Molotov Solution - The Harbinger

Molotov Solution - The Harbinger
Death Metal / Metalcore
erschienen am 05.06.2009 bei Metal Blade Records
dauert 41:43 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Warlords
2. Rule By Secrecy
3. Only The Dead
4. Atrum Inritus
5. Corpus Imperium
6. Monolithic Apparatus
7. The Harbinger
8. Enslaved
9. Awakening
10. Living Proof
11. The Dawn Of Ascendency

Die Bloodchamber meint:

Gestatten, das sind MOLOTOV SOLUTION. Die 5 jungen Burschen kommen aus dem schönen Las Vegas und veröffentlichen mit "The Harbinger" ihr zweites Studioalbum. Das selbstbetitelte Debüt erschien im Jahre 2008, man hat die hungernde Fanschar also nicht allzu lange auf neues Material warten lassen. MOLOTOV SOLUTION machen schon anhand der optischen Aufmachung, sowohl der eigenen als auch die der CD, klar, in welche Richtung es gehen wird. Die nach wie vor sehr angesagte Verquickung von Death Metal und Hardcore, kurz Deathcore, bekommt der Hörer in den kommenden 40 Minuten um die Ohren geblasen.

Ich ergehe mich jetzt nicht in der Aufzählung der genre-typischen Trademarks, die MOLOTOV SOLUTION auf ihrem Zweitwerk zusammenzimmern. Sie sind ausnahmslos vorhanden und bedürfen kaum einer weiteren Erwähnung, da sie bereits an anderen Stellen ausführlich breitgetreten wurden. Die Amis schaffen haben es tatsächlich geschafft, ein durchaus sperriges Werk abzuliefern, das erst nach mehrmaligem Hören so richtig zündet und sich richtig offenbart. Die starken Einflüsse des Grindcore, die auf dem Debüt noch deutlich herauszuhören waren, sind nahezu komplett verschwunden. Man konzentriert sich auf grooviges Geballer mit den entsprechend heftigen Breakdowns. Nur in einigen wenigen Momenten scheinen sie noch durch und heben somit kurzfristig die Schlagzahl. Das steht "The Harbinger" auch gut zu Gesicht, wirken MOLOTOV SOLUTION doch etwas schräger und verrückter als viele ihrer Genre-Kollegen. Das ist durch und durch positiv gemeint, verpasst man sich somit das gewisse Etwas und sticht dezent aus der Masse heraus. Das liegt an den abgefahrenen Songstrukturen und der mitunter unkonventionellen Gitarrenarbeit, man pendelt gekonnt zwischen melodischen Soli, heftigen Riffs und fiepigen Einsprengseln.

Nach dem Genuss von "The Harbinger" fühlt man sich richtig überfahren, was einerseits am aufreibenden Songwriting liegt, anderseits bauen MOLOTOV SOLUTION eine dermaßen derbe Wand auf, die den Hörer in aller Regelmäßigkeit regelrecht zerdrückt und kaum zu Luft kommen lässt. Das sind auch genau die Punkte, warum man dieser Platte eine Chance geben soll. Klar, vieles ist standardisiertes Handwerk, aber MOLOTOV SOLUTION versuchen wenigstens, dem Stil-Korsett neue Facetten abzuringen und diese in ihr Schaffen einzubauen. Das hier nicht alles Gold ist, was produktionstechnisch glänzt, liegt auf der Hand. Ein überdurchschnittliches Werk mit dem gewissen Etwas findet der geneigte Fan aber allemal.
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