Ensoph - Rex Mundi X-Ile

Ensoph - Rex Mundi X-Ile
Gothic Metal / Industrial
erschienen am 13.02.2009 bei Cruz Del Sur
dauert 54:41 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Evil Has Found a Servant
2. Dance High & Shine, Shiva!
3. Shame On You!
4. Splendour & Majesty
5. In Cinere Et Cilicio
6. The Whore & The Ashetist
7. Thir(s)ty Pieces Of Silver
8. ...And I Hear a Voice
9. 9Xs
10. Disciplina Arcani (Un Canto per l'Esilio)
11. Come In Uno Specchio
12. Would (ALICE IN CHAINS cover)

Die Bloodchamber meint:

Problemlos machen ENSOPH mit ihrem aktuellen Album dort weiter, wo sie vor 3 Jahren mit „Project X-Katon“ aufgehört haben. Die Italiener zelebrieren einen aggressiven Mix aus Industrial, Black Metal, Gothic und allem, was gerade noch so in der Nähe war. Das klingt entfernt nach THE KOVENANT in ihren wilderen Zeiten, gibt sich aber noch eine Spur sperriger.

Wenn hämmernde Elektrobeats auf wummernde Gitarren und krächzenden Gesang trifft, wenn eine klare Gesangsstimme und eine weibliche Hintergrundsängerin für weitere Facetten sorgen, wenn zwischendurch spacige Captain-Future-Melodien kurze Momente der Nostalgie aufkommen lassen – ja, wenn denn ENSOPH alle Register ihres Könnens ziehen, dann macht das durchaus Laune, lädt aber in jedem Fall mindestens zum genauer Hinhören ein.
Bei aller Detailverliebtheit und Experimentierfreude passiert aber genau das, was auch schon dem Vorgängeralbum ein wenig das Kreuz gebrochen hat. Die ganze Szenerie ist einfach viel zu überladen. Weniger ist nicht nur im chinesischen Sprichwortrezitier-Zirkel manchmal mehr, sondern hätte auch diesem Album deutlich mehr Tiefgang verliehen. In den weniger vollgepackten Passagen, wenn zum Beispiel leichte Pianoklänge die im Hintergrund agierenden elektronischen Geräusche ergänzen oder gesungene Melodien etwas Tempo aus dem Geschehen nehmen, schafft die Band durchaus erinnerungswürdige Momente.

Dennoch muss man zugeben, dass bei all dem Gebotenen immer mal wieder irgendetwas aufblitzt, mit dem man sich anfreunden kann. Für hingebungsvolle Entdecker ist „Rex Mundi X-Ile“ sicher eine ergiebige Fundgrube, insofern man sich nicht an einem fiesen italienischen Akzent in den englischen Gesangspassagen stört. Ansonsten das nächste Mal nicht zu viel wollen, liebe Musiker. Und ich überlege so lange, was ich von dem ALICE IN CHAINS Cover am Ende der Scheibe halten soll.
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