Steven Wilson - Insurgentes

Steven Wilson - Insurgentes
Progressive Rock
erschienen am 06.03.2009 bei KScope
dauert 55:22 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Harmony korine
2. Abandoner
3. Salvaging
4. Veneno para las hadas
5. No twilight within the courts of the
6. Sun
7. Significant other
8. Only child
9. Twilight coda
10. Get all you deserve
11. Insurgentes

Die Bloodchamber meint:

Der PORCUPINE TREE- Mastermind scheint nie so richtig ausgelastet zu sein, ständig bringt er Platten heraus, startet neue Projekte oder produziert Scheiben anderer Bands. Jetzt bringt er mal ein Album unter seinem bürgerlichem Namen heraus, ob er uns damit das Innerste seiner Seele präsentiert? Wird er viel herum experimentieren oder nicht? Kurzum: Kann Wilson mit seiner Soloscheibe überzeugen oder nimmt mit steigender Veröffentlichungszahl die Qualität ab?

Der erste Song ''Harmonie Korine'' klingt erstmal sehr, sehr nach PORCUPINE TREE, sehr harmonisch und anfangs ruhig, mit später folgenden rockigen Ausbrüchen. Also doch Ausverkauf und die Veröffentlichung von B- Seiten? Keinesfalls! Song Nummer drei kommt zwar auch ruhig daher, wird aber im weiteren Verlauf etwas krachiger, nicht rabiat, aber verzerrt. So nimmt dann die Platte ihren Lauf.

Wilson pendelt geschickt zwischen psychedelischem Krach und ruhigen Momenten, die immer exakt dann einsetzen, wenn es einem zu noisig wird. Das ist dann auch der Hauptunterschied zu seiner Hauptband, denn dort findet man solche schrägen Ausbrüche selten bis gar nicht. Der Gegenpol zu den rauen Elementen sind dann teilweise fast zu ruhige Momente wie in ''Get All What You Deserve'', die dann allerdings meist überraschend oder wahlweise langsam in Klänge umschlagen, die man schlecht deuten kann, also Gefiepe und Gequietsche.

Wilson schafft es Klangwelten zu erschaffen, die einen immer wieder überraschen. Am besten schnappt man sich die Rille, lässt die Wanne mit Wasser volllaufen und nimmt ein Vollbad, bei dem man sich gepflegt entspannt. Einfach die Augen schließen und der Spaziergang durch Steven Wilsons Labyrinth der musikalischen Klänge kann beginnen. Das Gute ist, dass man ein wenig an der Verzwicktheit zu knabbern hat, aber dennoch hundertprozentig den Ausgang findet.

Ein Album also zum Augenschließen und Driftenlassen, das teilweise kompliziert erscheint, einem aber dennoch eine Menge Freude bereiten kann, wenn man ihm genügend Zeit lässt.
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