Selbstentleibung - Null | Negativ

Selbstentleibung - Null | Negativ
Black Metal / Rock'n'Roll
erschienen am 30.05.2014 bei Nihilistic Empire Records
dauert 42:47 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Patient Null
2. Hinter Spiegeln Und Beton
3. Diagnose Subjekt Irreparabel
4. Therapie 3.1
5. 201109032230
6. Kontrollverlust
7. Sequenz 1
8. Vision Negativ

Die Bloodchamber meint:

„Null | Negativ“, also quasi eine Blutgruppe, haben sich die Österreicher diesmal auf die Stirn geschrieben, beziehungsweise auf ihr neues Album. Nach „Emotionale Endstation“ und „Kategorie:Tot“ ist dies ihr drittes Studioalbum. Gleicher Stil, neue Lieder, neue Aufmachung, ein klein wenig Weiterentwicklung und ganz viele neue melancholische und brutale Aufhänger.

Musikalisch bewegt sich hier alles im Bereich des Post Black Metals. Sowohl melodische Elemente, als auch fiese und brutale Klangfetzen gibt es zu hören, dazu noch etwas Atmosphäre an den richtigen Ecken und Enden. Damit reihen sich SELBSTENTLEIBUNG (übrigens ein Synonym für Selbstmord) in die endlose Reihe der aktuellen Black Metal Bands, die sich von ihren stumpfen Vorfahren abheben wollen. Der reine Kampf gegen das Christentum ist altmodisch, es geht nun um viel philosophischere Themen, oftmals mit nichtssagenden Wortkomposita beschrieben. Dabei vergessen die Leute nur all zu oft, aus ihren codierten Wörtern mehr als die übliche Alltagsphilosophie heraus zu kitzeln. Wem das nicht weiter stört, der kann sich ja allein auf die Musik konzentrieren. Mit viel Brutalität am Schlagzeug wird dabei der kreischende Gesang und die harmonischen und eher harmlosen Gitarren unterlegt. Harmlos nur bei manchen Stücken, bei „Sequenz 1“ gibt es dann schon einen Sound zu hören, der deutlich metallischer ist als zum Beispiel bei „Hinter Spiegeln und Beton“. Die Produktion ist dabei auf das nötigste beschränkt und ohne viel Effekte. Dabei hätte man mit etwas Feingefühl einen richtig fetten Sound zaubern können. Schade, denn bei manchen Stellen wünsche ich mir eine Klanggewalt à la DISSECTION.

SELBSTENTLEIBUNG erinnern mich ein klein wenig an DORNENREICH. Nicht nur, dass beide aus Österreich kommen, auch musikalisch gibt es einige Ähnlichkeiten. Zum einen natürlich das lyrische Umfeld, aber auch die musikalische Herangehensweise. Dazu noch der verrückte und kreischende Gesang und das Zusammenspiel von Harmonie und Gewalt. Das instrumentale Stück „201109032230“ könnte glatt aus der Feder der modernen DORNENREICH stammen. Doch trotz aller Gemeinsamkeiten gibt es mindestens noch zwei bis drei Punkte Unterschied in der Bewertung.
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