The Armada Stringface & Defending The Faith

The Armada, Stringface & Defending The Faith

Heidenheim, K2
06.11.2004
Mal nen Abend Power Metal mit Thrash Zwischenspiel? Och, warum eigentlich nicht... Das dachten sich auch 60 bis 80 weitere geneigte Hörer und Zuschauer, die sich an diesem Samtsagabend ins Heidenheimer K2 begaben.

Den Anfang machten DEFENDING THE FAITH, deren Gitarrist Robbi Balci für seine Spieltechnik und vor allem -geschwindigkeit schon bekannt ist. Wie schon seit Jahren trat der Dreiertrupp auch hier wieder mit Drumcomputer auf, originales Schlagwerk tönt natürlich besser, aber wenn sich kein Trommler finden lässt, geht's eben nicht anders. Druckvollen Power Metal mit leichten Progressive Einschlag und einer ordentlichen Prise Thrash gaben DEFENDING THE FAITH zum Besten.
Meist im treibenden Up-Tempo Bereich fügten sich die Staccato Riffs sehr gut ein und auch die filigranen Gitarrenläufe und -soli konnten sich hören lassen und die Musik blieb trotzem realtiv eingängig. Anscheinend kann man mit Magnesiumpulver an den Fingern schneller spielen, zumindest haute sich Robbi immer wieder eine Ladung an die Griffel. Vor der Bühne war es zwar noch realtiv leer, doch war schon ganz guter Applaus zu vernehmen.

Weiter ging's mit den ebenfalls heimischen STRINGFACE, welche eine eigene Mischung aus Thrash und modernen Elementen musizieren. Die Saitenschwinger drückten fette Riffs aus den Boxen und der Stöckeschwinger trommelte dazu ein fettes rhythmisches Grundfundament. Doch neben den thrashigen Krachern nebst ebensolchem Gesang waren auch akustische Passagen und gefühlvolle Vocals zu vernehmen, welche eine gekonnte Abwechslung boten. Dem Publikum schienen STRINGFACE ebenfalls sehr gut zu gefallen, vor der Bühne bewegte sich schon so einiges und neben lautstarkem Applaus konnte die Band auch eindeutige Wünsche nach einer Zugabe ernten, welche sogleich in Form zweier weiterer Stücke in die Tat umgesetzt wurde.

Als Headliner enterten THE ARMADA die Bühne um ihren progressiven Power Metal auf die Menge loszulassen. Leider war der Keyboarder über mindestens zwei Drittel des Auftritts zu leise oder gar nicht zu hören. Weiterhin zeigten THE ARMADA meiner Meinung nach auch, wie man ansich gute Musik und Songs durch zu abhebende Gitarrendüdelei versauen kann.
Verse und Refrains waren Riff-, Rhythmus- und Gesangsmäßig wirklich sehr gut, doch wurden die Lieder immer wieder von derart ausufernden, vertrackten und teils auch unmelodiösen Gitarrensoli unterbrochen, dass der Hörgenuss sehr darunter litt. Als Abschluss trumpfte der Fünfer zwar ordentlich auf und coverte DEEP PURPLEs "Perfect Stranger". Zu diesem Zeitpunkt stieg die Begeisterung der Zuschauer zwar nochmals merklich an, doch verließ die Band die Bühne daraufhin ohne einen klaren Wunsch nach einer Zugabe, was für einen Headliner ziemlich ungewöhnlich ist.

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