Grenouer - Life Long Days

Grenouer - Life Long Days
Death Metal / Hardcore
erschienen am 20.06.2008 bei Locomotive Music
dauert 43:25 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Indecent Loyalty
2. Addicted To You
3. Taken Off The List
4. With No Concern
5. Away From Now
6. Finding The One
7. Off The Back Of Others
8. The Unexpected
9. Employed Beggar
10. Re-Active
11. Patience

Die Bloodchamber meint:

Zwei Jahre nach "Try" verfolgen GRENOUER weiterhin ihren technisch angehauchten Endzeit-Metal, der sich irgendwo zwischen MESHUGGAH und GOJIRA schiebt. Hauptmerkmale bei GRENOUER sind also sperrige Brocken mit gewissem Wiedererkennungswert, aber auch gewissem spielerischen Anspruch. Natürlich bleibt GRENOUER zunächst nichts anderes übrig, als sich vom vorher erschaffenen Rifffundus ihrer Vorbilder zu bedienen. Doch die Umsetzung bringt für diejenigen einen guten Ergänzungseffekt mit sich, die sich am letzten MESHUGGAH - Werk nicht satt gehört haben und ihre Fühler nach Osteuropa ausstrecken wollen.

"With No Concern" und "Indecent Loyalty" sind wunderbar direkt und trotz ihrer technischen Ausrichtung sehr kompakt umgesetzt und für mich auch die besten Songs auf dem Album. In eine etwas eingängigere Richtung geraten "Addicted To You" und "Away From Now", wobei letzt genannter Titel mit seiner kompositorischen Ambivalenz aus harten Rhythmen und fast schon poppig anmutendem Ohrwurmcharakter positiv hervorsticht. Für die Band sicher ein weiterer Hit wie "Wanting To Be Alone" auf der 2006 erschienen EP "Try". Elektronische Zusatzstoffe verträgt das schlüssige "Finding The One". Gegen Ende ("Employed Beggar" ff.) wird es etwas durchschnittlich und man merkt, dass GRENOUER einige Schwächen haben. Der von Anssi Kippo produzierte Sound hat ordentlichen Wumms, aber bei laut aufgedrehter Anlage fehlt es an Tiefe.

Ordentliche Gitarren- und Schlagzeugarbeit gepaart mit gemachten Hausaufgaben in Kompositions- und Harmonielehre machen das Album zu einer netten Ergänzung zu MESHUGGAH & Co. Am besten sind GRENOUER aber dann, wenn die Band mit ihren melodiösen Ansätzen kommt und sie in die technischen Stücke packt. Dennoch wirkt die technische Arbeit auf "Life Long Days" zu formelhaft und wiederholend. Das heißt, dass die Band musikalisch streckenweise limitiert erscheint, obwohl sie es versteht, dies durch geschickte Breaks, Harmonien und Fills zu verdecken. Die Aufnahme ist okay für Fans verkopfter Liedstrukturen mit geschickt gesetzten Harmoniebögen. Aber erstmal reinhören.
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