Exodus - Let There Be Blood

Exodus - Let There Be Blood
Thrash Metal
erschienen am 24.10.2008 bei Zaentz Records
dauert 42:47 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Bonded By Blood
2. Exodus
3. And Then There Were None
4. A Lesson In Violence
5. Metal Command
6. Piranah
7. No Love
8. Deliver Us To Evil
9. Strike Of The Beast

Die Bloodchamber meint:

Das EXODUS Debüt „Bonded By Blood“ gehört – und da sind sich die Experten ausnahmsweise mal einig – ohne jeden Zweifel zu den fünf wichtigsten, stilprägendsten und wegweisendsten Thrash Metal Alben der 80er Jahre und wird nicht selten in einem Atemzug mit Meilensteinen wie „Reign In Blood“ oder „Kill ’em All“ genannt. Die Entscheidung, eine solche Kult Scheibe noch mal komplett neu einzuspielen, ist definitiv gewagt, denn eigentlich kann die neue Version gegenüber dem Original, das sich über viele Jahre in den Köpfen der Hörer eingenistet hat, nur verlieren.

Bandchef Gary Holt hat sich dennoch dazu entschieden und ist das Experiment mit dem aktuellen EXODUS Line Up angegangen. Er und Drummer Tom Hunting sind nämlich die einzigen im Team, die auch bei den 1985er Sessions zugegen waren, weshalb „Let There Be Blood“ zwangsläufig deutlich anders klingt, wobei natürlich speziell die Vocals von Frontsau Rob Dukes für den prägnantesten Unterschied sorgen. Zwar hat er sich dem unvergessenen, leider viel zu früh verstorbenem Paul Baloff deutlich angenähert, klingt aber dennoch völlig eigenständig. Und das ist auch gut so, damit die CD nicht zu einer öden Coverplatte verkommt.
Einen großen Anteil daran hat neben Dukes natürlich auch der reine Zeitunterschied und die damit verbundenen neuen technischen Möglichkeiten. Wenn man ehrlich ist, klingt „Bonded By Blood“ aus heutiger Sicht doch ziemlich rumpelig, undifferenziert und wenig druckvoll; dieser Umstand wurde komplett ausgemerzt, so dass einem nun eine ordentliche Soundwand entgegen geschossen kommt. Das ganze tönt roh, brutal und darüber hinaus so spontan, als wäre die Scheibe live im Studio aufs Band gehämmert worden. Endlich erstrahlen unkaputtbare Thrash Monolithen wie „And Then There Were None“, „Piranha“ oder „Strike Of The Beast“ in einem neuen Gewand, das zwar zeitgemäß klingt, sich aber keinerlei Trends anbiedert.

Unterm Strich haben EXODUS also alles richtig gemacht, auch wenn das Original natürlich unerreicht bleiben wird. Die Anschaffung lohnt sich aber sowohl für die jüngere Generation, als auch für alte Hasen, die sich zu „Bonded By Blood“ schon die Bandscheiben kaputt gebangt haben. Besser kann man Bay Area Thrash nicht spielen. Punkt.
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