Cryonic Temple - Immortal

Cryonic Temple - Immortal
Power Metal
erschienen am 21.11.2008 bei Metal Heaven
dauert 51:35 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Immortal
2. Standing Tall
3. Where Sadness Never Rests
4. Beg Me
5. Freedom Calling
6. Fear Of The Rage
7. Time
8. Fight To Survive
9. Train Of Destruction
10. As I Sleep
11. Departure

Die Bloodchamber meint:

Seit 1996 bereits sind die Schweden von CRYONIC TEMPLE auf der Suche nach dem Durchbruch und als der mit dem letzten Studioalbum „In Thy Power“ immer noch nicht gefunden ward, gab es massive Umbesetzungen, so dass von der damaligen Besetzung gerade noch die zwei Gitarristen übrig geblieben sind und das Keyboard für „Immortal“ gleich ganz über Bord geworfen wurde.

Wenn man so viel ändert, bleibt der Sound davon natürlich nicht unbeeinflusst. So haben sich die Schweden jetzt mehr dem geradeaus gehenden Power Metal verschrieben und die größten Teile an Progressivität abgelegt. Daran ändern auch kleinere Thrashriff Ausflüge a la NEVERMORE wie im Opener „Immortal“ oder in „Beg Me“ nichts. Schnelle, melodische Gitarren und Chöre im Refrain wie z.B. in „Standing Tall“ sind Trumpf und zaubern den ein oder anderen Ohrwurm hervor, wobei gerade die nicht immer sehr komplizierten Refrains mit Hartnäckigkeit glänzen können.

Auf dem dünnen Power Metal Eis hält man sich instrumentaltechnisch zum Glück größtenteils von der, mittlerweile langweilig gewordenen, simplen und seichten HAMMERFALL Eingängigkeit fern, sondern orientiert sich eher an einschlägigen amerikanischen Bands aus dem Power, Speed und Thrash Sektor. Gerade die angesprochenen härteren Riffs und viele Tempovariationen bescheren „Immortal“ ein gelungenes Maß an Abwechslung, was die Gefahr einer schnellen Abnutzung des Albums merklich mindert. Besonders aus dem Rahmen fällt „Time“, das mit seinem beschwingten, gleich ins Blut gehenden Rhythmus erst jegliche Konvention überwindet, um dann mit einer Vielfalt an Tempo- und Härtewechseln zurück in den CRYONIC TEMPLE geführt zu werden.

Ein eigenes Kapitel wie bei jeder Band im Genre schreibt der Gesang. Der neue Mann am Mikrofon, Magnus Thurin (weder Eichenschild noch Thráins Sohn), gehört nicht unbedingt zu den ausdrucksstärksten Sängern der Welt. Seine Stimme hat aber eine eigene Note, die zu gefallen weiß, und nur im Refrain von „Where Sadness Never Rests“ und bei der Ballade „As I Sleep“ mit etwas wehleidigem Klang leicht neben der Spur liegt. Irritierender in einer schwedischen Band sind da schon einzelne Kleinigkeiten in der Betonung oder Aussprache, die so sonst meist nur bei deutschstämmigen Sängern zu hören sind. Aufs Ganze gesehen kann er aber, wie die ganze Band, im wichtigsten Bereich punkten: Wiedererkennungswert.

Ob ein Outro („Departure“), vor allem nach einer Ballade, sinnvoller ist als ein Intro und wie das Cover zu verstehen ist, darf jeder für sich selbst entscheiden. Aber daran, dass CRYONIC TEMPLE mit „Immortal“ ein starkes Album abgeliefert haben, ändert sich deshalb nichts.
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