Manatark - Chaos Engine

Manatark - Chaos Engine
Black Metal
erschienen in 2004 bei Metal Age Productions
dauert 37:51 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Principle
2. Parallels and Parity
3. Four Walls
4. We Stole Your Death
5. The Serpent's Tongue
6. Chrystal
7. Devilchant
8. Lies, Blasphemy, Deceit

Die Bloodchamber meint:

Gleich vorweg: das versprochene Chaos bleibt aus auf dem zweiten Album der Band bei Metal Age. Stattdessen widmet sich diese vierköpfige estländische Truppe der experimentelleren Black Metal Richtung. Die Jungs verzichten zumindest auf den Fotos im Booklet auf peinliches/langweiliges Corpse Painting und lassen dafür lieber musikalisch die Muskeln spielen. Da ich nicht so underground-bewandert bin in der Black Metal Szene, fällt es mir doch ein wenig schwer schwer, die Einflüsse Manatarks ausfindig zu machen. Partielle Raserei trifft auf manch schrägen Akkord, vor dem Einsatz eines Keyboards schreckt man nicht zurück und auch kurze Zitate aus dem klassischen Heavy Metal lassen aufhorchen. Ich denke, Emperor waren eine tolle Band und ein stilistischer Vergleich würde der Band auch gerecht, wenn auch zwischen beiden Bands in der Klasse noch einige Ligen liegen. Große, mächtige Melodiebögen gelingen der Band leider nicht, vielleicht war das auch nicht das Ziel. Riffgebirge dominieren auf dem Blastgewitter, oftmals nur aufgelockert von kurzen Gesangs(!)parts, die auch Emperor zitieren und eigentlich viel öfter hätten gebracht werden sollen. So bleibt leider auch nach mehrmaligem Hören nicht allzu viel hängen. Ich möchte nicht für eine übertriebene Eingängigkeit plädieren, aber es fehlen auf „Chaos Engine“ einfach die gewissen Momente, die auch eine anstrengende Scheibe wie die „Prometheus“ immer wieder rausreißen konnte aus der Belanglosigkeit.
Am Sound scheitert es sicherlich nicht, die Scheibe ist nämlich durchaus hörbar produziert, ohne dabei wirklich an Rauheit einzubüßen, was vor allem dem irgendwie coolen Gitarrensound zu verdanken ist. Spielen können die Estländer eigentlich auch, zumindest sind sie meilenweit vom alltäglichen Dilettantismus einiger skandinavischem Bands entfernt. Das Problem ist schnell auf den Punkt gebracht: Etwas mehr Abwechslung in den Songs, prägnantere Riffs und vielleicht eine Prise mehr Eingängigkeit würden die Band schnell voran bringen. „Devilchant“ ist da so ein Lied, das da positiv hervorsticht! Mein Rat: anhören und dann selber entscheiden, für meinen Geschmack leider noch ein bisschen zu unreif.
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