A Thousand Years Slavery - A Fury Named Spartan (EP)

A Thousand Years Slavery - A Fury Named Spartan (EP)
Metalcore
erschienen in 2008 bei Conatus Records
dauert 23:21 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Epicurean
2. Drastic Oversleep
3. An Eternal Tree
4. Une Etoile Incandescente
5. A Fury Named Spartan
6. Betrayed Flavour

Die Bloodchamber meint:

US Metalcore trifft auf skandinavischen Death Metal. Brachiale Gitarrenriffs tummeln sich fröhlich mit harmonischen Melodien. Blastbeats kämpfen mit harten Breaks herum und todesbleihaltige Growls zanken sich mit cleanem Gesang um die Vorherrschaft. All das manifestiert sich im schweizerischen Montreux zu einem Gesamtpaket, das auf den Namen A THOUSAND YEARS SLAVERY hört. Die junge Band befindet sich also irgendwo im Grenzgebiet zwischen DARK TRANQUILLITY und TRIVIUM. Vor allem letztere schimmern in den Songs immer wieder durch, angereichert durch eine verstärkte Death-Kante.

Gut produziert und mit einem symphonischen Streicherkonzert eingeleitet, versucht die Band zu Beginn ihrer EP Spannung aufzubauen. „Epicurean“ entpuppt sich im Laufe der Zeit zwar als sehr angenehme Metalcore-Hymne, die glücklicherweise mehr Metal als Core atmet, kommt allerdings über das Prädikat „nett“ auch nicht hinaus. Auch die fast schon kitschigen cleanen Vocals am Ende des Songs und der im völligen Kontrast dazu stehende Mörderbeatdown in der Mitte zeugen nicht unbedingt von einer übertriebenen Portion Mut. Die Schweizer probieren zwar mit dem Einsatz von Akustikgitarren, zahlreichen Tempovariationen und überraschend verspielten Soli für eine andersartige Atmosphäre zu sorgen, doch irgendwie will der Funke nicht so recht überspringen. Das flotte „Drastic Oversleep“ schlägt eine ähnliche Richtung ein, geht gut ins Ohr, rauscht aber auch irgendwie recht schnell wieder raus. „An Eternal Tree“ ist die vertonte Huldigung an TRIVIUM schlechthin und „Une Etoile Incandescente“ ein wirklich völlig überflüssiges gesprochenes Interlude. Danach versucht sich Band nochmal verstärkt an einer melodischen Death Metal Breitwand, ohne neue Akzente zu setzen. Problematisch ist dabei vor allem, dass in den Rhythmusstrukturen kaum Veränderungen vollzogen werden, so dass man auch nach mehreren Durchläufen noch Schwierigkeiten hat, die Titel wiederzuerkennen.

A THOUSAND YEARS SLAVERY wirken enorm bemüht und zeigen auch irgendwo Ansätze zu Innovationen und interessanten Ideen. Die Umsetzung hätte allerdings spannender ausfallen können. Vielleicht würde es der Band gut zu Gesicht stehen, die Metalcoreanteile vollends über Bord zu werfen und sich verstärkt an Skandinavien zu orientieren. Man darf auf jeden Fall gespannt sein, was die Full Length Platte der Jungs für ein Ergebnis präsentiert. Der große Wurf ist „A Fury Named Spartan“ zwar noch nicht gelungen, aber ein durchaus beachtliches Lebenszeichen, das ein wenig Hoffnung macht, ist es schon geworden.
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