Tao Menizoo - Tao Menizoo

Tao Menizoo - Tao Menizoo
Metalcore
erschienen in 2004 bei TwoFatMen Distribution
dauert 46:36 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Paranoid Crisis
2. Dementia
3. Thorns
4. Innerängst
5. Belief
6. Victims
7. Sin Of Flesh
8. D.N.A.
9. Come Inside My Hell
10. Sadness Enthroned
11. The Ending

Die Bloodchamber meint:

Auweia! Nach dem ersten Hören von Tao Menizoo musste ich mir erstmal einige Paracetamol reinpfeifen. Dazu sehen die Jungs auf dem Foto verdammt runtergekommen und völlig daneben aus. Das war einfach zu viel an diesem Morgen. 46 Minuten lang geht es hier absolut derbe auf die Fresse. Franzosen sind ja bereits als sehr experimentierfreudig bekannt (was Musik betrifft) aber Tao Menizoo setzen hier noch fett einen drauf. Einen großen Topf aufgestellt und schon geht’s los. Ein bisschen Thrash á la Sepultura, mal cleane aber immer noch harte Gesangspassagen, dann bedrohlicher Deathmetalsound, ein wenig Black Metal Einflüsse, ja sogar Nu Metal und Hardcore ist rauszuhören -> schon ist das Süppchen fertig und Fräulein Maggi kann erstmal abschmecken. Diese Gewürzmischung, so seltsam sie auch im ersten Moment klingen mag, macht einfach scharf!
Los geht’s mit "Paranoid Crisis“ und schon schnell ist klar: hier wird kein Mutter – Kind Turnen veranstaltet. Hartes Gitarrenriffgewitter trifft auf fette Gröhleinlagen á la Max Cavalera, aber auch melodiöse Einlagen finden ihren Platz. Die Produktion ist absolut klasse und zeigt überhaupt keine Schwäche. Fetter Song als Opener! Das anschließende "Dementia“ passt sich gleich an: brutaler Gitarrensound, der alles in den Schatten stellt, nur kurz abgelöst von einem melodischen Refrain und schon geht’s wieder auf die Nuss! Der wohl thrashigste Song auf dem Album. Mit "Thorns“ folgt das längste Stück (6:53 min) der Cd. Noch mit beruhigendem Vogelgezwitscher beginnend, schlägt die Stimmung jedoch schnell um. Gesang, der Einsatz von Synthesizern und der drückende Bass verleihen dem Stück eine unglaublich Tiefe. Klar zu erkennen, dass die Band hier versucht hat, all ihre Stilrichtungen in einem Song unterzubringen. Und es geling ihnen sehr gut! Absolut geil kommt der Schlussteil daher, also unbedingt durchhören!
So nimmt das Album seinen Lauf und bringt immer wieder neue Einflüsse und Überraschungen. "Innerangst“ und "Victims“ beispielsweise kommen sehr basslastig daher, wie eine Mischung aus Death und Nu Metal. Die schwächsten Songs sind auch die kürzesten. "DNA“ und "Belief“ sind zwar nicht unbedingt schlecht, bringen aber keine sonderlichen Neuerungen. Ein völliger Stilbruch erwartet den Hörer dann bei "Come inside my hell“. Das Tempo wird hier zum ersten und einzigen Mal etwas zurückgedreht und der Song kommt verdammt doomig daher. Runde Sache!
Was soll man Sagen? Tao Menizoo haben mit ihrem gleichnamigen Album ein klasse Teil abgeliefert, das sich nirgendwo verstecken muss. Natürlich nichts für Freunde leichtverdaulicher Musik und mit wenig Zeit, aber nach mehreren Hördurchgängen kommt das Album immer besser daher. Freunde etwas seltsamer, abgedrehter Musik, die sich eine Mischung aus Sepultura und Fear Factory mit Death Metal und Hardcore Einflüssen vorstellen können, sollten auf jeden Fall mal reinhören. Ich persönlich find die Cd einfach nur klasse, weil ich selten eine Scheibe gehört hab, die so derbe auf die Fresse knallt wie Tao Menizoo! Kultig und irgendwie einfach nur geil!
Dazu kommt noch die super aufgemachte Cd, die ein interaktives Booklet mit Wallpapers, Bandfotos, Livepics und Lyrics enthält. Außerdem noch als besonderes Bonbon 12 MP3’s alter Demosongs der seit 1997 existierenden Band. Alles in allem eine Runde Sache, womit fette 10 Punkte einfach unumgänglich sind!
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