Kataklysm Graveworm Mystic Circle & Into Eternity

Kataklysm, Graveworm, Mystic Circle & Into Eternity

GravewormInto EternityKataklysmMystic Circle
Heidenheim, K2
19.10.2004
Voller Vorfreude und schon gespannt auf den Abend begab ich mich in unsere altebekannte, einheimische Kulturbühne 2. Niemand hätte gedacht, dass solche großen Metal Bands jemals in unser Kaff kommen würden, doch haben wir das nur den Problemen des Aalener Metal Live Clubs Rock It zu "verdanken".
Aber wie auch immer, jedenfalls war es nun so weit und der Konzertabend nahm mit INTO ETERNITY seinen Anfang. Und mit dieser kanadischen Formation wurde man auch gleich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt! Während die thrashig-deathigen Passagen noch halbwegs reinhauten und nach vorne trieben und auch der tiefe Gesang energisch rüberkam, waren die cleanen Passagen einfach grausam! Ich bin ja solchen Gesangsformen in keinster Weise abgeneigt, doch sollte man dies auch beherrschen und die Töne treffen könen, was bei INTO ETERNITY bestimmt nicht der Fall war. Gute Ansätze also, die durch den ekligen Gesang leider zunichte gemacht wurden.
Weiter ging es mit MYSTIC CIRCLE. Aber auch die Ludwigsburger konnten mit ihrem rauen, schweren Black Metal nicht überzeugen und klangen ziemlich kratzig und langweilig. Einen Preis haben MYSTIC CIRCLE jedoch gewonnen - den als unsympathischste Band! Mit "bösem" Gepose, Arroganz und herablassenden Bemerkungen gegenüber dem Publikum macht man sich keine Freunde. Vielleicht war es ein Kompensationsversuch zum enttäuschenden Auftritt - möglich wär's...
Das genau Gegenteil davon waren aber dann GRAVEWORM! Die Südtiroler kamen gleich von Anfang an sympathisch wie immer rüber. Auch die Musik war allererste Klasse, der atmosphärische Black Metal kam heftig, erhaben und voller Bombast rüber! Sehr gelungener Auftritt, vor allem Stücke der letzten beiden Alben "Engraved In Black" und "Scourge Of Malice" waren zu hören. Darüber hinaus war aber auch ein älteres Stück und exklusiv eine Komposition des kommenden Albums zu vernehmen.
So waren GRAVEWORM für mich persönlich auch die ganz klaren Gewinner des Abends, denn KATAKLYSM vermochten mich nicht so wirklich mitzureißen. Der Schlagzeuger ist natürlich auch live vom Technischen gesehen unglaublich, doch ultraschnelles Geprügel macht meiner Meinung nach noch keine gute Musik aus. KATAKLYSM waren schlicht und ergreifend viel zu stumpf und die leider viel zu rar gestreuten rhythmischen, fetten und vielleicht auch mal groovigen Passagen vermisste man schmerzlich. Vielleicht war auch dies ein Grund dafür, dass man zwischen den einzelnen Songs kaum Unterschiede raushörte. Natürlich drückten Kracher wie der bekannteste Song "In Shadows And Dust", der natürlich am Schluß gespielt wurde, nach vorne und auch das Schlagzeugsolo war erstaunlich. Dennoch nicht der Hammer.
Alles in allem also ein eher enttäuschender Konzertabend von dem ich einiges mehr erwartet hätte! Der Sound war auch nicht das Gelbe vom Ei, aber dafür viel zu laut. Natürlich darf es bei einem Konzert laut zugehen, doch nicht so, dass man am nächsten Morgen noch dumpfe Ohren hat! Und der Versuch schlechten Sound durch laut zu kompensieren, ging bekanntermaßen noch nie auf... Vielleicht liegt es auch an den engen Räumlichkeiten im K2, aber von derart etablierten Formationen kann man eigentlich schon erwarten, dass sie einen fähigen Mischer dabei haben, der den Sound entsprechend anpasst.

Fazit also: INTO ETERNITY sollten sich auf mehr Eingängigkeit konzentrieren und ihrem Clean-Sänger Gesangsstunden verbraten, MYSTIC CIRCLE sollten mal versuchen ihr unsympathisches Auftreten in gute Musik umzuwandeln, GRAVEWORM sollten so genial bleiben wie sie sind und was KATAKLYSM zu tun haben, soll jeder für sich entscheiden, da die Musik mit ihren ganzen reinen Dreschpassagen sicher Geschmackssache ist.
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