Seventh Avenue

Seventh Avenue

Seventh Avenue
Gifhorn, Sandmühle
10.01.2004
Zum Glück liest man doch noch dann und wann die regionale Tageszeitung, ansonsten wäre mir wohl entgangen, dass sich auch mal eine anständige Band wie Seventh Avenue in die gifhorner ( gelegen übrigens irgendwo im Osten Niedersachsens) Provinz verirrt. Die Wolfsburger White Metaller haben immerhin schließlich schon eine erfolgreiche Tour durch Brasilien absolviert (wo sie einen ungleich höheren Bekanntheitsgrad haben als in unseren Breiten) und ihre aktuelle Scheibe bei Massacre am Start. Als ich dann auch noch erfuhr, dass der Spaß zudem lediglich 5€ kosten sollte, war klar, dass es an diesem Abend keine Alternative geben konnte. Die Sandmühle als Auftrittsort ist aber eigentlich alles andere als der ideale Ort für einen Metalabend. Ersteinmal ist das Ding VIEL zu klein, bei maximal 70 Leuten ist man quasi schon gezwungen vor der "Bühne" zu stehen, die dann auch nur 20 cm höher ist als der eigentliche Boden. Das bedeutete natürlich, dass man nicht in den Genuss eines komplett ausgesteuerten P.A. -Sounds kommen konnte und es den puren Verstärker Sound von der Bühne gab. Dafür allerdings klang es wirklich ganz top (bis auf die nicht präsente Double Bass) und wo sonst kann man den Musikern so nahe sein? Ich zumindest kann mich an kein Konzert einer Band erinnern, wo die Musiker nicht einmal einen halben Meter vor einem standen und man aufpassen musste, nicht den Mirkoständer beim Bangen umzureißen...
Um 22.00 Uhr war es dann auch schließlich soweit, dass die Mannen um Frontman und Leadgitarrist Herbie Langhans ihr Set mit dem gleichnamigen Opener der aktuellen Langrille "A step between the worlds" eröffneten. Wie bereits erwähnt war der Sound ganz gut, vor allem die Gitarren klangen absolut sahnig, was nicht zuletzt an der spielerischen Klasse der Saitenfraktion lag. Im Anschluss an den progressiven Leckerli folgte "Levy your Soul from Hate", der zweite Song der Platte, der ähnlich schnell runtergezockt wurde und eines der stärksten Stücke der Band darstellt. Überwiegend im Programm zu finden waren dann auch die schnellen Sachen, was mir persönlich ja sehr zusagt, so dass ich an der Set-Liste auch nichts rumzumäkeln hab. Neben den starken Eigenkompositionen ("Big City Sharks" war auch so ein Knaller, ich hätte mich vor Freude fast eingepiselt) gab man auch noch einen von den kultigen Stryper zum Besten (aber fragt jetzt nicht welches, so gut kenn ich Band dann doch nicht...) und auch Survivors "Burning Heart" musste dran glauben. Nach fast, geschätzten, 1 1/2 Stunden war dann immernoch nicht Schluss und die Band musste sich noch erweichen lassen, als Zugabe unter anderem Maidens "Run to the Hills" zu zocken, wo der ehemalige Bassist Geronimo die Axt mitschwingen durfte.
Ich hatte echt schon lange nicht mehr so einen Spaß gehabt und auch die Musiker fanden sichtlich gefallen an der familiären Atmosphäre in der Sandmühle. Ich bin mal gespannt drauf, wie es wäre, die Band eventuell auf einer größeren Bühne einesFestival dieses Jahr erleben zu dürfen. Hoffen wir mal drauf, ich kann euch die Truppe nur empfehlen.
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