Six Feet Under - Crypt Of The Devil

Six Feet Under - Crypt Of The Devil
Death Metal
erschienen am 01.05.2015 bei Metal Blade Records
dauert 32:38 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Gruesome
2. Open Coffin Orgy
3. Broken Bottle Rape
4. Break The Cross In Half
5. Lost Remains
6. Slit Wrists
7. Stab
8. The Night Bleeds
9. Compulsion To Brutalize
10. Eternal Darkness

Die Bloodchamber meint:

Auch wenn böse Zungen SIX FEET UNDER immer wieder mal in den Dreck ziehen - ich selbst schließe mich da nicht aus – sollte man schon mit einer Portion Objektivität an die Band herantreten. Zum einen zählt Chris Barnes immer noch zu den stimmgewaltigsten Sängern im Death Metal Bereich, zum anderen weiß er einfach, wie man ein ordentliches Album mit den altmodischen Todeselementen gestaltet. Wenn man mal die unsäglichen Coveralben außen vor lässt, schätze ich vor allem die ersten vier Alben.

Mit CANNABIS CORPSE hat Chris Barnes scheinbar Brüder im Geiste gefunden: Man verstand sich so gut, dass bei SIX FEET UNDERs letzter Neubesetzung eben gleich CANNABIS CORPSE an den Instrumenten für das neue Album „Crypt Of The Devil“ einsprang. Gastsoli haben Rebecca Scammon („Break The Cross In Half“) und Ray Suhy („Open Coffin Orgy“) beigetragen. Immerhin: Nach den beiden Vorgängerwerken endlich wieder ein kompaktes Line-Up. Das Album klingt erst mal ziemlich stark nach CANNIBAL CORPSE. Problematisch dabei ist allerdings die auf der Strecke bleibende technische Raffinesse: man hört CANNIBAL CORPSE mit angezogener Handbremse. Handwerklich ist das gut gemacht und ein Solo wie bei „Slit Wrists“ und der wuchtige Opener „Gruesome“ sind verdammt geil. Die Stärken von SFU sind eben nach wie vor da: Stramme Grooves, sicke Growls und die altbekannten Anklänge an klassischen Hard Rock. Aber man wird das Gefühl nicht los, dass sich hier die wahre Qualität nur andeutet. Das Niveau ist zwar durchgehend solide bis hoch, aber eben nicht wirklich herausragend. „Break The Cross In Half“ ist noch richtig cool und den klassischen Stampfer „Open Coffin Orgy“ will ich noch extra erwähnen – die übrigen Tracks sind leider ziemlicher Standard und gleichen sich viel zu sehr.

Das Fazit enttäuscht mich selbst ein wenig: ich habe mich wahnsinnig darüber gefreut, dass mir SIX FEET UNDER endlich mal wieder so richtig Spaß macht, aber dieses Album an sich schafft das nur sehr oberflächlich. SFU haben einige grandiose Alben rausgebracht und auf die habe ich nach dem Genuss von „Crypt Of The Devil“ wieder Lust gekriegt. Einen Neuerwerb kann man sich da getrost schenken.
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