schienen aber auch recht beliebt zu sein...
Auf SATYRICON (1:45) war ich auch gespannt, da ihre Studioalben ja ziemlich stimmig waren. Aber würde man sowas auch auf die Bühne übertragen können?? Nur bedingt...Obwohl sie sich schick rausgeputzt hatten und auch der eine oder andere pyrotechnische Knalleffekt die Leute erschrecken konnte, machten sich wohl bei den meisten Leuten die ersten Ermüdungserscheinungen bemerkbar und der Gig verlief wohl eher im Sande.
Vorgezogen wurden um 2:45 die Norweger von MAYHEM. Kannte ich vorher nicht, hatten aber ein paar schnelle, mitreissende Songs am Laufen, hab sie aber nur von weitem gehört.
Nun endlich war es soweit: Der Hauptgrund meines Besuches: Die Götter des anspruchsvollen Deathmetals: SIX FEET UNDER (3:45) !! Plötzlich kamen all die schlafenden Leute aus ihren Zelten gekrochen, und die Bude war voll bis zum Rand. Sehr eigenartig, dass die Jungs nicht etwas eher auf der Hauptbühne spielen durften, bei DER Publikumsresonanz!!! Aber das Warten hatte sich wirklich gelohnt. Ohne Gnade wurden uns die neuen, wie die älteren Kracher um die Ohren gehauen, und das Partyzelt bebte vom kollektiven Headbanging. Plötzlich war die Meute wieder hellwach und stürzte sich in die Metalschlacht...Für mich das absolute Highlight des Tages, und in diesem Moment dachte ich auch nie über die sauteure Tageskarte nach...
IMMORTAL (4:45) hätt ich auch noch gerne gesehen, aber wir mussten ja schliesslich auch mal nach Hause fahren. Noch ne Minute länger, und wir wären vor Schwäche zusammengebrochen...
FAZIT: Ein geiler Event, nur schade, dass die Bandauswahl am Samstag und Sonntag so mies war.
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