Siebenbürgen - Revelation VI

Siebenbürgen - Revelation VI
Melodic Black Gothic Metal
erschienen am 13.06.2008 bei Massacre Records
dauert 56:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Awaken
2. Rebirth of the nameless
3. Infernaliia
4. Revelation VI
5. Grimheim
6. After the wolf (do dead men follow)
7. S.I.N.
8. The oaken throne
9. The soulless
10. Enter omega (Bonus)
11. In sanctum
12. Fire leaps high
13. At the end of twilight

Die Bloodchamber meint:

SIEBENBÜRGEN, die einstigen Erfinder des menschlichen Keyboards, die bereits vor Jahren damit anfingen, wehrlose Frauen aus dem musikalischen Background zu holen und sie stattdessen als vollwertigen, aber naturgemäß etwas eingeschränkten Ersatz für das melodiegebende Tasteninstrument einzusetzen, melden sich zurück. Wohl dank der immer noch aktiven Szene der Frauenbewegung durften auf späteren Alben weibliche Akteure auch ganze Worte von sich geben, was den Gesamtsound der Schweden etwas massentauglicher werden ließ, nichtsdestotrotz blieb deren melodischer Black Metal immer eine Art Randerscheinung, die kaum jemand so richtig ernst nahm. Lag aber auch an der teils sehr rockigen Ausrichtung der Songs.

Nach dem absoluten Rohrkrepierer „Darker Designs And Images“ im Jahre 2005, folgt nun drei Jahre später „Revelation VI“ und die Erwartungen könnten kaum niedriger angesetzt sein. Doch die Überraschung ist gelungen. Das aktuelle Album glänzt durch einen abgerundeteten Sound, der die kratzigen Vocals mit den eingängigen Gitarrenmelodien zu einem harmonischen Ganzen verbinden kann. Die längere Pause hat sich gelohnt. Statt in der Einfallslosigkeit des Vorgängers herumzuvegetieren, rocken SIEBENBÜRGEN auf „Revelation VI“ wieder ordentlich durch’s Weichspülersortiment. Echte Härte vermisst man nach wie vor, die wäre aber auch fehl am Platz.

Frauen sind natürlich auch wieder ein Thema, Stimmergänzung Lisa allerdings wird unerwartet sparsam eingesetzt, an genau den richtigen Stellen vervollständigen ihre Melodien die Songs. Holzhammer ade - Hallo Feingefühl. Gibt jetzt aber auch ab und an echte Keyboards.

Zusammenfassend gesagt, dürfte SIEBENBÜRGENs sechster Streich etwas für all diejenigen sein, die bei melodischem Black Metal eher an OLD MANS CHILD als an NAGLFAR denken, also eher an Bands, wo eindeutig die Melodie im Vordergrund steht, während das Black Metal Attribut maximal dafür herhalten muss, dass man im Booklet fiese Grimassen ziehen darf. Richtig viel Tiefgang gibt’s nicht, einprägsame, schmissige Stücke schon.
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