Revolting Cocks - Sex-O Olympic-O

Revolting Cocks - Sex-O Olympic-O
Industrial
erschienen am 27.02.2009 bei 13th Planet Records
dauert 50:45 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. HookerBot3000
2. Keys To The City (Vegas Mix)
3. Red Parrot
4. Robo Banditos
5. Cousins
6. Touch Screen
7. I'm Not Gay
8. Abundant Redundancy
9. Lewd Ferrigno
10. Wizard Of Sextown
11. HookerBot3000 (Disco A Go Go Mix)

Die Bloodchamber meint:

Nach MINISTRY trägt Industrial Guru Al Jourgensen mit den REVOLTING COCKS nun seine zweite langjährige Band zu Grabe. Obwohl, so ganz stimmt das nicht, denn „Sex-O Olympic-O“ markiert „lediglich“ das Ende der Jourgensen Ära und bedeute – im Gegensatz zu MINISTRY – nicht das komplette Aus für die Band. Weitergeführt werden soll sie von Josh Bradford (Gesang), Sin (Gitarre) und Clayton Worbeck (Keyboard); dass somit vom originalen Line Up niemand mehr dabei ist, stört offensichtlich nicht besonders.

Aber das nur am Rande, schließlich ist das aktuelle Album noch mit den üblichen Verdächtigen besetzt, wenn auch mit deutlich weniger Gaststars als auf dem tollen Vorgänger „Cocked And Loaded“. Überhaupt klingt die Platte insgesamt etwas weniger variantenreich und auch weniger experimentierfreudig. Gerade die Ausflüge in MINISTRY Gefilde (ja, die mit den harten, hypnotischen Gitarrenriffs) wurden deutlich eingeschränkt zu Gunsten der Elektronik und des sphärischen Gewabers, was einem ab und an ganz schnell den Zahn ziehen kann. Während coole Tracks wie „HookerBot3000“, „Keys To The City“ oder das unwiderstehlich eingängige „Cousins“ richtig viel Spaß machen, nerven unausgegorene Verzerrerorgien wie „I’m Not Gay“, „Lewd Ferrigno“ oder „Wizard Of Sextown“ fast noch mehr als die katastrophale letzte Remix Scheibe.

Je öfter man die Platte hört, desto deutlich wird, dass Jourgensen mit seinem letzten Werk noch mal zurück zu den Wurzeln der Truppe wollte. Gelungen ist ihm dies sehr wohl, leider jedoch auf Kosten der Qualität, denn fast die komplette zweite Hälfte des Albums ist mehr als nur schwer verdauliche Kost (und darüber hinaus für den Großteil des Bloodchamber Publikums komplett uninteressant). Schade, denn für den Abgang des Großmeisters hätte ich mir eine ähnlich starke Leistung wie auf „Cocked And Loaded“ gewünscht. So bleibt nur zu hoffen, dass seine Erben in Zukunft wieder gradliniger unterwegs sein werden.

Noch eine Anmerkung zum Veröffentlichungstermins: ursprünglich sollte die Platte schon im September 2008 erscheinen, wurde aber auf Ende Februar verschoben. Ob der angegebene Termin diesmal eingehalten wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings ebenfalls noch ungewiss.
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