Sterbhaus - New Level Of Malevolence

Sterbhaus - New Level Of Malevolence
Black Death Metal
erschienen am 29.05.2015 bei Black Lodge Records
dauert 46:15 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Grudgeholder - Hatemonger
2. El Giftus Satanus
3. Necrostabbing The Corpsefinder
4. Bloodbarf
5. Crossed And Pissed And Devoured
6. New Level Of Malevolence
7. Baby Jee And The 3 Stalkers
8. The King Of The Red
9. It Came From The Brain
10. The Grand Theology

Die Bloodchamber meint:

Ach, du meine Güte? Was soll man von einer Band halten, die sich den Namen STERBHAUS gegeben hat? Und dann auch noch das Cover... Geschmackvoll sieht anders aus! Nicht eben gute Voraussetzungen für eine reviewtaugliche Auseinandersetzung. Dachte sich der Redakteur, hörte widerwillig und wurde eines Besseren belehrt. „New Level of Malevolence‟ ist sicherlich nicht das Album des Jahres geworden, doch es beweist, das nomen nicht immer gleich omen sein muss. Wer launigen und abwechslungsreichen Extremmetal hören will, der sich jenseits allzu enger Genregrenzen bewegt und dazu noch einigen technischen Anspruch bietet, der könnte mit STERBHAUS einige Freude haben.

Die Schweden packen Einflüsse aus verschiedenen metallischen Genres in ihre Musik. Manches Riff klingt ein wenig nach technischem Death Metal, allerdings ist die Gesamtausrichtung eher thrashig. Dazu kommen keifige Vocals, die alles ein wenig in Richtung Black Metal rücken. Das geschieht manchmal ein wenig frickelig, manchmal richtig eingängig, wenn man sich beispielsweise das Hauptriff aus dem Titelsong anhört. Dazu gibt es immer wieder die ein oder andere spannende Idee, die Phrasierung der Vocals in „Necrostabbing the Corpsefinder‟ ist auf jeden Fall außergewöhnlich. Und der Songtitel beweist auch, dass das alles nicht allzu ernst gemeint ist, wenngleich STERBHAUS ganz sicher keine Witztruppe sind.

Insgesamt wird alles im ansprechenden und modernen Soundgewand dargeboten, wenngleich die Produktion ein wenig klinisch ausfällt. Doch das ist wie immer eher eine Geschmacksfrage als ein klares Qualitätskriterium. Die Dreiviertelstunde „New Level of Malevolence‟ vergeht einigermaßen schnell, dafür stecken einfach genug Ideen in der Musik und mit ausschweifenden Längen oder langatmigen Wiederholungen haben es STERBHAUS sowieso nicht. Sie mögen es eher flott und schmissig.

So gut das alles klingt, stellt sich nach wiederholtem Genuss jedoch die Frage, wie lange das Vergnügen währt. Und am Ende scheinen mir STERBHAUS ein wenig an meine erste Erfahrung mit Kaugummi aus dem Bioladen anzuknüpfen. Im ersten und zweiten Moment schmeckt es echt lecker, man ist überrascht von Süße, Zimtigkeit und Konsistenz. Doch allzu schnell lässt das Aroma nach und der eben noch so leckere und süße Batzen wird allmählich zu einem faden Klumpen, der nach neuen geschmacklichen Impulsen schreit. Und so ist auch „New Level of Malevolence‟ für den ein oder anderen Durchgang gut, das Potenzial zum Dauerbrenner steckt hier aber einfach nicht drin.
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