The Bulletmonks - Weapons Of Mass Destruction

The Bulletmonks - Weapons Of Mass Destruction
Rock'n'Roll
erschienen am 27.03.2009 bei Napalm Records
dauert 49:48 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. No Gain Just Pain
2. My World's A Show
3. Lifestyle Junkie
4. Under The Black Sun
5. I Am
6. Canned Insanity
7. Downtown Is Dead
8. Never Be A Wannabe
9. Hang On Lord
10. We're All Fucked
11. Tentacle
12. No Gain Just Pain - Unplugged

Die Bloodchamber meint:

Was bringt der Metalhörer in Verbindung mit Erlangen? Bier und JBO, klar! Aber Massenzerstörungswaffen eher weniger. Dennoch dürfen sich die Einwohner darauf einstellen, demnächst platt gemacht zu werden. Glücklicherweise nicht durch einen atomaren Erstschlag, sondern auf musikalische Art und Weise, denn mit THE BULLETMONKS steht eine aufstrebende „Mosh ´n´ Roll“ Band in den Startlöchern, die dieses beschauliche Nest ihre Heimat nennt. Das Artwork stellt zwar eine Infiltration im Schneckentempo in Aussicht, die Musik spricht aber andere Töne, denn „Weapons of Mass Destruction“ befördert sich verdammt schnell ins Zentralmassiv des Hörers.

Die Napalm Records Debütanten zocken eine Mischung aus Elvis Rock ´n´ Roll, MOTÖRHEAD Schweiß und trockenem Stoner Rock mit ganz dicken Eiern. Das Ergebnis klingt dabei, vor allem dank Sänger Tyler Voxx ein wenig nach TENACIOUS D. Ständig hat man die Bilder des pummeligen, durchgesifften Jack Black vor Augen, der sinnfreies „Let´s Rooooock!“ grölt oder affig auf flottes Gitarrengewemse steil geht. Auf dem Soundtrack von „The Pick of Destiny“ hätten Titel wie „Lifestyle Junkie“ oder „Under the Black Sun“ bequem Platz gefunden. Das Konzept ist dabei recht einfach, geht dafür aber umso flotter in die Rübe. Mid- und Up-Tempo Passagen fusionieren zu einer tanzbaren Rhythmik, werden unterstützt durch songdienliches Drumming und den bereits angesprochenen, sehr variablen Gesang, der von einer kräftigen Grundstimmung gerne auch mal in fluffig-sanfte Refrains übergeht, Sprechgesang bedient oder verzerrt daher kommt, ohne dabei aber auch nur annähernd an dicken Eiern einzubüßen. Dass die Jungs dabei überhaupt nicht mehr nach Erlangen, sondern vielmehr nach amerikanischer Downtown-Kneipe klingen, beweisen nicht zuletzt Songs wie „Hang on Lord“ oder „Downtown is Dead“, die auch mit einer (für das Genre) recht hohen Länge gut zurecht kommen. Absolute Sahnestücke sind das eingängige „No Gain Just Pain“ und der Rausschmeißer „Tentacle“.

Erinnert ihr euch an Michael J. Fox in „Zurück in die Zukunft 1“? Da beglückt der Gute mit seinem Gitarrenspiel mal eben das Jahr 1955, bringt den Leuten Rock bei und zerlegt die Bühne in einem komplett übertriebenen Solo-Moshpit. Neben den Bildern von Jack Black, sind es vor allem diese, die dem Hörer bei THE BULLETMONKS durch den Kopf wandern. Das Album macht einfach nur Spaß, rockt von Anfang bis Ende und brilliert durch eine außergewöhnlich hohe Hitdichte. Wenn die Jungs diesen Trend aufrecht erhalten, kann da ein ganz steiler Erlangen-Export draus werden, der nicht nur die Heimat, sondern irgendwann ganz Deutschland zerlegt oder, um mit den Worten von TENACIOUS D zu schließen, „You have to decide: Tits or Destiny?“
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