Jeff Loomis - Zero Order Phase

Jeff Loomis - Zero Order Phase
Instrumental Metal
erschienen am 22.08.2008 bei Century Media
dauert 54:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Shouting fire at a funeral
2. Opulent maelstrom
3. Jato unit
4. Azure haze
5. Cashmere shiv
6. Race against disaster
7. Sacristy
8. Devil theory
9. Miles of machines
10. Departure

Die Bloodchamber meint:

Einem jeden nicht-Musiker stellt sich oft die Frage nach dem Sinn und Zweck eines Instrumental-Albums. Sicherlich lassen sich Emotionen durchaus auch ohne Gesang musikalisch darstellen, aber im Metalbereich arten Instrumentalscheiben ja leider oft zu sinnfreiem „Show-Off“ aus. Ich erinnere mich z.B. noch gut, als ich Kollegen Greb vor vielen Jahren mit einer Instrumental Scheibe von VIKTOR SMOLSKI quälte. JEFF LOOMIS ist nun auch wahrlich kein unbekannter Saitenhexer, ist er doch schon seit 1992 die treibende und kreative Kraft hinter NEVERMORE. Da aktuell die Band eine Auszeit erlebt und Sänger WARREL DANE mit einem gleichnamigen Soloalbum vorlegte, ist der Gitarrist gleich gezogen. Wohl auch auf dem Wunsch vieler Fans, denn neben den normalen Konsumenten gibt es natürlich auch viele Musiker, welche die begnadeten Fähigkeiten von Loomis gerne „pur“ erleben wollten.

Um die Songs generell zusammenzufassen kann man wohl gut sagen, dass es schon sehr wie NEVERMORE ohne Vocals klingt, allerdings sind die Songs in sich, und das ist sicher eine Überraschung, straighter. Gerade hier hätte ich erwartet, dass noch progressiver musiziert würde. Das Songwriting ist sehr interessant, mit vielen unerwarteten Einschüben und experimentellen Klängen („Cashmere Shiv“) ausgestattet; ein gröberes Problem sind aber schnelle Melodien, die oft sehr runter gezockt und hingerotzt wirken. Das Gefühl großer Gitarrenlegenden wie Richie Blackmoore kommt bei so Phasen leider gar nicht auf. Punkten kann der Künstler allerdings bei den langsamen Passagen („Race Against Disaster“ ist hier ein gutes Beispiel für gute und nicht so gute Soli). Was jedoch besonders hervorgehoben werden sollte ist das Fretless-Basssolo auf „Cashmere Shiv“, das ist Hammer. Zudem ist der Song „Sacristy“ in vielen Passagen und von der Grundstimmung sehr an alte DREAM THEATER angelegt und macht Laune!

Fazit: Ich gestehe, dass ich mir diese Platte privat nicht kaufen würde, da mir einfach instrumentaler Metal ein wenig abgeht. Für Gitarristen sicher ein tolles Ding, für Fans von NEVERMORE auch sehr interessant, aber für alle anderen? Auf jeden Fall ist die CD ihr Geld aber wert, und wer auf solche musikalischen Ergüsse steht, sollte zugreifen. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Chris Diefenbach. 7/10 Punkten!
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