Ivanhoe - Lifeline

Ivanhoe - Lifeline
Progressive Metal
erschienen am 26.09.2008 bei Silverwolf Productions
dauert 51:33 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Lifeline
2. Mad Power
3. Schizophrenic
4. Suffering
5. Angels Hologram
6. Time Machine
7. Finally
8. You’ll Burn
9. Cheops

Die Bloodchamber meint:

IVANHOE, die lange Zeit als die deutsche Antwort auf DREAM THEATER galten, sollen sich, dem Info-Zettel nach, aus dieser Schublade längst freigeschwommen haben und beeindrucken auf ihrem neuen Scheibchen „Lifeline“ mit einem Metal-Prog-Gemisch, das, Zitat, nicht nur Fans von QUEENSRYCHE und METALLICA reichlich begeistern wird, Zitat ende. Tja, ich wusste es letztlich immer. METALLICA sind und bleiben die größte Prog-Metal-Band aller Zeiten...

Nun, nach den ersten Durchläufen der CD kann ich nicht sagen, dass man sich gänzlich von dem Übererbe DREAM THEATERs emanzipiert hätte, wobei diese Frage letztlich als zweitrangig gelten kann. Wie steht es aber um die Qualität des Gebotenen? Positiv zu erwähnen ist, dass man sich nicht in ewigen Gitarrenduellen verliert, wie es viele Bands dieses ach-so-traumtheatrisch-emanzipierten Genres gerne zelebrieren. Und auch das Keyboard muss Erwähnung finden. Sein Einsatz ist dezent und wirkungsvoll und in vielen der ruhigeren Momente schafft man hiermit eine dichte Atmosphäre. Größter Pluspunkt der Platte ist Sänger Mischa Mang, der eine schön kehlige, charismatische Stimme besitzt, die mir hin und wieder in den allzu hohen Tönen zu dünn, fiepsig klingt. Ansonsten ist der Mann das ideale Aushängeschild einer Progressive Metal Band.

Allerdings schafft man es kompositorisch nicht, sonderlich weit über den Durchschnitt hinauszuschießen. Dafür fehlen den Stücken die Parts, die sich erbarmungslos einbrennen und einen dazu treiben, die CD wieder und wieder in den Player zu werfen. Sicherlich erwarten den Hörer sehr ansprechende Parts, viele der präsentierten Refrains sind prägnant und die Gesangslinien besitzen einen gewissen Wiedererkennungswert. Aber, bitte, das finde ich so auch bei vielen anderen Bands. Die Frage, was also das neue IVANHOE Album vor anderen auszeichnet, kann von meiner Seite aus nicht beantwortet werden. Technisch einwandfrei und mit einer ordentlichen Produktion versehen, schafft man es nicht, die diesem Standard entsprechenden Songs zu schreiben und bleibt letztlich bei dem Prädikat „hörenswert“ hängen. Der gemeine Rezensent muss hier aber noch den Zusatz „aber mehr auch nicht“ anbringen. Prog-Metal Fans sollten vor dem Kauf reinhören.
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