Oceanic - Behind The Sun

Oceanic - Behind The Sun
Alternative / Metal
erschienen in 2008 als Eigenproduktion
dauert 38:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Spade Of Dirt
2. Sinner
3. Losing Ground
4. Break My Mind
5. Behind The Sun
6. Apart
7. All I Am

Die Bloodchamber meint:

In Promozetteln steht immer nur Gutes über die Band. Ist ja auch logisch, warum sollte man als Promoter alle Schwächen erwähnen, zählt doch der Erfolg der Band und ihrer Musik als oberstes Ziel aller Beteiligten. Deswegen liest man Sätze wie „Die Band spielt eher langweiligen Rock mit wenig Ideen und unsauberem Drumming. Die Produktion ist minderwertig, aber kaufen sie das Album bitte, bitte, bitte trotzdem okay?“ niemals in den werbenden Texten.

Die Nürnberger Rockband OCEANIC (zu deutsch: gewaltig) mit den Worten „gewaltig“ zu beschreiben, ist allerdings in etwa, als würde ich den letzten Wer-wird-Millionär-Kandidaten als „Deutschlands neuen TV-Star“ betiteln. Mit anderen Worten, total übertrieben.
Denn die Jungs spielen zwar ganz ordentlichen Rock, aber das macht sie noch lange nicht zu Helden. Dafür stehen zu viele Steine im Weg auf „Behind The Sun“.

Der erste Song kann noch mit großartigem Gesang im Refrain überzeugen und lässt eigentlich auf mehr hoffen. Auch ein nettes Drumintro bei „Sinner“ schließt auf sowohl technischen als auch musikalischen Ideenreichtum. Der Höhenflug ist dann jedoch schnell vorbei, weil die Piloten vergessen, den Kurs zu wechseln. Spätestens beim dritten Lied hat man völlig vergessen, wer oder was da gerade aus den Lautsprechern tönt, der einzige Gedanke ist nur: Mach es aus!
Kein Song ist schlecht, aber leider auch nicht anders als der vorherige. Damit kommt man außerhalb der Charts und Castingshows nicht weit und dafür sind OCEANIC dann doch eigentlich viel zu gut.

Irgendwo im Alternative-Bereich zwischen SEETHER und teilweise TOOL angesiedelt, dümpelt die äußerst schwere und rifflastige, aber wenig progressive Musik so daher. Es gibt reihenweise gelungene Elemente, gerade der eher melancholische und leicht aggressive Gesang kann überzeugen. Und auch im Gesamteindruck passt alles zusammen. Nur wird’s nach dem zweiten Lied dröge.
Daher vergebe ich heute nicht mehr als 6 Punkte, die für ordentliche Produktion, nette Ideen und technisches Können vollkommen berechtigt sind. Die fehlenden Punkte wurden von der fehlenden Kreativität gefressen.
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