Semlah - Semlah

Semlah - Semlah
Power Doom Metal
erschienen am 27.03.2009 bei Cyclone Empire
dauert 59:33 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. From The Seat Of False Judgement
2. Path Of A Waning Moon
3. Axioms Of Life
4. Perennial Movement III
5. Machination
6. Manifestations Obscure
7. Perennial Movement II
8. Frayed Wings
9. Beyond Salvation
10. My Spirits Fail
11. Havoc

Die Bloodchamber meint:

Der Name Tommy „Wilbur“ Eriksson dürfte einigen eingefleischten Doom-Fans noch ein Begriff sein, zupfte er doch vor geraumer Zeit die Basssaiten bei den Genre-Göttern COUNT RAVEN. Mittlerweile hat er Unterschlupf bei SEMLAH gefunden, die sich, man wird sich kaum wundern, ebenfalls dem schleichenden und langsameren Bruder des Heavy Metal verschrieben haben. Die Band machte im Untergrund mit zwei Demo-Veröffentlichungen von sich reden, nun steht man mit dem selbst betitelten Debüt auf der Matte.

Die Mitstreiter von „Willbur“ sind mir gänzlich unbekannt, anhand der Qualität des vorliegenden Materials lässt sich aber erahnen, dass sie keine Neulinge an ihren Instrumenten sind, sondern sich schon im Umfeld von Stockholm ihre Sporen verdient haben. SEMLAH stehen für epischen Power Doom der Marke CANDLEMASS. Sowohl stimmlich als auch musikalisch berührt und überschreitet man des Öfteren die Grenze zu den schwedischen Genre-Göttern, allerdings ist man weit davon entfernt, nur eine bloße Kopie zu sein.

Nach einem kurzen, düsteren Intro starten SEMLAH mit „Path Of A Waning Moon“ kraftvoll durch und machen klar, worum es in der nächsten knappen Stunde gehen wird. Zähe Riffs dominieren den Sound, die Rhytmusfraktion liefert jederzeit den passenden Takt und mit Sänger Johan Nilsson hat man einen richtigen Wunderknaben an Bord. Er weiß seine stimmliche Vielfalt immer adäquat einzusetzen, sowohl die hohen Stimmlagen als auch die rauen Parts sitzen und wirken niemals gequält und aufgesetzt. Auch Gitarrist Tomas muss an dieser Stelle erwähnt werden, liefert er doch eine tadellose Leistung ab und belohnt sich selbst mit feinen Soli.

Im Zusammenspiel von Gitarre und Gesang liegt die wahre Stärke von SEMLAH, was man mit „Axioms Of Life“ eindrucksvoll unter Beweis stellt. Besonders das elegische Ende lässt einen in Ehrfurcht erstarren und zaubert dem Hörer eine wohlige Gänsehaut auf den Leib. Im weiteren Verlauf findet man auf „Semlah“ eine Vielzahl starker Tracks, die auf Grund von Dynamik und Tempowechseln zu keiner Zeit langweilen und zum wiederholten Konsum auffordern. Nur die Ballade „Perennial Movement II“ mit ihrer Beschränkung auf Akustikgitarre und Gesang weiß nicht so Recht zu überzeugen und fällt im Vergleich zum den restlichen, wesentlich kraftvolleren Songs stark ab und wirkt ziemlich deplatziert.

Summa summarum liefern SEMLAH mit ihrem Debüt eine tolle Platte ab, die zumindest im Kreis der überschaubaren Doom-Szene ihre Anhänger finden wird. Diese finden auf „Semlah“ mitreißende Songs, einen variablen Sänger und eine ansprechende Produktion. Die mitunter auftauchende Nähe zu ähnlich gelagerten Szene-Größen fällt nicht weiter ins Gewicht, da man den eigenen Trademarks genug Platz einräumt. Wer auf epischen, massiven und schlagkräftigen Doom steht, der muss sich das Debüt von SEMLAH in den Schrank stellen.
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