Vader HexenHammer

Vader, HexenHammer

Vader
Paderborn, Kulturwerkstatt
08.04.2004
Gestern fand in der Kulturwerkstatt Paderborn einer der geilsten Gigs der letzten Zeit statt: Die jungen Osnabrücker von Sardonic, die Lokalhelden von Hexenhammer und der europäische Deathmetalking Vader. Ja genau, ein Hammerpackage, welches da der örtliche Metalinferno E.v. zusammenstellen konnte und diesen Abend sehr gelingen ließ. Das einzige, was nicht so lief wie es sollte, waren Stromprobleme, welche aber nur die Einlasszeit um eine halbe Stunde gedrückt haben und danach behoben waren.
Nun sollte es auch zügig losgehen und Sardonic begannen ihre ziemlich tighte Setlist zu spielen. Ziemlich starkes Material, was die Jungs mitgebracht hatten und auch das harte Brot des Openers brachen sie schnell und verteilten es an den gierigen Moshpit. Sardonic gibt es erst seit ca. einem halben Jahr, doch spielen sie sich gekonnt von Schweden bis Florida ohne mit der Wimper zu zucken. Nach knapp 20 Minuten waren die Osnabrücker wieder von den Brettern und man wartete auf die zweite Band: HexenHammer! Um es gleich vorweg zu nehmen: HexenHammer haben sich durch genial groovige Songs, einer frischen Spielweise und purer Brutalität zu dem Paderborner Aushängeschild für härteste Klänge gemausert. Einfach unglaublich wie tight und brutalst sich diese Band live verausgabt. Gespielt wurden alte Vorschlaghämmer der Marke Toxic Sanity und Exhumned and Consumned wie auch vieles (gutes) neues von dem im Sommer erscheinen Longplayer. Hier trugen die beiden neuen Granaten Hellforce One und Blasting Decomposition vor allem dazu bei, den höchst aggressiven Moshpit mit Nahrung zu versorgen. Und der tobte: Der Kleinkunstsaal der Kulturwerkstatt war zum Bersten gefüllt und die Hälfte verausgabte sich zu coolsten HexenHammer Grooves. Aber auch ein Lokalmatador muss einmal zum Schluss kommen, wenn die Herren von Vader anklopfen und so spielten HexenHammer nach 45 Minuten ihren letzten Song und hatten die Halle schon mal aufgewärmt für das was da kommen sollte.
Und die verrückten Polen kamen auch, und zwar mit aller Macht: Vader ließen nichts anbrennen und spendierten uns ein Gewitter an Brachialität, das die Kulturwerkstatt in eine Kriegszone verwandelte. Um ehrlich zu sein, kann ich mich nicht mehr wirklich an die Songs erinnern, die gespielt wurden, da ich selber zu den Verrückten gehörte, die sich in den aggressiven aber doch kontrollierten Moshpit stürzten. Vader waren sichtlich müde, das konnte man sehen. Vorgestern noch in Osnabrück, gestern noch in München und heute nun der letzte Auftritt nach einer langen Tour an diesem Montag Abend. Danach sollte es wieder in die Heimat gehen. Sahen die Gesichter etwas fertig und müde aus, so waren die Hände an den Instrumenten alles andere als schwach. Auch der Ersatz für den verletzten Doc war wirklich ein Griff in die Wunderkiste, konnte man doch nicht von einem Qualitätsabfall reden, nur leider habe ich wieder einmal seinen Namen vergessen. Die Band lief nach den ersten Songs warm und das Level der Songauswahl war immer im oberen Viertel und wie gesagt gingen die Leute tierisch ab. An dieser Stelle noch ein großes Lob an MetalInferno, die diesen Gig haben organisieren können. Auch der Sound war in dem kleinen Raum erstaunlich gut, was ja nicht immer der Fall ist. Nach knappen 1 ½ Stunden verabschiedeten sich Vader mit der Göttergabe schlechthin: Ihre Interpretation von Raining Blood! Was ein Gitarrensturm der da zum Schluss noch einmal losgelassen wurde und die Gebete aller wurden erhört, denn man konnte schon während der regulären Setlist immer wieder zwischen „VADER VADER!“-Rufen die Forderungen nach Raining Blood hören.

Vader wurden im großen Stil abgefeiert und nach einigen Minuten war die Halle dann auch schon leer. So ist das halt an einem Montag, aber trotzdem war die Halle so gut wie ausverkauft und alle konnten sich zufrieden auf den Heimweg machen. Als Fazit sei zu erwähnen, dass trotz Vader´s Starbonus die Jungs von HexenHammer die Helden der Stunde waren, und dass in Zukunft hoffentlich noch mehr so geile Konzerte organisiert werden können.
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