Kampfar - Heimgang

Kampfar - Heimgang
Pagan Folk Metal
erschienen am 26.09.2008 bei Napalm Records
dauert 47:08 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Vantro
2. Inferno
3. Dodens Vee
4. Skogens Dyp
5. Antvort
6. Vansinn
7. Mareham
8. Feigdarvarsel
9. Vettekult
10. Vandring

Die Bloodchamber meint:

Ende diesen Monats melden sich KAMPFAR mit einem neuen Album zurück. „Heimgang“ wird diese neue Platte der Mannen aus Norwegen heißen, welche wie der Vorgänger „Kvass“ über das neue Label der Band, Napalm Records, auf den Markt kommen wird..

Was sofort auffällt, wenn man „Heimgang“ an einem Stück gehört hat, ist, dass eine gewisse Weiterentwicklung im Hause KAMPFAR stattgefunden hat. Nicht nur, dass die Musik auf diesem Album wesentlich facettenreicher ausgefallen ist, als die des Vorgängers „Kvass“. Auffallend ist auch, dass KAMPFAR viel schneller auf den Punkt kommen als in der Vergangenheit und es dennoch verstehen, ihre Gefühle und Vorstellungen rüberzubringen, nur in kürzeren Songs verpackt.

Weiterhin legen die Nordmänner eine wesentlich aggressivere Herangehensweise an den Tag, ohne dabei etwas von ihrer wunderschönen Melodik und einmaligen Aura einzubüßen. „Inferno“ ist dafür das beste Beispiel! Das vollständige Fehlen einer Leadgitarre ist ein echtes Markenzeichen von KAMPFAR geworden. Die Melodielinien sind in die Rhythmusgitarrenarrangements eingewoben worden. Dabei ist es wirklich faszinierend zu hören, mit welch minimaler Instrumentierung es die Band schafft, eine wunderschöne Stimmung zu erschaffen. Dabei hebt man sich durch seinen ureigenen Stil immens von der Konkurrenz im Pagan und Folk Metal ab. Denn was KAMPFAR auszeichnet, ist die Natürlichkeit und die Authentizität, mit der die Gruppe zu Werke geht. Diese organische Komponente durchzieht auch „Heimgang“ auf fantastische Weise. Zu den wunderschönen Melodien gesellt sich eine wundersam entrückte Atmosphäre. Dazu sollte man sich einfach mal Stücke wie „Vettekult“ oder das ergreifend melancholische und wirklich wunderschöne „Vandring“ anhören! „Vandring“ und das Intro „Vantro“ beziehen ihren atmosphärischen Anstrich durch die Nutzung von Keyboards. Diese wurden von Gitarrist Thomas eingespielt, der über die Jahre hinweg zur treibenden Kraft von KAMPFAR geworden ist.

Etwa die Hälfte der Songs auf „Heimgang“ durchliefen erst eine Vorproduktion, was für KAMPFAR ja mittlerweile typisch geworden ist. So durchlief ein Stück wie „Dodens Vee“ zweimal die Vorproduktion, wurde dazwischen immer wieder abgeändert und nahm dann erst die jetzige Form an. Doch die andere Hälfte des Songmaterials entstand im Studio, wie beispielsweise „Inferno“. Diese unterschiedliche Herangehensweise merkt man dem Songmaterial aber zu keinem Zeitpunkt an. „Heimgang“ klingt wie aus einem Guss, Favoriten auszumachen ist wahrlich schwer, denn alle Songs überzeugen durch ein wirklich starkes Songwriting und eine tolle Umsetzung!

Dolk schrieb die Texte, als er sich für eine Woche in eine einsame Hütte in der Mitte Norwegens (nahe Sogndal) zurückzog und in völliger Einsamkeit an der lyrischen Umsetzung von „Heimgang“ arbeitete. Der Albumtitel bedeutet übrigens nicht soviel wie „Heimkehr“. Nein, „Heimgang“ bezeichnet den Pfad zwischen unserer Welt und der Unterwelt.

KAMPFAR bieten auf „Heimgang“ ihre ganz eigene, einzigartige Form des Pagan Folklore Metals. Wer sich auf das Album einlässt, wird entführt in eine naturmystische Welt, in der es nicht nur musikalisch viel zu entdecken gibt. KAMPFAR gehören zu den authentischsten, interessantesten und eigenständigsten Bands dieses Genres und untermauern ihre Ausnahmestellung mit diesem Album einmal mehr!
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