Artificial Light Attraction - Fragile Skin

Artificial Light Attraction - Fragile Skin
Progressive Rock
erschienen in 2008 als Eigenproduktion
dauert 45:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Experience
2. Down Again
3. Indifferent Behaviour
4. Truth
5. Inside
6. Fragile Skin
7. Consuming Me
8. Deceived

Die Bloodchamber meint:

Eine Ein-Mann-Show ist in der Musik immer so eine Sache. Wenn es dann um die progressive Ecke geht, dann wird das gleich viel schwieriger, denn denke ich da Mal an Robert Fripp, dann läuft es mir nur noch kalt den Rücken runter, da der zwar für sich alleine sehr gute Musik macht, die aber eben hauptsächlich bei Kritikern gut ankommt, aber nie an die KING CRIMSON Geschichten heranreicht. Der Schweizer Yves P. Schaub hat mit seinem Solo-Projekt ARTIFICIAL LIGHT ATTRACTION seine eigene kleine Welt erschaffen und die ist neben aller Progressivität vor allem eines: Düster.

Schon der Blick ins Booklet lässt die Stimmung erahnen, spielt dieses doch mit morbider Erotik in einigen Facetten. Und das setzt sich dann auch klangvoll fort, wenn es auch leider nicht ganz die Ausdruckskraft der Bilder schafft. Dennoch kann mich ''Fragile Skin'' von der ersten Minute an überzeugen. Auch wenn die Songstrukturen stark an PINK FLOYD erinnern, was wohl auch nicht ganz ungewollt ist, hat der Schweizer irgendwie seinen eigenen Stil, der immer wieder durchblickt. Songs wie ''Indifferent Behaviour'' zeigen den Weg an, den es zu beschreiten geht und weisen auch das Können des Musikers aus, der zu jeder Zeit Herr über seine Instrumente ist, die er mit Ausnahme des Schlagzeugs selber eingespielt hat. Die Drums übernimmt in diesem Fall Tobias Roth, der zwar seine Arbeit gewohnt ordentlich ausgeführt hat, aber leider der Drumsound ein wenig zu sehr blechern klingt, sodass hier der große Minuspunkt schon gefunden wäre. Mehr negatives? Kann ich nicht finden, denn die Spannung ist über die gesamte Spielzeit vorhanden und auch die Abwechslung geht nicht verloren, was eindeutig an den vielen Parallelen zu bekannten Bands liegt, die immer mal wieder durchblitzen, sein es PORCUPINE TREE oder SYLVAN, nur eben eine Spur melancholischer.

Wieder einmal mehr hat mir ein einzelner Musiker gezeigt, dass meine Scheu vor Ein-Mann Geschichten ziemlich unbegründet ist. Wer die Musik so mit Herz und Hand umzusetzen weiß, der kann und muss mit einer hohen Punktzahl rechnen. Alle, die auf guten und ehrlichen progressiven Rock stehen, wie er von den im Text genannten Bands gemacht wird, der sollte mal auf der Homepage von ARTIFICIAL LIGHT ATTRACTION vorbeischauen.
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