Weird Fate Geist Agrypnie & Farsot

Weird Fate, Geist, Agrypnie & Farsot

AgrypnieFarsotGeistWeird Fate
Darmstadt, Steinbruch Theater
07.09.2008
Am Sonntagabend des 7. September hatte das Steinbruch Theater zu einem wirklich feinen schwarzmetallischen Abend geladen. WEIRD FATE, GEIST, AGRYPNIE und FARSOT gaben sich an diesem Abend die Ehre und boten dem angereisten Publikum ein hochwertiges Programm. Eigentlich sollten auch noch ATRAS CINERIS aufspielen, doch die mussten krankheitsbedingt leider absagen.

Der Konzertabend wird durch WEIRD FATE eingeläutet. Passend zu der wunderschön atmosphärischen Musik hat die Band auch dieses Mal wieder die Bühne mit brennenden Kerzen dekoriert. Ungemein stimmungsvoll beginnt die Gruppe im Kerzenschein ihr Set. Gut aufeinander eingespielt werden die außergewöhnlichen Klänge kunstvoll dargeboten. Wo andere Bands auf reinen Hass und Zerstörung setzen, gehen WEIRD FATE einen ganz anderen Weg, der in eine tiefgründigere, geheimnis- und fantasievollere Welt führt. Vorgetragen werden Stücke verschiedener Schaffensphasen der Gruppe. So spielen sie „Niemals Fällt Die Zeit“ aus ihren Demozeiten, „Shadows“ und „Beyond The Fetters Of Life“ von der Splitveröffentlichung mit MEMBARIS, sowie die beiden neuen Stücke „Nacht“ und „Mirage Of A Star“, die erst auf ihrem nächsten Album veröffentlicht werden sollen. All diese Stücke besitzen eine wunderschöne Stimmung und Aura, ziehen die Hörerschaft in ihren Bann und verleiten zum Träumen. Von dieser kreativen Band und deren ideenreichen und entrückten Klangkunst werden wir sicherlich noch Großes zu erwarten haben.

Nun betreten GEIST die Bühne. Rein optisch geht es hier wesentlich puristischer zu als bei WEIRD FATE. Nicht nur, dass die Kerzen von der Bühne verschwunden sind, auch auf das Corpsepaint wird von den Mannen komplett verzichtet. Musikalisch gesehen haben GEIST aber dafür einiges zu bieten! Versteht es die Band auf ihren Alben, wirklich fesselnde Musik zu vertonen, so schafft sie es auch in der Livesituation, ihre Stücke auf das Vorzüglichste umzusetzen. Schon ihr Auftritt beim Welt in Trümmern Festival im Februar diesen Jahres war mir in guter Erinnerung geblieben. Diesen positiven Eindruck unterstrichen GEIST an diesem Abend. Die Bielefelder spielen “Patina“, „Wanderer Bei Fels Und Fjord“ und “Winters Schwingenschlag“ vom „Patina“ Album von 2005, sowie „Stille Wasser“, „Einst War Es Wein“ „Kainsmal“ vom 2006´er Album „Kainsmal“. Außerdem wurde ein neues Stück namens „Helike“ vom hoffentlich bald erscheinenden Album „Galeere“ vorgestellt. Man merkt GEIST ihre Liveerfahrung an und so liefert der Fünfer einen fantastischen und mehr als routinierten Auftritt ab. Der alles andere als verhaltene Applaus seitens des Publikums unterstreicht da meinen Eindruck. Als Abspann dient das absolut geniale "Vereinsamt" vom Kainsmal Album. Dabei handelt es sich um eine Vertonung von Nietzsches Gedanken, gesprochen von Klaus Kinski.

Als nächstes sind AGRYPNIE, der Band um Ex NOCTE OBDUCTA Sänger Torsten Hirsch, an der Reihe. Diese hat sich dem avantgardistischen Black Metal verschrieben. Rein optisch bietet sich auf der Bühne ein etwas befremdliches Bild, sehen die einzelnen Bandmitglieder bis auf Ausnahme des Sängers doch ziemlich unmetallisch aus. Klar ist das etwas oberflächlich, aber Baseballkappen und Black Metal…naja, das will nicht so wirklich passen. Aber halten wir uns nicht mit Äußerlichkeiten auf. Scheinbar haben die Mannen ihren eigenen Fanclub mitgebracht, ist doch in den vorderen Reihen mächtig viel los. Einige können sogar die Texte Wort für Wort mitsingen. Ich für meinen Teil kann mit der Musik von AGRYPNIE nicht ganz so viel anfangen und kann daher den Trubel um die Band nicht so ganz nachvollziehen. Das Publikum sieht dies aber offensichtlich anders und feiert die Band an diesem Abend.

FARSOT sind die Headliner des Konzerts und werden dieser Rolle auch ohne Zweifel gerecht. Die komplette Band ist in Corpsepaint gehüllt und zelebriert dabei ihre Form der schwarzmetallischen Musik weitab von Klischees oder Plagiarismus. Ihre facettenreichen und emotionsgeladenen Klänge begeistern ebenso wie ihr innovativer und kreativer Umgang mit dieser angeblich so eng gesteckten Definition von Black Metal. Während Sänger 10.XIXt die Stücke selbst zu durchleiden scheint, wirkt Bassist v.03/170 eher abwesend und stoisch. FARSOT werden den hohen Erwartungen, die ich aufgrund ihres Albums "IIII" an ihren Auftritt hatte, vollends gerecht. Dies sehen die Konzertbesucher wohl ebenso, gibt es doch reichlich Applaus für die aus Gotha stammende Band.

Auch dieses Konzert im Steinbruch Theater ist wieder einmal als mehr als gelungen zu bezeichnen. Schön, dass sich immer mehr hochwertige Bands die Ehre geben und in Mühltal bei Darmstadt vorbeischauen. Die Location an sich, die gemütliche Größe sowie die niedrige Bühne bieten ein tolles Ambiente für derlei Konzerte!

Schaut einfach mal auf der Website vorbei, was in nächster Zeit so ansteht:

http://www.steinbruch-theater.de/

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