Merauder - Five Deadly Venoms

Merauder - Five Deadly Venoms
Hardcore / Metalcore / Punk
erschienen in 1999 bei Century Media
dauert 30:05 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Scarred
3. Unity
4. Five deadly venoms
5. Find my way
6. We are the ones
7. Life of my own
8. Save my soul
9. Final war

Die Bloodchamber meint:

Da ist der Tom wieder auf einer Art nostalgischem Pfad unterwegs. Dieses Mal aber in den Hardcore-Welten, die diese Ausdrucksweise von New York, dem Mekka des Gangsta-Rap und dem dazugehörigen sonstigem kriminellen Gehabe, beherzigen. Ja, Metalcore ist doch (voll) der (!) moderne Kram. MERAUDER ist eine geile Combo, an der kommst Du nicht vorbei, auch wenn Du noch so grün bist hinter den Ohren. Sicherlich ist es 10 Jahre später, aus mittlerweile gewohnheitstechnischer Sicht, nicht der ultimative Kick, der jedem aktuellem und szenetreuem Beiwohner des Genres den Arsch versohlt. Aber das ist geiler Kram, der groovt und vor allem den heutigen hüpfenden Gesellen eigentlich gefallen müsste.

Auf die Musik bezogen gibt es viel zu erzählen. Die Stimme ist ein bisschen zu hallig aufgenommen (Abzug in der B-Note), aber spielt in ihrer Liga einen offensiven Ball. Schön in die Fresse, auch wenn es danach wehtut. Man weiß ja, wo es her kommt. Es ist, obwohl es erst 1999 erschienen ist, das absolut kickende und bodenständige Album, wo sich einige Bands dieser Zunft heute gerne ein Scheibchen abschneiden würden, um sich mit Einfluss zu füttern. Das Ding ist wie von der Strasse aufgelesen, Street-NY-Hardcore. Einerseits simpel, extrem und mies groovig und teilweise, gar weitestgehend, melodiös. Leider waren diese Götter nur im Schatten der damalig erscheinenden Übergrößen wie SICK OF IT ALL, BIOHAZARD oder auch den ebenso kultigen CRO-MAGS tätig. Doch ist das auch damals die anti-kommerzielle Variante gewesen. Eine fette und bodenständige Scheibe. Ich klinge jetzt gerade als Todesblei-Psychopath vielleicht als ob ich ein hopsender Duracell-Hase wäre, der einen Dauerakku in den Arsch gesteckt bekommen hat, aber dieser Sound ist nun mal "true" und "catchy". Ja, sogar beim Hören tut es mich zur Straßensprache hinmanövrieren. Leute, das ist der Inbegriff des Hard- und Metalcores in akkustischer Form. Groovend, teilweise einfach auf den Klampfen gezockt, aber mit einem dermaßen derben Enthusiasmus, daß es mir fast die Freudentränen in die Blickkugeln drückt. Es ist tierisch viel Metal drin. Richtig viel, was mich an teilweise an MACHINE HEAD erinnert, aber zu keiner Zeit wie eine Kopie klingt. Dafür ist es zu sehr Hardcore und vor allem zu sehr MERAUDER.

Die Produktion klingt längst nicht so fett wie bei Bands die heute den Erdball mit solchem Sound zuknallen, keine Frage. Diese Brooklyn-Maniacs sind musikalisch sehr gut drauf, da kriege ich sogar als Friedhofsbleifanatiker den hüpfenden Fuß in der Küche beim Eierbacken. Für mich defintiv ein Meilenstein in dem erst später benannten und auch damit zu identifizierenden Metalcore-Bereich. Die Perfektion des alten NY-Hardcores und des Groove-Metal. Eine der ganz großen Bands und Urväter des Genres.

Songs hervorheben? Geht leider nicht, das Teil groovt kompakt.
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