Forporgent - Forporgent (EP)

Forporgent - Forporgent (EP)
Melodic Death Metal
erschienen am 10.11.2008 bei Düsterwald Produktion
dauert 27:22 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. For The Poor
2. The North
3. Sinless Bliss
4. Perdition To Come
5. Parody Of Myself
6. If We Forget
7. Any Time

Die Bloodchamber meint:

Auch wenn die Bajuwaren eine merkwürdige Sprache haben und auch sonst nicht so ganz auf der Spur sind, muss man ihr Land doch irgendwie lieben. Denn neben stolpernden Rekordmeistern, platzenden Weißwürstchen und stotternden Kanzlerkandidaten kann Bayern mittlerweile mit einigen guten Metalbands trumpfen. Heute dreht es sich um eine neue Truppe namens FORPORGENT.

Und sofort lässt sich erkennen: Die Jungs haben ein Konzept. Nicht nur dass ihre Band einen sozial angehauchten Namen trägt (FORPORGENT = For The Poor And Insurgent), sondern auch musikalisch wurde hier nicht einfach wüst drauf losgelegt.
Die EP, die erfreulicherweise in makelloser Albumqualität daherstolziert, bietet sieben Songs, die wirklich abwechslungsreichen und hochwertigen Melodic Death Metal zeigen. Die Süddeutschen lassen es dabei teilweise langsam angehen („Sinless Bliss“) und legen Akzente auf melodische Parts. Oder es wird ordentlich drauflosgeballert, wie bei „If We Forget“, was mich schon nach den ersten 30 Sekunden richtig vom Hocker haut mit seiner groovigen und tierisch treibenden Doublebass.

Dass die bayerische Todescrew noch neu auf dem Markt ist, merkt man ihr selten an. Blöderweise wurde sich gegen Ende an klarem Gesang im Refrain versucht, was für mich ganz klar Punktabzüge gibt, ist die Platte doch sonst durchgehend brutal und der Sänger ein vorzüglicher Growler.
Stellenweise blitzen ein paar Ideen auf, die besser hätten umgesetzt werden können und hier und da wartet man vergeblich auf eine abschließende Lösung eines an sich guten Ansatzes.

Jedoch mindert das die Qualität der CD und der Band nur minimal und ich würde das mal als Anfängerfehler werten. Denn alles in allem haben die recht jungen Kerle doch eine ordentlich groovende und technisch anspruchsvolle Platte geschaffen, setzen mit „Any Time“ noch eine fette Hymne ans Ende und beweisen außerdem, dass sie genügend gute Geistesblitze haben, um ein Full-Length-Album mit ihrer Musik zu füllen. Beide Daumen hoch für diesen bisherigen Geheimtipp.
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