Snapcount - Taking The Plunge (EP)

Snapcount - Taking The Plunge (EP)
Punk
erschienen in 2008 als Eigenproduktion
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. False Beliefs
2. Desintegration
3. Remind Me Of
4. Give You Uo
5. The Black Hole
6. Hope And Pride

Die Bloodchamber meint:

Beim Vorgängeralbum dieser jungen deutschen Band gab es noch einige Scharten auszumerzen; Kritik, die die Band zumindest akzeptiert hat. Felix kündigte in unserem Forum ja auch an, dass „bei den neueren [Songs] der Hardcore Teil durchaus mehr zur Geltung kommt“. Nun, um es kurz zu machen: Nein, leider nicht.

Fangen wir mit dem Positiven an. Am Gesang wurde in der Tat gearbeitet, dieser ist hörbar verbessert und deutlich ausdrucksstärker. Und auch die Fähigkeit, gute Musik zu schreiben, ist dem Quartett nicht abhanden gekommen. Im Gegenteil, auch da sind sie inzwischen einen Schritt weiter. Doch leider haben sich die Jungs für meinen Geschmack total im Genre verhauen, denn das 2008 feilgebotene Material könnte man prima als Melodic Punk Rock bezeichnen, wobei sich die Punk und Rock die Waage halten. Die typischen HC-Elemente wie Shouts und ähnliches sind eigentlich gar nicht mehr zu vernehmen. Der bereits angesprochene Gesang ist überwiegend klar und wird in wenigen Fällen durch Grunts ergänzt. Wenn man will, kann man „Taking The Plunge“ mit den Kompositionen von BAD RELIGION vergleichen. Selbstverständlich können die Saarländer mit den Engländern nicht in den PUNKten Durchschlagskraft, Energie und Dynamik konkurrieren, was natürlich an der Routine und nicht zuletzt auch an der Produktion liegt, die eine Demo-Band niemals auffahren kann.

Unterm Strich bleibt eine mehr als solide Veröffentlichung aus dem Demo-Sektor, mit der die Band objektiv einen Schritt nach vorne in Richtung Plattenvertrag gemacht hat. Zumindest sei ihr das gegönnt, auch wenn mit „The Black Hole“ ein Song dabei ist, der wegen seiner EMOtionalität (böse, böse) nicht recht in das an sich homogene Bild passen will. Allein die musikalische Ausrichtung verübelt mir etwas den Genuss, aber es geht ja darum, eine Veröffentlichung an sich und nicht seine Erwartungen daran oder gar ein musikalisches Genre zu bewerten.
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