Fires Of Babylon - Fires Of Babylon

Fires Of Babylon - Fires Of Babylon
Heavy Metal
erschienen am 25.04.2008 bei Metal Heaven
dauert 47:54 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Falling To Pieces
2. Devilution
3. The Kingdom Comes
4. Lake Of Fire
5. Holy Resurrection
6. Going Through Changes
7. Lazarus Rising
8. Revolution Coming
9. Generation Of Destruction
10. Castles Are Burning

Die Bloodchamber meint:

Die Erwartungshaltung ist eine andere, wenn man eine CD serviert bekommt, deren musikalische Lebensspender Namen tragen wie Rob Rock, Kelly Conlon (DEATH, MONSTROSITY), Bob Falzone (ANNIHILATOR) und Lou St. Paul (WINTERS BANE). Man muss sich zum Beispiel keinerlei Gedanken über die technische Qualität des Gebotenen machen, sie wird überragend sein, keine Frage. Aber die größte Gefahr ist auch eine ganz andere – klingt das Material vielleicht schlicht zu routiniert? Ja, das tut es. Das tut es ganz furchtbar.

Während die Promo-Info noch von einem Leckerbissen des US-Metals spricht, ist der Hörer schon nach einem Song, dem kraftvollen Opener „Falling to pieces“, einen Schritt weiter. Denn reiner US-Metal ist das nicht, was hier abgeliefert wird, eher eine gediegene internationale Mischung, Hard Rock hier, US-Metal da, dann Riffs und Melodien, die so auch auf einer CD von MYSTIC PROPHECY hätten auftauchen können. Und wie erwartet wird auf einem sehr ansprechendem Level musiziert, fantastisch natürlich die Bassarbeit, der genügend Raum zur Entfaltung gegeben wird und auch Rob Rock weiß sein Organ wieder eindrucksvoll in Szene zu setzen. Aber schon bei der Gitarrenarbeit fangen die Kritikpunkte an, nicht in der Technik, aber in dem faden Geschmack des Abgestandenen, des triefenden Standards. Sicherlich finden sich einige fette Riffs, zwischendurch auch mal eine Melodie, die einen aufhören lässt – aber, mit Verlaub, das ist viel zu wenig. Immerhin sprechen wir hier nicht von Newcomern im eigentlichen Sinne.

Und nach 2-3, vielleicht auch 3-4 Songs ist der Ofen aus. Langweile macht sich breit, die kompositorische Vorhersehbarkeit nervt, die Strukturen nerven, die Routine ist manchmal schon ärgerlich. Tja, und am Ende der CD habe ich das Gefühl, dass es jetzt erst mal wieder reicht. Die Menge an Alternativen, an wirklichen Alternativen sind schlicht zu erdrückend, als das FIRES OF BABYLON mit ihrem Erstling mich auf ihre Seite ziehen könnten. Die CD klingt schlicht wie „eine weitere CD von Rob Rock“, wie „gewohnt hohe Qualität“, wie „für alle Fans dieses Genre“ – die CD ist ein Ausweichen, man kann nicht sagen, dass sie scheiße ist, weil sie davon weit entfernt ist, aber gut, nein, sie ist nicht gut, sie ist routiniert und geht in keinster Weise irgendein Risiko ein, schafft es bei aller Routine aber nicht frisch zu klingen, sondern eher staubig, nicht spielfreudig, sondern eher wie eine musikalische Auftragsarbeit. Wahrscheinlich wird „Fires of Babylon“ im Regal verrotten. Ich glaube nicht, dass es darum schade ist...
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