Krohm - A world through dead eyes

Krohm - A world through dead eyes
Black Metal
erschienen am 27.09.2004 bei Vicious Recordings
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. I suffer the astral woe
2. A lurking dream
3. The waning
4. When morning never returned
5. A world through dead eyes
6. Silence turns to gray
7. My hearse

Die Bloodchamber meint:

Vorliegendes Scheibchen ist das erste abendfüllende Werk des Ein-Mann-Projektes Krohm, dessen selbst auferlegter Stil Suicidal-Blackmetal heißen will. Die Ausgangssituation, in die sich der Konsument laut Platteninfo zu begeben hat, ist in grob zusammengefasster Form folgende: Man stelle sich vor, man will schnell heim von der Arbeit, die einem grad gekündigt wurde, und findet sein Haus in Flammen vor, keine Ahnung, ob Frau und Kinder noch am Leben sind, als plötzlich das Handy klingelt. Mit dem Herzschlag im Tempo eines Immortal-Albums, hoffend, eine vertraute Stimme zu hören, nimmt man ab und die Bank ist dran, um mitzuteilen, dass sie den letzten Lohn einkassiert hat. Ganz schön harte Nuss! Wer sich dafür interessiert, wie man sich einer derartigen Situation fühlt, müsse sich „A World Through Dead Eyes“ zu Gemüte führen.

So spektakulär letztere Geschichte auch klingen mag, die auf der Platte zu findende Ansammlung meist überlanger, fast durchweg im Schleichtempo vorgetragener Songs der Marke nordischer Blackmetal meets dezente Keyboardeinsprengsel meets gequält kreischende Stimme ist es leider weniger. Angst- und verzweiflungseinflößend stimmt die ganze Sache auch nicht, eher etwas ärgerlich, weil man schon wieder aufstehen muss, um die CD zu wechseln.
Zugegeben, das Scheibchen hat auch seine Momente; die sind bloß rar gesät. Man horcht immer dann auf, wenn die Gitarren für einen Moment verstummen, um einer Atmosphäre Platz zu machen, die wirklich unter die Haut geht. Im nächsten Augenblick ersticken sie jedoch wieder in monotoner und – höchst wahrscheinlich absichtlich – dünn produzierter Art und Weise des interessanten Klangbilds empfindliche Knospen in einem großen, schwarzen Morast.
Oder um es weniger poetisch auszudrücken: Einer zigmal durchgewaschenen, ausgeleierten Angelegenheit ein neues Etikett aufzukleben, hat noch lange nichts mit Innovation zu tun
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