Lunatica - New Shores

Lunatica - New Shores
Symphonic Gothic Metal
erschienen am 27.02.2009 bei Napalm Records
dauert 50:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. New Shores
2. Two Dreamers
3. How Did It Come To This
4. The Incredibles
5. My Hardest Walk
6. Farewell My Love
7. The Chosen Ones
8. Heart Of A Lion
9. Into The Dissonance
10. Winds Of Heaven
11. The Day The Falcon Dies

Die Bloodchamber meint:

LUNATICA stecken in meinem persönlichen Musikgedächtnis irgendwo zwischen „Locker flockige Zwischendurchunterhaltung“ und „Harmloser netter symphonischer Gothic Metal“, da die Schweizer mit ihren bisherigen Alben eben genau diesen Eindruck hinterlassen haben. Glasklarer weiblicher Gesang, verpackt in einer ebenso leichten und transparenten Produktion, dazu hellhörige Gitarrenläufe und ein paar schnuckelige Keyboard-Melodien. Kleine flauschige Wackersteine also, die da aus dem Nachbarland herübergeworfen werden. Und offenbar ist der Haufen immer noch nicht leer…

Denn auch mit ihrem vierten Album „New Shores“ wird genau diese Schiene gefahren, das macht auch ohne Umschweife der titelgebende Opener klar. Eine ganze Weile funktioniert das Ganze auch 2009 noch recht gut, wenn auch der latent vorhandene lyrische Anspruch beispielsweise bei „The Incredibles“ (Jaja, wir machen den Planeten putt) wohl kaum einen Greenpeace-Aktivisten aus mir machen wird. Aber in die Tiefe gehen wäre hier wohl eh fehl am Platz, vielmehr spielen LUNATICA ähnlich ihrer Labelkollegen von EDENBRIDGE auf einer dünnen Schicht aus Eis, die zwar genreinteressierte Neulinge und Quereinsteiger problemlos halten dürfte, schwergewichtigen Szenefreunden (und totalitären Metaller sowieso) aber krachend unter den Füßen zerbersten wird.

Werden die eh schon stark an der Kitschgrenze angesiedelten Melodien dann auch noch in den balladesken Bereich verlagert, wird’s gar ganz schön nervenstrapazierend. Der Tiefpunkt „Farewell My Love“, mit Gastduettant John Payne verklebt problemlos sämtliche Poren, „Winds Of Heaven“ ist auch nur merklich angenehmer, die flotteren fröhlichen Stücke stehen der Band deutlich besser zu Gesicht. Oder wenn schon melancholisch, dann wenigstens wie beim überraschend gelungenen „How Did It Come To This“ .

Letztlich sollte ein Album deutlich mehr bieten, als „nett“ zu sein. Kommen dann auch noch diverse negative Punkte hinzu, bleibt angesichts der kaum schlafenden Konkurrenz nur ein weiteres Album unter vielen. Angesichts des ähnlich gelagerten Back-Katalogs eindeutig nicht genug.
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