Dave Evans - Judgement Day

Dave Evans - Judgement Day
Rock
erschienen am 05.12.2008 bei STF Records
dauert 38:12 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. We don't dance to your song
2. Little headbanger
3. Another boy on the street
4. You talkin' to me?
5. Aint gonna do you to me anymore
6. Band molls
7. Shoot on sight
8. Helluva night
9. Judgement day
10. House of the rising sun

Die Bloodchamber meint:

Hand hoch, wer weiß, wer Dave Evans ist. Gut, ich kläre auf: Er war der erste Sänger von AC/DC und das relativ kurzweilig, da er wegen zu viel Eigensinnigkeit und Arroganz von Glücksgriff Bon Scott ersetzt wurde. Einige Solo-Projekte erschienen in den vergangenen Jahren unter seinem Namen und unter dem Hinweis, er war doch der erste Sänger von AC/DC. Auf seinem aktuellen Output fehlt diese Werbung, stattdessen scheint er dieses Mal mit dem musikalischen Inhalt seine Hörer gewinnen zu wollen.

Wie zu erwarten ist, geht der Stil der Musik in die Richtung Hard Rock mit unverkennbaren Blues Wurzeln. Der Opener stellt die Sangesleistung schon mal deutlich ins Rampenlicht und ich kann mir ehrlich gesagt diese Stimme auch gut zu einigen AC/DC-Nummern vorstellen. Was mir aber viel mehr gefällt ist die lässige Gitarre, die die Coolness eines Gefrierschranks in der Sahara hat. Der Track „Ain't Gonna Do You To Me Anymore“ stellt den ersten Hit auf dem Album dar, reicht er von Stil und Klasse sogar an einige ZZ TOP Nummern ran. „Band Molls“ weist eine herrliche Bridge zu einem eingängigen Refrain auf. Auch so ein Song gehört sich auf eine Retro-Rock Scheibe.
Hört sich ja alles nicht übel an, trotzdem hebt sich DAVE EVANS nicht merkenswert vom Durchschnitt ab. Seine Stimme, die unverrückbar im Mittelpunkt steht, erweist sich leider nur in Ausnahmefällen als richtig gut. Beweis dafür dürfte „House Of The Rising Sun“ sein – die abgrundtief schlechteste Version dieses Klassikers. Schon die ersten Töne des Songs kommen null an und für so eine Leistung gehört sich jeder Sänger geohrfeigt. Wenn der Gitarrist nicht gerade seine langweiligen Standard-Riffs runterzockt und der gute Dave mal von seiner Zentralposition abweicht, kommen die herrlichsten Soli dabei raus, was aber wirklich nur in kurzen Abschnitten geschieht.

Auf weiten Strecken betrachtet stimme ich mit dem Alias des Künstlers - „King Of All Badasses“ überein. Aber dass sich die Musik in den allermeisten Fällen an AC/DC orientiert ist ebenso vorhersehbar an der Vorgeschichte, wie auch schade. Denn mal ehrlich Leute: Wie viele Rock-Bands kennt ihr, die sich immer wieder darin versuchen, AC/DC zu kopieren oder zumindest ihre Musik stark daran anlehnen? Richtig. Viel zu viele.
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