Mendeed - From Shadows Came Darkness

Mendeed - From Shadows Came Darkness
Melodic Metal / Metalcore
erschienen am 06.09.2004 bei Rising Records
dauert 36:11 min
Wiederveröffentlichung: 24.10.2008
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Hope Lies In The Heart Of Even The Darkest Soul
2. Act Of Sorrow
3. Blood Laced Tears
4. Ignite The Flames
5. Fatal Poison Whisper
6. Perpetual Sin
7. Glory Be Thy Name

Die Bloodchamber meint:

Als MENDEED im Herbst 2007 ihre Auflösung bekannt gaben, werden wohl die Meisten gedacht haben „MENDEED Wer?“, denn trotz siebenjähriger Bandgeschichte mit einer ganzen Menge Veröffentlichungen ist den jungen Schotten der wirkliche Durchbruch nie gelungen, obwohl die Mischung aus Härte, AVENGED SEVENFOLD Melodik a la „City Of Evil“ und dem besonderen Gesang von Dave Proctor auf den beiden regulären Alben überwiegend positive Resonanzen einbrachte und der Band vor allem wegen dem Gesang ein gewisser eigener Klang nicht abzusprechen war.

In Zusammenarbeit mit SPV bringen Rising Records jetzt eine frühe und eine seltene Perle aus der Geschichte von MENDEED wieder auf den Markt. Ein „richtiger“ Re-Release mit Pipapo bis zum Abwinken ist es allerdings nicht geworden, eher im Gegenteil sprechen die ausnahmslos aus den Originalerscheinungsjahren stammenden Copyright Angaben und der Look dafür, dass es sich eher um ein wieder auf den Markt bringen der Originale handelt. Da „From Shadows Came Darkness“ und „Positive Metal Attitude“ beide bisher nicht sonderlich einfach (wenn überhaupt) in Deutschland zu bekommen waren, gibt es daran aber auch nicht viel auszusetzen.

„From Shadows Came Darkness“ bewegt sich mit der geringen Trackzahl & Spielzeit zwischen EP und Albumstatus, zumal es mit Intro und Hidden Track ein wenig gestreckt wurde, kann aber so oder so als erster richtungweisender Release der Band gewertet werden. Die Scheibe zeigt MENDEED in einer frühen Phase, in der sie ihren Sound gerade Richtung (Melodic Death) Metalcore entwickelt hatten, offenbar mit einer Menge SHADOWS FALL im Ohr. Besonders die Tempowechsel, die Übergänge zwischen Hardcoregeschrei und melodischem Gesang und der etwas dumpfe Sound der Produktion erinnern mehr als nur ein bisschen an deren Frühwerk „Of One Blood“.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch schon eine Vorahnung der später viel stärker ausgebauten Gitarrenmelodien zu hören, die selbst in den räudigsten Passagen auftauchen und damit der Aggressivität und Ruppigkeit auf charmante Weise ein bisschen die Schärfe nehmen und den Liedern ein einprägsames Gesicht verleihen. Selbst oder gerade weil die Melodien nicht alle hundertprozentig originell sind, bleiben sie auch nach einmaligem Hören eine längere Zeit im Ohr. Auch der „Love it or hate it“ Faktor von Dave Proctors Stimme, die etwas nasal und höchst melodisch klingt, ist auf „From Shadows Came Darkness“ noch nicht so dominant wie auf „The Dead Live By Love“, wird aber selbst dem nicht so aufmerksamen Hörer nicht entgehen.

In der heutigen Musiklandschaft vielleicht nicht mehr essentiell, ist die CD für MENDEED Fans ein Pflichtkauf, und Freunde der angesprochenen anderen Bands könnten hier durchaus noch eine Band für sich entdecken, die zu ihrer aktiven Zeit vielleicht an ihnen vorbeigegangen ist.
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