Korum - No Dominion

Korum - No Dominion
Death Metal
erschienen in 2003 bei Sekhmet Records
dauert 31:27 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Reminder
2. Away
3. Thorns and Despair
4. Soars
5. The First
6. Ex Post Facto
7. Decide
8. Damage
9. Abyss

Die Bloodchamber meint:

Es ist mal wieder soweit! Eine Promo aus Frankreich liegt mir zu Füßen. KORUM heißt diesmal die Band und es soll sich da laut Beipackzettel um eine Mischung aus ein wenig Hardcore, ein bisschen Thrash und jeder Menge Death Metal handeln. Das wundert mich irgendwie überhaupt nicht, sind doch die Franzosen immer auf recht wirre Kombinationen aus und wollen immer wieder neue Trends setzen.
Seit 2001 existiert die Band in dieser Zusammensetzung (Sänger Olivier Delecroix ist der letzte Zugang) und haut nun mit ???No Dominion“ ihr drittes Werk raus. Nach schon wenigen Hörgängen wird klar, dass die Pariser sehr technischen und brutalen Death Metal rüber bringen, der in der Tat hier und da immer wieder die alten Hardcore Einflüsse erkennen lässt! Hier heißt es festhalten, denn die Jungs hauen einen üblen Kracher nach dem anderen raus und wissen durchaus zu gefallen! Interessant ist vor allem, dass sich Olivier Delecroix und Christophe Nedelec die Vocals teilen (einmal hohe Shouts und einmal tiefe Death Grunts). Das ganze gibt der Musik eine gewisse Note und lockert die Tracks sehr schön auf. Die Songs kommen meist im Uptempo Bereich daher und weißen immer wieder nette Melodien auf, ohne allerdings an Brutalität zu verlieren. Mal kommen harte, etwas langsamere Riffs bedrohlich auf den Hörer zu, dann verliert sich das ganze wieder in einem undurchdringlichen Gitarrengewitter. Fett kommen auch die Double Bass Attacken daher.
Der Song ???Damage“ kommt in einem feinen CANNIBAL CORPSE angehauchten Kostüm daher und knallt ohne Ende. Auf die Bremse wird bei ???Ex Post Facto“ getreten, ansonsten gehen die Tracks allesamt in brutaler, hochtechnischer Death Manier weiter. Problem bei der ganzen Sache ist, dass der Band scheinbar irgendwann die Kreativität ausgegangen ist. Death Alben sind zwar an sich nicht so lange, aber 31 Minuten sind trotzdem etwas wenig. Von 8 Songs (das Outro ???Abyss“ lass ich mal außen vor) sind drei kürzer als 3 Minuten. Die Songs fangen an, werden auf verdammt hohem und guten Niveau gespielt und schon sind sie wieder vorbei. Abgesehen davon ist die Cd natürlich nicht grade auf Anhieb der Oberknaller, man muss sich schon etwas daran gewöhnen.
Abgerundet lässt sich sagen, dass ???No Dominion“ ein sehr gut produziertes, klasse eingespieltes und starkes Death Album ist, dem aber leider ein wenig die Ideen fehlen. Um das ganze in einer Motivationskurve für den Hörer darzustellen: erst ist es in der Mitte, dann fällt es etwas ab (schwere Kost), dann steigt die Kurve steil an (längeres Reinhören) und nach der Zeit fällt es wieder in unbedeutende Regionen. Fazit: 7 Punkte für vier verdammt gute Musiker, die es allerdings verpasst haben, einige Burner auf ihren Rohling zu pressen. Fans von CANNIBALE CORPSE, DEW-SCENTED, oder den Franzosen von GOJIRA, können durchaus mal reinschnuppern.
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