Sirens - The Sound Of Fire (EP)

Sirens - The Sound Of Fire (EP)
Hardcore
erschienen in 2008 bei Let It Ride Records
dauert 12:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Foundation
3. More Craving
4. The Sound of Fire
5. Effort

Die Bloodchamber meint:

Auf den Namen SIRENS hört eine Hardcore Band aus Essen, die musikalisch in den 90ern stehen geblieben ist. Das ist nicht als Nachteil zu verstehen, sondern umschreibt die Ausrichtung der Jungs, die sich eher an verzweifelt-verständlichen Screams, Mid-Tempo Gestampfe und Punk Rhythmik, sowie einem verstärkten Augenmerk auf das Bassspiel orientieren. Nur selten schielt die Mini-Cd in Richtung Metal oder Moderne.

Den Anfang macht ein druckvolles, aber von wenig Inspiration geleitetes Intro, das sich schnell vergessen lässt. „Foundation“ arbeitet dagegen mit mehr Melodik, klingt überraschend durchdacht und abwechslungsreich. Sänger Daniel gefällt durch seine old schoolige Kehle und die Gitarrenabteilung legt tatsächlich ein feines Solo an den Tag. Insgesamt wirkt die EP enorm cool und souverän. Vor allem „More Craving“ besticht durch fast radiotaugliche Rhythmik (die nicht selten an RAGE AGAINST THE MACHINE erinnert) und lädt zum Mitwippen ein. Das Zentrum der Scheibe besteht aber wohl aus „The Sound of Fire“, das mit über 5 Minuten fast die Hälfte der Gesamtspielzeit einnimmt. Vielleicht ist der Soundcocktail als Blick in die Zukunft zu verstehen, denn hier verbinden SIRENS auf angenehme Art und Weise Mid-Tempo Groove mit einer fast schon rockigen Grundstimmung, die gut ins Ohr geht. Der Schlusssong haut dem Hörer dann recht sinnfrei die Old School Axt in die Fresse.

Die Mini-Cd der Essener ist ganz nett ausgefallen, hinterlässt aber kleinere Fragezeichen über den aktuellen Stand der Band. Eine musikalische Grundrichtung scheint den Jungs nicht ganz geheuer zu sein, dafür pendelt man doch zu sehr zwischen den Stilen. Möglicherweise will man aber auch einfach nur festhalten, dass man sich nicht in ein Standard-Korsett zwingen lässt, sondern durchaus eigenständige Songs schreiben kann. Dass dem Silberling dadurch ein wenig der Rote Faden abhanden kommt, dürfte der Band zwar herzlich egal sein, stört aber bei der kurzen Spielzeit doch ein wenig. Somit bleibt das Teil was für Sammler, Bandfreunde und Anhänger des etwas variableren und melodischeren Hardcores.
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