A Poetic Yesterday - A Little South Of Zero

A Poetic Yesterday - A Little South Of Zero
Modern Metal / Emocore
erschienen am 24.10.2008 bei Rising Records
dauert 38:33 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. A little south of zero
2. Firefighters Fightfires
3. Countdown vs. catch phase = Jeremy Kyle
4. Tony jaa will kick your ass
5. My hairstyles define me
6. Skellatella
7. I can sea the seller
8. The gloves are off, is that a wedding ring?
9. Thermite plasma on your steel supports
10. Serenade for spiders
11. The movie

Die Bloodchamber meint:

Das fünfte Mal in einer Woche geblitzt, zum wiederholten Male von der Traumfrau einen Korb bekommen oder in jedem Spiel in der letzten Minute noch ein Gegentor gefangen – all das sind Ereignisse, die das Fass zum Überlaufen bringen können. In die Reihe dieser katastrophalen Geschehnisse liese sich auch leicht und lässig folgendes Szenario einordnen: die 250. Veröffentlichung eines schnulzigen Emo-/Metalcore Albums aus dem Hause Rising Records innerhalb von zwei Monaten. Geschehen am heutigen Tage mit dem Release der hierzulande unbekannten Briten A POETIC YESTERDAY. Was schon kitschig und verschmust klingt, entpuppt sich in diesem Fall auch als alternativ rockender Emoschrott, den es in dieser Form bereits hundertfach besser gibt.

Fans von ATREYU oder FUNERAL FOR A FRIEND und Konsorten, die sich morgens ihr Müsli mit schwarzem Eyeliner verfeinern und gegorenen Joghurt einer Currywurst vorziehen, könnten mit „A Little South of Zero“ möglicherweise noch etwas anfangen. Doch auch für Genreverhältnisse ist dieses Album kaum der Rede wert. Es wird fröhlich geshoutet und gesäuselt, flehende Strophen flirten hemmungslos mit lustigen Refrains und die emotionalen Ausbrüche sind mitreißend wie eine leere Flasche Hansa Pils. Die Instrumentalfraktion macht ihre Sache dabei nicht einmal schlecht, doch die Songideen sind derart ausgelutscht und altbacken, dass auch sie aus dem Material nichts mehr herausholen können. Sänger Gavin Stewart trifft kaum einen Ton, vor allem die Ballade „I Can see the Seller“ kann man sich kaum am Stück anhören. Das flottere „Skellatella“ und das überaus unspektakuläre aber immerhin nicht lächerlich schlechte „My Hairstyles Defines Me“ könnten als Anspieltipps für mutige Tester herhalten.

Es gibt sicherlich schlechtere Alben als „A Little South of Zero“, aber die werden erstens nicht derart angepriesen und sind zweitens nicht schon die zigste Veröffentlichung des Genres in Folge. A POETIC YESTERDAY haben einfach nichts, was den geneigten Modern Metal oder Emocore Hörer derzeit begeistern kann. Schade um die gute Produktion und die ordentlichen Gitarristen. Schade um die Gelder, die für diese CD-Pressung mal wieder in den Wind geschossen wurden. A POETIC YESTERDAY – einfach nur schade…
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