COR - Seit Ich Die Menschen Kenne, Liebe Ich Die Tiere

COR - Seit Ich Die Menschen Kenne, Liebe Ich Die Tiere
Thrash Metal / Hardcore / Punk
erschienen am 06.03.2009 bei Rügencore Records
dauert 49:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Antipop
2. D.I.Y.
3. Echo
4. Das Tier
5. Trash-Rock Terror
6. Ein ganz normaler Tag
7. Geld
8. Engel
9. Sünde
10. Gott
11. Freiheit
12. In Beton
13. Das Geräusch
14. Viva Vinyl

Die Bloodchamber meint:

Um hier mal eins vorweg zu nehmen: Wenn ein Album nach einem Zitat von Arthur Schopenhauer benannt ist, handelt es sich bestimmt nicht um leichte Kost. Und auch wenn bei COR immer irgendwo ein „Punk“ dabei steht, so sind die vier Jungs von der Insel Rügen weit davon entfernt irgendwelche Drei-Akkord-Platte-Attitüden Punker zu sein.

Im Laufe der letzten Alben haben COR einiges an ihrer Eingängigkeit eingebüsst und polarisieren von Mal zu Mal mehr mit ihrer Musik. Vor allem mit der Stimme von Friedemann am Mikro wird nicht jeder etwas anfangen können, doch sorgt unter anderem sie für die Unverwechselbarkeit der Band. Musikalisch gibt es eine abstruse Mischung aus Punk, Hardcore und Thrash Metal. Beim Song „Geld“ bildet Ska den Grundrhythmus, „Gott“ ist musikalisch und lyrisch eine Hommage an Lemmy und mit „Engel“ bieten die Norddeutschen eine Ballade an. Beim rock ‚n’ rolligen „Freiheit“ bedient man sich weiblichem Gastgesang und auch diese Stimme passt zu COR, genauso polarisierend wie Friedemann.

Wer platten Punk zum Saufen braucht, ist hier genau an der falschen Adresse. Die Welt ist schlecht, bemerkt das, wandelt es in Wut um und ändert etwas. So in etwa lassen sich die Texte zusammenfassen und dieser eine Satz beinhaltet schon mehr an Aussage als sie 50% der anderen deutschsprachigen Bands haben.

An Inhalten mangelt es COR definitiv nicht, ihr Problem ist es nur, zu sehr zu polarisieren. So werden auch zu „Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere“ wieder Reviews mit Bezeichnungen von „Mist“ bis „super“ auftauchen. Das soll aber dem Quartett reichlich egal sein, DIY ist angesagt und man ist mit eigenem Label und Vertrieb sowieso nicht darauf angewiesen irgendwem zu gefallen. Man macht worauf man Lust hat, denn die einzige „Sünde“ ist Feigheit.
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